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Verzeihen ist immer moeglich

Verzeihen ist immer moeglich

Titel: Verzeihen ist immer moeglich
Autoren: Bernard Jakoby
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Vergangenheit geholfen haben, auftretende Schwierigkeiten zu meistern. Im Laufe der Jahre entwickeln wir uns weiter und das wahre authentische Ich wird stärker.
    »Eine Frau erlebte in ihrer Kindheit ständig Auseinandersetzungen mit ihrem alkoholkranken Vater. Wenn er betrunken war, brüllte er wild herum. Die Frau versuchte, sich diesen Situationen zu entziehen, indem sie das Zimmer verließ. Das war ihre Strategie, ihr Muster, mit der Situation klarzukommen. Viele Jahre später, als sie längst verheiratet war, entzog sie sich, sobald nur der kleinste Konflikt auftauchte, innerhalb ihres gewohnten Musters. Sie musste lernen, dieses alte Muster loszulassen.«
    Hinter den Umständen unseres Lebens und hinter allen Situationen sind wir ein ewiges geistiges Wesen. Das ist immer viel größer als das, was wir zu sein glauben. Nur das höhere Selbst ist beständig und es wird weder von der Außenwelt noch von unseren Rollenspielen berührt. Wir können unsere wahre Identität und Größe entdecken, wenn wir alle Illusionen von Identität hinter uns lassen, um das wahre Selbst zu leben. Es ist sehr bedauerlich, dass das häufig erst beim Sterben erkannt wird. Dabei geht es immer um das Sein, nicht um das Tun. Insofern ist es von großer Wichtigkeit, das Selbst zu entdecken, um authentisch zu werden und herauszufinden, was wir tun möchten und was nicht. Nur das bringt Frieden und Freude ins Leben.
    Wir sind vollkommene Wesen und niemals darauf angewiesen, was andere – die Familie, die Freunde, die Kollegen – von uns denken. Wer ehrlich mit sich ist, erkennt, dass er häufig nur deshalb etwas tut, damit andere ihn schätzen. Damit sehen wir nicht den Wert in uns selbst, sondern manipulieren andere, um sie dazu zu bringen, uns zu mögen.
    Aber wir sind nicht dafür zuständig, dass sich jeder andere gut fühlt. Es ist leicht, die Probleme anderer zu sehen, um sich davor zu drücken, die eigenen Dinge anzuschauen. Lassen Sie den anderen ihre Probleme, denn das ist ihr Weg herauszufinden, wer sie sind. Entdecken Sie das Authentische, das Echte in sich. Das ist das Wichtigste im Leben. Es geht nicht darum, das wahre Selbst unter den Schichten künstlicher Nettigkeit zu verbergen. Zur Authentizität gehört immer, ehrlich zu sich selbst zu sein, dazu gehören auch die eigenen Dunkelzonen und Unvollkommenheiten.
    Das Ende der Täuschungen
    Die Verbindung mit dem höheren Selbst ist ein lebenslanger Transformationsprozess, der zu mehr Lebensqualität und in die Fülle des schöpferischen Potenzials führt, über das wir verfügen. Dadurch werden die Täuschungen und Illusionen darüber, was nicht wirklich wichtig ist, erkannt. Im Angesicht des wahren Selbst können alle Ängste aufgelöst werden.
    »Luise führte ein zurückgezogenes Leben. Sie arbeitete als Chefsekretärin in einem großen Konzern, was ihr einziger Lebensinhalt war. Alles musste seine Ordnung haben, alles hatte seinen Platz, ob privat oder beruflich. Als sie an Krebs erkrankte, brach die äußere Fassade ihres Lebens zusammen. Sie hatte viel zu wenig geliebt und versuchte stets, den Anforderungen und Erwartungen der anderen zu entsprechen. Luise konnte ihre eigenen wahren Gefühle nicht zulassen und hatte eine Mauer um ihr Herz gelegt. Im Sterben erkannte sie, dass sie sich selbst nie annehmen konnte und dass ihre Handlungen nur der eigenen Angst und den Blockaden entsprachen: die Angst, nicht geliebt zu werden oder kein guter Mensch zu sein und es nicht wert zu sein, in den Himmel zu kommen. Erst im Sterben konnte Luise sich von diesem Ballast befreien.«
    Der Mangel an Selbstwertgefühl führt dazu, dass Menschen sich selbst nicht annehmen können. Wer nur die Zuwendung oder Aufmerksamkeit im Außen sucht, entfernt sich von seinem wahren Selbst. Zwanghaftigkeit im Handeln, Unglücklichsein und Selbstentfremdung sind die Folge, wenn Status oder das, was andere von einem denken, zum Maßstab des Lebens geworden ist. Doch wer in seinem Inneren, seinem tiefsten Kern, keine Zufriedenheit, Liebe oder Freude findet, kann das im Außen niemals erzwingen.
    Der Unterschied zwischen der allumfassenden Liebe und der bedingten menschlichen Liebe begründet die vielen Irrtümer unseres Lebens. Das Zerbrechen der Fassaden unserer Existenz und das Aufsteigen der nicht gelösten Probleme unseres Lebens im Sterbeprozess ist nichts anderes als die Loslösung verdrängter Bewusstseinsinhalte, damit wir erkennen können, wer wir wirklich sind. Nur so kann Heilung von Schmerz
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