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Verwöhne mich mit Zärtlichkeit

Verwöhne mich mit Zärtlichkeit

Titel: Verwöhne mich mit Zärtlichkeit
Autoren: BJ James
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oft hatte er sie diesen Seidenschal tragen sehen! Und jedes Mal hatte er gedacht, wie hübsch die bunten Farben in ihrem dunklen Haar wirkten, wenn sie es mit diesem Tuch zurücknahm. Warum hatte er nie gewagt, es kurzerhand zu lösen, um sein Gesicht in ihre seidigen Locken zu drücken, wie er es unzählige Male heiß ersehnt hatte?
    Selbst jetzt haftete noch ihr Parfüm daran und erinnerte ihn an den Tag, an dem er den Traum gelebt hatte, den er nie hatte zulassen wollen.
    Der Tag, an dem sie sich geliebt hatten.
    Plötzlich stürmten seit Jahren verdrängte Erinnerungen auf ihn ein.
    Marissa beim Reiten, wie nur Marissa reiten konnte, ihre Bewegungen in perfekter Harmonie mit denen des Pferdes.
    Marissa mit einem Gewehr in der Hand, ganz die begeisterte Jägerin, die alles aufspürte, aber nie den Finger an den Abzug legen konnte.
    Marissa beim Pflücken einer Orchidee.
    Marissa an jenem letzten Tag. Traurig und ernst war sie an jenem Sommertag zu ihm gekommen. Diese wunderschöne Frau, die er schon so lange unendlich geliebt hatte, hatte ihn genauso leidenschaftlich begehrt wie er sie.
    Marissa, die ihm in ihrer Unschuld zeigte, wie die Liebe sein sollte. Die sich wünschte, er würde sie nicht vergessen und sie würden sich wiedersehen.
    Sie war mit einem unausgesprochenen Wunsch gegangen, einem Geheimnis, das er nie erfahren würde.
    Marissa, die zum Abschied winkte, während ein heftiges Gewitter losbrach.
    Jefferson drückte den Schal an sich. Jeder Augenblick, den er in seinem Inneren verschlossen gehabt hatte, war wieder so lebendig, als habe er ihn eben erst erlebt. Dabei hatte er gedacht, die Zeit habe seinen bittersüßen Schmerz gelindert. Der beste Beweis war das Porträt von Marissa über dem Kamin.
    Das Bild zu malen hatte ihm eine innere Zufriedenheit gegeben, und er hatte geglaubt, sich damit seinen Schmerz und seine Sehnsucht von der Seele gemalt zu haben.
    Unsinn. Es würde nie aufhören. Cristal hatte mit ihrer Vermutung ins Schwarze getroffen. Egal, was er sich einredete, seine Gefühle für Marissa waren zu stark, um sie in die Erinnerung zu verbannen.
    Genau wie die Schuldgefühle, dass er seinen Bruder Adams ins Gefängnis gebracht hatte, nie wirklich nachließen. Schuldgefühle, die sein Leben beherrscht und verändert hatten. Wegen einer Dummheit in seiner Teenagerzeit, die harte Konsequenzen für Adams gehabt hatte, hatte er sich in seiner Familie nie mehr richtig wohlgefühlt. Seinen Frieden hatte er schließlich in seinem Refugium gefunden, den Sümpfen. Dann verlor er Marissa, und danach waren selbst die Sümpfe kein Zufluchtsort mehr für ihn gewesen.
    Deshalb war er ein zweites Mal aus der Küstenregion von South Carolina geflüchtet. Arizona bot ihm ein Leben in Abgeschiedenheit, eine andere Art Frieden. Hier gab es niemanden, den er verletzen oder verlieren konnte. Oder enttäuschen.
    “Bis jetzt”, sagte er leise. “Falls der Brief wirklich von Marissa kommt.”
    Tief im Innern war Jefferson davon überzeugt. Aber eine zweite Meinung konnte nicht schaden. “Komm, Satan.”
    Voller Ungeduld hielt er dem Hund den Schal vor die Nase, kaum dass dieser zu ihm ins Schlafzimmer gekommen war. “Such.”
    Der Dobermann verschwand, kam jedoch im nächsten Moment zurück, die aus dem Schreibblock gerissene Seite im Maul. Da stand für Jefferson fest, dass der Duft, der im Schal haftete, von dem gleichen Menschen stammte, der diese Nachricht geschrieben hatte.
    Marissa war am Leben.
    Überwältigt von dieser Erkenntnis konnte er keinen klaren Gedanken fassen. Wie lange er dann am Tisch saß und auf Marissas Porträt starrte, hätte er nicht sagen können. Zeit hatte keine Bedeutung. Wichtig war allein, dass Marissa lebte.
    “Warum setzt du dich mit mir in Verbindung, Sweetheart? Warum ausgerechnet jetzt?” Der Klang seiner eigenen Stimme riss Jefferson aus seiner Benommenheit. Plötzlich war er in der Lage, alles klar zu durchdenken. Die wichtigste Frage beantwortete sich dabei durch sein damaliges Versprechen.
    Falls du mich je brauchst … “Ich werde für dich da sein”, flüsterte er und ergänzte den Satz damit nun.
    Marissa lebte. Doch sie brauchte Hilfe. Seine Hilfe. “Aber wo bist du, Sweetheart? Welchen Hinweis gibst du …” Der Zeitungsartikel. Sein Instinkt sagte ihm, dass er darin die Antworten auf seine Fragen finden würde.
    Minuten später war Jefferson am Telefon und wartete ungeduldig darauf, dass er verbunden wurde.
    Endlich hatte er Jericho Rivers, den Sheriff
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