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Verzaubert

Verzaubert

Titel: Verzaubert
Autoren: Laura Resnick
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Sexy Samson ist auch wieder da«, fügte ich hinzu. Dann berührte ich ihn sachte am Ärmel und wiederholte: »Es ist alles wieder in Ordnung. Sie können den Fall zu den Akten legen.«
    Er musterte Joe. »Was ist mit Ihnen?«
    Joe wurde schon wieder nervös. Na gut, auf manche Leute haben Cops eben diese Wirkung. Aus einigen Tischen Entfernung starrte Whoopsy Lopez noch immer an wie ein Äffchen die Schlange. »Mit mir?«, krächzte Joe.
    »Mrs. Herlihy beschuldigt Miss Diamond, die Glaskiste zerstört zu haben«, erinnerte Lopez ihn. »Außerdem wirft sie Dr. Zadok vor, Sie zu belästigen.«
    »Ach, das meinen Sie. Das waren alles nur Missverständnisse, Detective. Schnee von gestern.«
    »Sie wollen keine Anklage erheben?«
    »Nein«, antwortete Joe mit fester Stimme. »Ganz bestimmt nicht.«
    Lopez sah mir in die Augen, und ich sagte: »Wir hoffen, in einigen Tagen wieder auf der Bühne zu stehen. Möchten Sie vorbeikommen und sich die Show ansehen?«
    »Ich besorge Ihnen natürlich Freikarten, Detective!«, sagte Joe.
    Lopez sah mich noch immer an und erwiderte: »Danke, Mr. Herlihy. Aber eine Karte reicht. Ich komme nicht in Begleitung.«
    »Detective Lopez!« Max gesellte sich zu uns und lächelte breit. »Welch angenehme Überraschung!«
    »Sie scheinen hier irgendetwas zu feiern«, bemerkte Lopez, während ich aufstand und mir eine Serviette schnappte, um Max die Spuren von Delilahs Lippenstift von der Wange zu wischen.
    »Ja! Wir haben das Schlupfloch des Teufels gefunden!«, platzte es aus Max heraus. »Wir haben ihn gestellt und bezwungen! Möchten Sie vielleicht einen Cocktail?«
    »Nein, danke.«
    »Ein vernünftiger junger Mann«, sagte Max zu mir und strahlte anerkennend. »Und höflich ist er auch.«
    »Warum sieht gut die Hälfte Ihrer Partygäste so aus, als hätten sie eine Schlägerei hinter sich?«
    »Ah, da sind Sie ja!«, rief Goudini, der soeben die Trainerin des Tigers an der Tür entdeckt hatte. »Kommen Sie! Ich zeige Ihnen, wo wir Alice eingesperrt haben.«
    Lopez versteifte sich. »Sie haben jemanden eingesperrt? Esther …«
    »Ach, das ist nur der Tiger«, sagte Max.
    »Sie haben hier einen
Tiger?
«
    »Das arme Ding war völlig durcheinander«, sagte Max. »Erst der tagelange Hunger, dann der Dämon, das Feuer, das Wasser, die Translokation … Sie können sich vorstellen, welche Strapaze das alles für sie war.«
    »Merkwürdigerweise kann ich mir das sogar fast vorstellen«, erwiderte Lopez. Er sah mich an, als erwarte er eine Erklärung.
    »Aber ich möchte einen Cocktail«, sagte ich.
    »Esther ist die Heldin des Abends«, fuhr Max fort, und ich erkannte an seinen glänzenden Augen, dass er schon einiges getrunken hatte. »Man hat mir erzählt, dass sie ohne Rücksicht auf ihre eigene Gesundheit die unsichtbare Barriere durchbrochen hat, um Hieronymus windelweich zu prügeln.«
    »Hieronymus?«, wiederholte Lopez. »Tatsächlich?«
    »Ich brauche dringend ein bisschen frische Luft«, sagte ich. »Detective, würden Sie mich nach draußen begleiten?«
    »Nicht jetzt«, entgegnete Lopez und wandte sich an Max. »Erzählen Sie mehr über Esthers mutige Konfrontation.«
    Offenbar wollte sich Max ein wenig als Kuppler versuchen, denn er fuhr begeistert fort: »Lysander, der einen Teil davon beobachten konnte, während er auf den Altar gefesselt war –«
    »
Wo
war Lysander?« Lopez blinzelte.
    Max überging die Frage. »Er sagt, Esther hätte Hieronymus mit einem gusseisernen Kronleuchter verdroschen.«
    »Es war nur ein Kerzenständer.« Als Lopez mir einen düsteren Blick zuwarf, wünschte ich, ich hätte die Klappe gehalten.
    »Sie hat unzählige Leben gerettet!«, fuhr Max fort.
    »Und dieser Mann – Lysander – war Augenzeuge?«
    »Wenn Sie jetzt Ihr Notizbuch zücken«, sagte ich zu Lopez, »können Sie das mit der Freikarte für die Show vergessen.«
    »Oh, Sie wollen sich
Der Hexenmeister
ansehen?«, rief Max. »Ich auch! Vielleicht können wir zusammen hingehen. An welchem Abend passt es Ihnen am besten?«
    »Äh …« Lopez sah mich hilfesuchend an.
    »Würden Sie mich jetzt
bitte
nach draußen begleiten«, sagte ich zu ihm.
    »Wir könnten vor der Darbietung miteinander zu Abend essen«, schlug Max Lopez vor. »Oder sind Sie Litauer? Ich habe wohlgemerkt nichts gegen Litauer. Doch mit einem von ihnen gemeinsam zu essen, dürfte für mich ein wenig kompliziert werden.«
    »Okay«, sagte Lopez zu mir. »Nach draußen.«
    »Oder nein!«, rief Max. »Ich habe eine
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