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Verzeihen ist immer moeglich

Verzeihen ist immer moeglich

Titel: Verzeihen ist immer moeglich
Autoren: Bernard Jakoby
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können, wenn sie mehr ihrer inneren Stimme gefolgt wären. Plötzlich machen sie die Erfahrung, geliebt zu werden und angenommen zu sein, wie sie sind. Dieses Bewusstsein steigt aus der eigenen Innenwelt auf und ermöglicht eine Verbindung zum Überbewusstsein.
    Durch die allmähliche Loslösung vom Körper eröffnet sich dem Sterbenden die verborgene andere Welt, da sich sein Bewusstsein aus dem begrenzenden Körperbewusstsein gelöst hat. Dieser Blick über den Tellerrand des Gewohnten ist für die meisten Erlebenden ein Moment jenseits der Angst. Die Erfahrung der bewussten Wahrnehmung außerhalb des Körpers transzendiert das kleine Erden-Ich in ein einheitliches Sein von Liebe und Frieden.
    Der Sterbeprozess ist für viele mit extremer Gegenwehr verbunden, und doch ist es tröstlich zu wissen, dass die meisten Sterbenden am Ende ihren Frieden finden. Wenn wir sterben, erwachen wir in die Liebe, da es jenseits dieser Welt keine andere Wirklichkeit als Liebe mehr gibt. Das ist verbunden mit der Überwindung des Ego sowie der Erkenntnis, in ein größeres Ganzes aufzusteigen.
    Die Unbegrenztheit des Seins wird bewusst und der Erlebende versteht, dass er eine ewige Geistidentität ist, die so viel mehr ist als alle Rollen, die wir auf Erden spielen.
    Menschen mit einer Nahtoderfahrung sprechen dann auch davon, dass sie zum ersten Mal ihr wahres Ich mit seinen multidimensionalen Möglichkeiten erkannten und deswegen am liebsten in der anderen Welt geblieben wären. Ein Mann berichtete mir unter Tränen:

    »Das, was mir das Licht und diese unbeschreibbare Liebe offenbarten, ist eine Art von Freude und Vollkommenheit, wie ich es hier noch nie auch nur ansatzweise gefühlt habe. Dieses Licht ist meine ewige Heimat. Ich konnte erkennen, dass jedes höhere Selbst damit verbunden ist, als Aspekt des EINEN. In dieser Liebe zu sein, macht dir bewusst, wer du in Wirklichkeit bist, aber auch, wie viel Liebe du hättest geben können. Diese unfassbare Macht durchdringt in ihrer Gnade und Fülle alles Sein mit Liebe und du bist ein Teil davon.«
    Wer diese Liebesschwingung jemals gespürt hat, ist danach nicht mehr derselbe Mensch. Wer seiner höheren Individualität in die Augen sieht, erkennt die begrenzte Sicht der Dinge aus der menschlichen Perspektive. Das Aufgehen ins Allumfassende und das Wissen um die geistige Natur des Menschen erklärt, warum viele Betroffene nicht zurückkehren wollen, obwohl sie Kinder haben, ihre Eltern sie brauchen oder der Ehemann untröstlich wäre.
    Es ist unsere Lebensaufgabe, seelisch und geistig zu wachsen und lieben zu lernen. Das ist der einzige Grund, warum wir auf der Erde inkarniert sind.
    Jeder trägt das höhere Selbst in sich. Es ist der stumme Begleiter, die innere Stimme, das Wesenhafte, das in uns nicht altert und uns von der Wiege bis zur Bahre begleitet. Dadurch sind wir mit allem höheren geistigen Wissen verbunden. Das Licht, dem wir am Ende des Tunnels gegenüberstehen, ist unser eigenes untrennbares höheres Selbst. Ein Mann drückte das nach einer Nahtoderfahrung so aus:
    »Ich hatte die Empfindung der Vertrautheit, das Gefühl, dass dieses Wesen jegliche Empfindung, die ich jemals gehabt hatte, mit verspürt hat, von meinem ersten Atemzug bis zu meinem Unfall. Als ich dieses Wesen anblickte, hatte ich die Empfindung, dass niemand mich mehr lieben könnte, dass niemand mehr Empathie, Sympathie, Aufmunterung und nicht urteilendes Mitgefühl für mich haben könnte als dieses Wesen.« 2
    Die Spiele des Ego
    Es ist unser Erden-Ich, unsere irdische Persönlichkeit, die sich der tieferen Erkenntnis, unserer wahren Natur widersetzt, da sonst die Illusionen und Täuschungen des Alltagslebens zerplatzen würden.
    Habenwollen und Begierden jeder Art nähren das Ego, das tief im Körperbewusstsein verankert ist, dem Sitz aller Ängste und Negativität. Das Ego lässt sich von seinen materiellen Wünschen treiben. Es hat Angst vor dem Verlust seiner Identität, da der Tod allem Habenwollen ein Ende bereitet.
    Wenn im Sterben die unerledigten Dinge an die Oberfläche des Bewusstseins treten, geht es immer nur um eine Frage: Haben wir Liebe gegeben oder zurückgehalten? Durch die erlebte Bewusstseinserweiterung werden die verdrängten Ängste und die innere Wahrheit darüber, wer wir wirklich sind, freigesetzt. Der Sterbende wird aufgefordert, alles aufzugeben, was nicht authentisch ist.
    Es ist nicht leicht, im Leben eingeübte Mechanismen oder Rollen loszulassen, die uns in der
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