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Verwöhne mich mit Zärtlichkeit

Verwöhne mich mit Zärtlichkeit

Titel: Verwöhne mich mit Zärtlichkeit
Autoren: BJ James
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wären die ungewohnte Umgebung und der Lärm auf dem Viehmarkt, von dem sie gerade kamen, Grund genug für ihre Unruhe.
    Sie war als besonders schwieriges Pferd zu einem günstigen Preis zum Kauf angeboten worden, hatte aber gute Anlagen, wie Jefferson und Sandy Gannon, der Vorarbeiter auf der Rafter-B-Ranch, bei einer Vorbesichtigung im Heimatstall der jungen Stute hatten feststellen können. Steve Cody würde zufrieden sein.
    Als der Verkäufer gefragt hatte, wer denn das Stutenfohlen zähmen solle, hatte Sandy erwidert, wenn Jeff Cade das nicht könne, dann würde es wohl niemand schaffen.
    “Dann lass uns mal hoffen, dass Sandy recht hat”, raunte Jefferson der Stute zu, als sie endlich aus dem Hänger heraus war.
    Natürlich hatte Sandy sehr genau gewusst, wovon er redete. Denn ehe Jefferson auf der Broken Spur anfing, hatte er drei Jahre als zweiter Vorarbeiter auf der Rafter-B-Ranch gearbeitet. Doch obwohl Sandy gemurrt hatte, er würde einen guten Mann verlieren, der wirklich etwas von Pferden verstehe, hatte er Steve und dessen Frau Savannah zu ihrer Wahl beglückwünscht.
    Inzwischen lebte Jefferson seit gut einem Jahr im Sunrise Canyon und genoss jeden Tag in der Einöde.
    “Dir wird es hier auch gefallen, Mädchen”, versprach er der Stute auf dem Weg zum Stall. “Manche finden es hier im Canyon einsam, aber das ist es nicht. Du wirst sehen.”
    Als er merkte, dass er mit einem Pferd sprach, musste er lachen. “Ein Fremder würde meinen, ich sei durch die Einsamkeit wunderlich geworden. Dabei bekommt sie mir gut.”
    Sein Geplauder entlockte der Stute ein leises Wiehern, und sie stupste ihn sogar mit der Schnauze an. Da wusste Jefferson, dass er sie richtig eingeschätzt hatte. Er tätschelte ihr den Hals. “Du wirst hier glücklich sein, Mädchen. Sobald wir dich besser kennen, bekommst du auch einen Namen.”
    Nachdem die Stute untergebracht war, verließ Jefferson den Stall. Nach einem langen Tag und einer vierstündigen Fahrt tat es gut, einen Moment zu beobachten, wie der Mond aufging.
    Der Canyon war zu jeder Tages- und Nachtzeit schön. Als Jefferson als Teenager von South Carolina nach Arizona geflüchtet war, war er zu jung und sein Leben zu chaotisch gewesen, um die herbe Schönheit dieser Landschaft würdigen zu können. Zehn Jahre später, als er erneut und wieder fluchtartig die wunderschöne Küstenregion von South Carolina verlassen hatte, hätte er nicht erwartet, in eine vergleichbar traumhafte Gegend zurückzukommen.
    Doch als Erwachsener und mit den Augen eines Künstlers hatte er sofort erkannt, wie schön es hier war, wenn auch auf eine ganz andere Art und Weise.
    Jetzt war die Wüste sein Zuhause. Doch obwohl er nie dorthin zurückkehren würde, hatte er in letzter Zeit oft an die Küstenregion von South Carolina gedacht. Vielleicht, weil er seine jahrelang nicht angerührten Skizzen hervorgeholt und an den langen Winterabenden wieder zu malen begonnen hatte.
    Er hatte sogar seine Staffelei wieder aufgebaut. Die Lichtverhältnisse in der umgestalteten Blockhütte waren zwar nicht optimal, aber das machte nichts. Er malte für sich selbst. Es war eine Art Heilungsprozess.
    Jefferson ging zu seinem Geländewagen zurück, um seine Post zu holen. Außer seiner Familie schrieb ihm niemand. Auch wenn er sich über Briefe und Fotos freute, denn seine Brüder bedeuteten ihm sehr viel, konnten Tage vergehen, ehe er seine Post abholte. Diesmal hatte ihm der Postmeister einen besonders dicken Packen übergeben.
    Die Post unter den Arm geklemmt, warf er die Wagentür zu und stieß einen Pfiff aus. Daraufhin war Gebell zu hören, dann das Getrampel heranstürmender Hundepfoten, und schon sprang ihm ein dunkles Ungetüm an die Brust.
    Die Briefe flatterten auf die Erde, als Jefferson zu Boden ging. Im nächsten Moment stand das schwarze Ungetüm über ihm und leckte ihm das Gesicht.
    Lachend schubste Jefferson den Hund weg. “Wenn das heißt, du freust dich, mich zu sehen, Satan, dann hoffe ich, du freust dich das nächste Mal nicht ganz so toll.”
    Satan bellte und ging beiseite, aber nur, um gleich darauf nach Jeffersons Hand zu schnappen, als wolle er ihm beim Aufstehen helfen. Es war ein Spiel, das er schon als junger Hund gemocht hatte, und bei dem es leicht zu Verletzungen hätte kommen können. Doch wie alle von Jefferson trainierten Tiere war Satan trotz seiner Größe sehr sanftmütig.
    Jefferson versetzte seinem Dobermann einen leichten Knuff als Zeichen, dass er loslassen
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