Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vier Mäuse und ein Todesfall

Vier Mäuse und ein Todesfall

Titel: Vier Mäuse und ein Todesfall
Autoren: Rita Mae Brown
Vom Netzwerk:
amerikanischen Männer führte Fair seine beträchtlichen Grillkünste vor, tüchtig assistiert von Reverend Jones. Weil der Reverend gerne aß, ließ man sich mit Freuden von ihm helfen. Wer gerne isst, ist meistens ein guter Koch.
    Cooper hatte frisches Grünzeug für Salat mitgebracht. Alicia und BoomBoom hatten Kekse und einen großen Kuchen beigesteuert. Andere Freunde waren gekommen, hatten etwas getrunken und sich wieder verabschiedet. Es war zugegangen wie in einem Bienenstock, aber jetzt waren nur noch die engsten und liebsten da, sie aßen, tranken, lachten und freuten sich vielleicht auch an dem neuesten Skandal: Yancy Hampton war der falschen Deklarierung seiner Biolebensmittel bezichtigt worden.
    »So schrecklich ist das gar nicht«, verteidigte Alicia ihn. »Dann verkauft er halt ein paar genmanipulierte Lebensmittel. Was ist schon dabei.«
    Franny Howard sprang auf. »Irreführende Werbung. Man sollte ihn an seinen Schnürsenkeln aufknüpfen.« Sie ließ sich wieder hinplumpsen.
    »Er trägt Sandalen«, erwiderte BoomBoom trocken.
    »Jesuslatschen«, sagte Franny kichernd.
    »Franny, bedien dich.« Cooper deutete auf die große Salatschüssel.
    Franny schlenderte an den zwei zusammengestellten Picknicktischen entlang und belud ihren Teller und ein Salatschälchen. »Ich bin froh, dass Harry die Verbrechen aufgeklärt hat und dass ich meine Reifen wiederhabe.«
    »Gibst ordentlich Gummi, was?« Fair deutete mit der langen Grillgabel auf sie.
    Franny drohte ihm mit dem Finger. »Von wegen.«
    Reverend Jones, immer dann am glücklichsten, wenn er mit Freunden zusammen war, ließ sich mit einem kalten Sommergetränk nieder, in das er zwei Himbeeren und frische Minze gegeben hatte. »Coop, wann werden Sie und Rick unser Mädel belohnen? Sie hat zwei gefährliche Männer gefasst.«
    »Ich weiß nicht, ob ›gefasst‹ das richtige Wort ist, aber sie hat sie quasi dem Richter zugeführt.«
    Harry zeigte auf den WRX STI . »Das ist diesem Wagen zu verdanken.«
    Sie kannten die Einzelheiten, aber alle wollten es noch einmal hören, darum gab Harry es nur zu gern noch mal mit allen Details zum Besten.
    »Kein Wort über uns« , sagte Pewter träge, nachdem sie gefressen hatte, was die Menschen ihr zugesteckt hatten, und zusätzlich noch das, was sie hatte stibitzen können.
    »Wir konnten im Auto ja nicht viel machen außer uns festhalten« , ergänzte Mrs. Murphy. » Ausnahmsweise konnten wir ihr mal nicht helfen.«
    Tucker grinste. »War ’ne wilde Fahrt.«
    Auf einem anderen Ast als Matilda, die jetzt weiter oben ruhte, hockte der Blauhäher, Pewters Nemesis. Unverfroren stieß der Vogel herab, flog über den Tisch, verhielt einen Sekundenbruchteil und flog mit einem Bröckchen vom frischgebackenen Brot wieder in den Baum.
    »Blauhäher mögen kein Brot. Sie mögen Körner«, sagte Susan, die gerne Vögel beobachtete.
    Fair lachte. »Er hat Audubons Die Vögel Amerikas nicht gelesen.«
    Der Blauhäher öffnete daraufhin den Schnabel und ließ den Brotbrocken fallen. »Ich kann alles. Ihr könnt mich nicht fangen.«
    »Habt ihr das gesehen?« Harry war fassungslos.
    »So ein Frechdachs.« Reverend Jones lachte schallend, dann hob er die Hände. »Herr, willst du uns auf diese Weise mitteilen, dass wir nicht die Krone der Schöpfung sind?«
    »Hört ihn euch an.« Pewter setzte sich aufrecht. »Er hat’s kapiert.«
    Der Blauhäher hüpfte vom Ast und kurvte seitlings, einen Flügel schräg zur Erde gerichtet, direkt vor der grauen Katze. Der Luftstrom bewegte Pewters Schnurrhaare. Dann näherte er sich wieder dem Tisch und pickte ein Körnchen aus einem Keks.
    Harry, die Hände in die Hüften gestemmt, stand auf. »Wozu taugt ihr Katzen eigentlich? Das ist euer Job.«
    »Du kriegst ’nen Anfall, wenn wir Vögel töten«, versetzte Pewter frech.
    Der Blauhäher, der etwas zu dicht an Matilda hockte, schluckte das Körnchen herunter. Matilda klappte das Maul auf, und ihre Zunge schnellte heraus. Der freche Vogel ließ sich ein paar Äste tiefer fallen. Er war noch nicht fertig, aber er wollte das leckere Korn einen Moment nachschmecken.
    »Ihr zwei seht ganz schön lahm aus«, sagte die stets gefällige Tucker.
    »Dann versuch du doch, ihn zu fangen.« Pewter war wütend.
    »Ich bin keine Katze. Ist nicht mein Job.« Die Corgihündin ließ sich unter Fairs Stuhl sinken.
    »Wir könnten dich auch gar nicht gebrauchen«, höhnte die graue Katze.
    Während die drei Tiere einander ihr Leid und über einander
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher