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VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden

VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden

Titel: VIRALS - Tote können nicht mehr reden - Reichs, K: VIRALS - Tote können nicht mehr reden
Autoren: Kathy Reichs
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Einfaltspinsel das hinbekommen habt.« Hi bahnte sich seinen Weg zum Strand hinunter.
    »Wieso? Zu viel Hirnschmalz schadet nur.« Shelton, immer noch enthusiastisch, machte ein weiteres Mal High five mit Ben.
    »Verstehe.« Hi streckte sich gähnend. »Ich nehme an, es waren eingehende technische Kenntnisse nötig, um den Schaden zu beheben. Ihr habt doch bestimmt nicht nur ein Kabel geflickt oder einen Schalter umgedreht.«
    Ben errötete. Shelton war plötzlich sehr an seinen Turnschuhen interessiert.
    1:0 für Hi.
    »Hättest du Lust auf eine kleine Tour nach Loggerhead?«, fragte ich.
    »Klar. Affen sind doch immer lustig. Was soll da schon
schiefgehen?« Hi machte eine Pause. »Es sei denn, ein Affe trachtet dir nach dem Leben, ist drogenabhängig oder so was.«
    Er ließ sich in das Boot fallen und ignorierte unsere Blicke.
    Kurz darauf schossen wir über die schäumenden Wellen. Wirklich extrem cool. Selbst für jemand, der so viel Zeit auf dem Wasser verbringt wie ich.
    Im Gegensatz zu den meisten anderen Menschen müssen wir auf unserem Schulweg das Schiff benutzen. Zwei Mal am Tag, quer durch das Hafenbecken. Montag bis Freitag. Es ist der einzig sinnvolle Weg für uns.
    Meine Clique und ich besuchen die Bolton Preparatory Academy in Downtown Charleston. Todschicke Gegend, die Häuser stammen aus der Zeit vor dem Bürgerkrieg, und an den Bäumen hängt Louisianamoos. Mit ihren von Efeu bewachsenen Mauern und von Tauben verschandelten Statuen ist die Bolton Prep genauso High Class wie die ganze Gegend.
    Doch ich sollte mich nicht beklagen. Es handelt sich um eine der besten Privatschulen im ganzen Land. Kit allein hätte das Schulgeld niemals aufbringen können, aber die Universität kümmert sich auch darum. Eine weitere Vergünstigung für UC-Eltern, die auf Loggerhead arbeiten.
    Unser klitzekleines Problem: Die anderen Schüler können uns nicht ausstehen. Sie kommen alle aus stinkreichen Familien und bringen uns das auch ständig in Erinnerung. Sie wissen genau, wie wir an diese Schule gelangt sind und warum wir dort jeden Tag als Gruppe in Erscheinung treten. Ich habe schon den Überblick über all die Ausdrücke verloren, die sie uns ständig an den Kopf werfen.
    Boatpeople. Sozialfälle. Arme Schlucker.
    Lackaffen. Blasierte Armleuchter. Snobs.

    Ehrlich gesagt wäre ich an diesem Tag überall lieber gewesen als in der Schule.
    Wir Morris-Insulaner halten zusammen. Die Jungs klebten schon aneinander, als ich dort ankam. Vor allem Shelton und Ben. Hi ist schon ein komischer Kauz. Manchmal habe ich das Gefühl, dass niemand so recht was mit ihm anfangen kann, aber er hält uns definitiv auf Trab.
    Die Jungs haben mich sofort akzeptiert. Sie können es sich ja auch nicht leisten, besonders wählerisch zu sein. Außerdem – falls ich mich mal selber loben darf – war von Anfang an klar, dass ich ein helles Köpfchen bin. So wie sie.
    Im Gegensatz zu unseren Mitschülern macht es uns Spaß, neue Dinge zu lernen. Das muss an unseren Eltern liegen. Die Begegnung mit Gleichaltrigen, die sich auch für wissenschaftliche Sachen interessieren, war für mich, als hätte ich einen vergrabenen Schatz gefunden.
    Kit war zwar nicht gerade begeistert, dass meine einzigen drei Freunde allesamt Jungs sind, aber ich habe ihn darauf aufmerksam gemacht, dass es auf Morris keine anderen Highschoolschüler gibt. Und dass er all ihre Eltern persönlich kennt. Dem konnte er nichts entgegensetzen. Whitney, Kits Freundin, ist die Einzige, die immer noch diese Platte auflegt.
    Obwohl wir uns also erst mal aus praktischen Gründen angefreundet haben, sind wir inzwischen eng miteinander verbunden. Wie eng wir einst miteinander verbunden sein würden, konnte ich damals natürlich nicht ahnen.
    Ben nahm den Umweg nach Loggerhead, um dem seichten Wasser auszuweichen. Es dauert zwar länger, aber der direkte Weg zwischen den Sandbänken hindurch ist bei Ebbe einfach zu riskant.
    Shelton stand vorne und hielt nach Delfinen Ausschau, während Hi und ich hinten saßen.

    Bug und Heck, sagte ich mir. Die Jungen verbrachten Stunden damit, nautische Begriffe zu lernen. Zukünftige Piraten? Es heißt ja, dass es sie wieder gibt.
    Hin und wieder stieg der Bug in die Höhe und klatschte krachend auf die Wasseroberfläche. Dann sprühte die Gischt über uns hinweg, salzig und kühl. Ich liebte jeden einzelnen Wassertropfen.
    Ich spürte das Lächeln auf meinem Gesicht. Es würde doch noch ein schöner Tag werden.
    Nach einer zwanzigminütigen
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