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Vier Mäuse und ein Todesfall

Vier Mäuse und ein Todesfall

Titel: Vier Mäuse und ein Todesfall
Autoren: Rita Mae Brown
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Vanilleglasur.
    »Sicherer wurde ich mir erst, als ich zu Haldane’s Salvage gefahren bin und Millie Haldane mir gerissene Felgen gezeigt hat. Zwei davon waren an Tara Meolas Explorer, der zum Schreddern auf dem Platz stand. Safe & Sound benutzt Millies Schrottplatz. Diese Frau weiß eine ganze Menge. Als ich von dort wegfuhr, wusste ich Bescheid, ich wusste es einfach, konnte aber nicht beweisen, dass Safe & Sound dahintersteckte. Wenn Originalfelgen von Ford an Taras Explorer gewesen wären, hätte eine Chance bestanden, dass sie überlebt hätte, als sie von der Straße abkam. Die gefälschten Felgen sind gerissen.
    Und als Miranda von der Straße abkam, war auch eine Felge schuld. Sie hatte sie im Vorjahr auswechseln lassen.«
    »Wo ist Miranda?« Franny hatte die ältere Dame gern.
    »Chorprobe. Ihr Chor wurde eingeladen, bei der Erinnerung an die Vereidigungszeremonie am vierten Juli in Monticello zu singen.« Harry sprach von einem bewegenden Ereignis in Thomas Jeffersons Zuhause, bei der aus dem Volk amerikanische Staatsbürger geworden waren.
    »Eine große Ehre.« Alicia lächelte.
    »Sie singt auch ein Solo. So eine wunder-, wunderschöne Stimme«, fügte Reverend Jones hinzu.
    Franny war neugierig. »Warum hat es dich stutzig gemacht, dass Herbs Wagen als Totalschaden deklariert wurde?«
    »Es findet keine Überprüfung statt, wenn ein Fahrzeug als Totalschaden deklariert wird. Meine Neugierde muss die zwei alarmiert haben. Sie wollten nicht, dass ich den Wagen untersuche. Victor hat den Chevy sofort von St. Lukas abgeschleppt. Ich hätte Lunte riechen müssen, als er den WRX STI vorbeigebracht hat. Er hatte einen Peilsender in den Wagen eingebaut. Er wusste genau, wo ich war, wenn ich den Subaru fuhr. Darauf wäre ich nie gekommen. Ich war richtig dumm.«
    »Dickköpfig trifft es eher«, sagte BoomBoom.
    »Ich war zu sehr geblendet von dem WRX STI . Es war leicht, mich aufzuspüren – man kann die Bewegungen einer Person auf dem Handy- GPS verfolgen; Jäger kriegen sogar Karten mit den darübergelegten Spuren ihrer Hunde. So haben die zwei das mit mir gemacht. Als sie sahen, dass ich an einem abgelegenen Ort war, wo sie mich stellen konnten, haben sie zugeschlagen. Sie waren mir offensichtlich bis zu Millie gefolgt und wussten, dass ich ganz nah an der Wahrheit war.«
    Reverend Jones dachte laut: »Habsucht, eine der sieben Todsünden. Harry, Sie hätten das vierte Opfer sein können.«
    »Gott sei Dank, dass meine Liebste Auto fahren kann«, sagte Fair. »Sie ist ein NASCAR -Typ.« Er wischte sich die Hände an einem feuchten Tuch ab. »Für die Männer war es einfach unvorstellbar, dass sie einen Wagen so gut beherrschen kann wie sie selbst.«
    »Das hätte ich ihnen sagen können.« BoomBoom lächelte. »Reflexe wie eine Katze.«
    »Nicht mal annähernd« , widersprach Pewter.
    Der Blauhäher stieß wieder zu den vielen Menschen am Tisch herab und machte sich mit weiteren leckeren Körnern von Muffins davon.
    Franny gestattete sich einen Fluch: »Der verdammte Vogel!«
    Franny, die Mildred Haldane kannte, fragte Harry: »Was hältst du von Millie?«
    »Sie ist einsam, aber sie weiß eine Menge. Cooper, ich an deiner Stelle würde ihr einen Besuch abstatten oder sie als sachkundige Zeugin befragen, sobald du mit dem Staatsanwalt gesprochen hast. Ich persönlich würde sie auch gern wiedersehen.«
    Franny nickte. »Eine echte Persönlichkeit.«
    »Das musst du gerade sagen«, meinte Susan kichernd, dann wurde sie ernst. »Harry, ich glaube, unser Anruf bei Vivien Bly hat die beiden auch gewarnt. Ich meine gewarnt, dass du dicht dran warst. Sie ist bestimmt sofort zu Latigo gelaufen und hat ihm alles erzählt. Daran hätten wir denken sollen. Bloß weil wir wissen, dass er ein untreuer Du-weißt-schon-was ist, muss das nicht heißen, dass sie ihn nicht liebt. Vielleicht hat sie keine Ahnung.«
    »Doch«, sagte Alicia bestimmt. »Sie wird zu ihm halten; sie wird versuchen, ihm Alibis zu verschaffen. Wartet nur, bis es zur Verhandlung kommt.«
    Harry hob die Hände. »Wie kann sie das tun?«
    Reverend Jones erwiderte ruhig: »Wie könnte sie nicht? Seit tausend Jahren werden in der Geschichtsschreibung Frauen gerühmt, denen die Liebe zu einem Mann über das Wohl der Gemeinschaft ging. Sie war eine ›gute Ehefrau‹.« Er sah eindringlich in die Runde der Versammelten.
    Harry warf sogleich ein: »Untreue ist eine Sache, aber zu wissen, dass der Ehemann oder der Sohn oder die Tochter Menschen
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