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Verwüstung

Verwüstung

Titel: Verwüstung
Autoren: T. J. MacGregor
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kältestmögliche Position
Füllen Sie Trinkwasser in saubere Badewannen, Kübel, Flaschen, Kochtöpfe
Verstauen Sie Wertsachen und persönliche Unterlagen in einem wasserdichten Behälter im obersten Stockwerk ihres Hauses
Überprüfen Sie den Evakuierungsplan
Vertäuen Sie Ihr Boot sicher oder transportieren Sie es zu einem dafür vorgesehenen sicheren Ort. Verwenden Sie Seile oder Ketten, um das Boot auf dem Anhänger zu sichern
Sorgen Sie dafür, dass ihre Familie über das Verhalten im Notfall informiert ist

1
    Abrupt öffneten sich ihre Augen, und sie stieß die Luft aus. Mira Morales setzte sich im Bett auf und sah sich panisch im Schlafzimmer um, sie war sicher, dass ihr Albtraum zum Leben erwacht war. Eindringlinge im Haus, bewaffnete Menschen, Annie in Gefahr … Aber während sie das dachte, begannen die Bilder bereits zu verblassen, ihr panischer Herzschlag verlangsamte sich, die Angst nahm ab.
    Sie blieb einen Augenblick sitzen, nahm die Vertrautheit des Hauses um sie herum in sich auf. Die Geräusche der Nacht beruhigten sie, das Flüstern der kühlen Luft durch die Schlitze der Klimaanlage, das rhythmische Klicken des sich drehenden Deckenventilators, Sheppards Schnarchen neben ihr. Den Flur hinunter klapperten die alten Rohre in den Wänden, weil jemand – entweder Annie oder Nadine – aufs Klo gegangen war. Wahrscheinlich Annie, vermutete sie. Jetzt, in den Sommerferien, lebte ihre Teenager-Tochter nach einem ganz eigenen Rhythmus. Und wenn es Nadine gewesen wäre, hätte Mira zudem die Gummireifen des Rollstuhls auf den Fliesen im Flur quietschen hören. Sie bezweifelte, dass Nadine heute Nacht überhaupt aufstehen würde.
    Ihre Großmutter war genauso erschöpft gewesen wie Mira, als sie schließlich gegen neun am Abend zuvor aus der Notaufnahme zurückgekehrt waren. Sie hatten gestern zehn Stunden im Krankenhaus verbracht, über die Hälfte der Zeit damit, darauf zu warten, überhaupt dranzukommen. Erst als Sheppard eingetroffen war, ging es voran, und auch nur, weil er seine FBI -Marke vorzeigte und sich beschwerte, dass sie eine Zweiundachtzigjährige mit einem gebrochenen Fuß ewig warten ließen, obwohl sie erkennbar Schmerzen hatte.
    Nach den Röntgenaufnahmen und der Besprechung mehrerer Ärzte entschieden sie, dass Nadines Fuß nicht operiert werden sollte, sie brauchte aber einen Gips. Ihr Hausarzt, der befürchtete, dass sie nach ihrem Sturz von einer Leiter im Buchladen eine Gehirnerschütterung hätte, hatte dennoch auf einer Computertomografie bestanden. Nadine, die weder Krankenhäuser noch Ärzte leiden konnte, hatte gesagt, das könnte er vergessen, es ginge ihr gut und sie wollte nach Hause. Der Arzt, der ihre Sturheit gewöhnt war, hatte sich geweigert, sie gehen zu lassen, bis sie ihm versprach, dass sie zwei Tage das Bett nicht verlassen würde, außer um aufs Klo zu gehen, und dass sie zwei Wochen den Rollstuhl benutzen würde. Oh, und noch etwas, hatte er hinzugesetzt, wenn ihr schwindelig oder übel würde, müsste sie sofort zu einer Computertomografie kommen.
    Mira vermutete, dass Nadine wie ein kleines Kind die Finger über Kreuz gelegt hatte, als sie zustimmte. So wie sie sie kannte, würde Nadine morgen wieder im Laden sein, an der Kasse arbeiten und aus dem Rollstuhl ihren Yogaunterricht geben.
    Mira streckte sich wieder aus und schloss die Augen, mit dem Fuß suchte sie nach der beruhigenden Wärme von Sheppards Zehen oder den Sohlen seiner Füße. Jeder Körperkontakt wäre ausreichend. Sie ertastete seine Zehen und drückte die Sohle ihres Fußes dagegen. Manchmal, wenn sie das tat, übernahm sie den Traum, den er träumte, eine eigenartige Erfahrung, die sie noch nie mit jemand zuvor erlebt hatte, nicht einmal mit Tom, dem Mann, mit dem sie vor Jahren verheiratet gewesen war. Aber diesmal kam nichts.
    Mira zog ihr Bein zurück auf ihre Seite der Matratze. Es war ein Doppelbett, das Sheppard und sie vor zwei Monaten gekauft hatten, als er endlich bei ihr eingezogen war. Keiner von ihnen war daran gewöhnt, das Bett mit jemand anderem zu teilen. Obwohl sie seit über fünf Jahren ein Liebespaar waren, war das Zusammenleben ein neues Kapitel, für das sie ein ganz neues Wörterbuch brauchten, es mussten sich neue Gewohnheiten und Abläufe einstellen. Sie jedenfalls hatte sich noch nicht daran gewöhnt und war sicher, dass es Sheppard genauso ging. Die Gewohnheiten, die man sich in einer Ehe aneignete, dachte sie, waren einzigartig für diese Beziehung. Tom war seit
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