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Verwöhne mich mit Zärtlichkeit

Verwöhne mich mit Zärtlichkeit

Titel: Verwöhne mich mit Zärtlichkeit
Autoren: BJ James
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hallo, schöner Mann.” Die Begrüßung, die dem einsamen Gast an der Bar galt, klang munter und herausfordernd. So, wie man eben einen Lieblingskunden begrüßte.
    Lächelnd stellte Jefferson sein Glas auf den Tresen und tippte kurz an seinen Stetson. “Tag, Miss Cristal.”
    Gut gelaunt hakte sich Cristal Lane bei Jefferson unter. “Was führt einen Südstaaten-Gentleman wie dich denn heute in die Stadt?”
    In Arizona mit seinen alten Ranches und alteingesessenen Familien, wo die Zeit in halben Jahrhunderten gemessen wurde, galt Cristal als neu. Doch sie betrieb den beliebtesten Saloon in Silverton schon lange genug, um natürlich zu wissen, dass der jedes Frühjahr stattfindende Viehmarkt Rancher aus dem ganzen Umland anzog. Und dass deshalb auch Jefferson von der Broken-Spur-Ranch im Sunrise Canyon gekommen war.
    Aber ihr war ebenso bekannt, dass er sehr zurückgezogen lebte und der Markt allein ihn sicher nicht in die Stadt geführt hätte. “Jemand muss ein fantastisches Pferd zu verkaufen haben, um dich aus deinem Versteck zu locken.”
    “Glaubst du?” Jefferson bedankte sich mit einem Nicken beim Barkeeper, der ihm auf Cristals Wink hin nachschenkte, obwohl er seinen Drink bisher kaum angerührt hatte.
    Nachdem Cristal sich vergewissert hatte, dass ihre anderen Gäste zufrieden waren, galt ihre Aufmerksamkeit wieder Jefferson Cade, dem gut aussehenden Südstaatler mit den unglaublich schönen Händen. Als sie ihn einmal geneckt hatte, dass jede Frau sich danach sehnen würde, von seinen Händen berührt zu werden, hatte er nur gelacht.
    In den vier Jahren, seit er nach Arizona zurückgekehrt war, um erst für Jake Benedict auf der Rafter-B-Ranch zu arbeiten und jetzt für Steve Cody auf der Broken Spur, hatte er höchstens ein paar höfliche Worte mit Frauen gewechselt. Offenbar war er am liebsten für sich.
    “Und ob ich das glaube”, erwiderte sie. “Ja, es muss ein ganz außergewöhnliches Pferd sein.”
    Bei diesen Worten musste Cristal automatisch an eine andere Äußerung ihm gegenüber denken. Nämlich, dass es eine ganz außergewöhnliche Frau gewesen sein müsse, die alle anderen Frauen für ihn uninteressant gemacht habe. Danach hatte sie dieses Thema nie wieder angeschnitten. Doch Jefferson wusste genau, dass sie jetzt daran dachte.
    Einen Moment lang sah er ihr fest in die Augen, dann wandte er sich ab. Er hatte ein ausdrucksvolles Gesicht, dessen markante Züge durch den ersten Anflug von Grau in seinem dunkelblonden Haar noch unterstrichen wurden. Und falls er einmal lächelte, war er geradezu atemberaubend attraktiv.
    Doch er war immun gegen den Charme der Frauen von Silverton. Von Anfang an hatte er selbst auf die frechsten Flirtversuche nur mit einem höflichen Lächeln und einem freundlichen Gruß reagiert. Irgendwann hatten dann sogar die Hartnäckigsten eingesehen, dass Jefferson Cade nicht zu haben war.
    Obwohl Cristal ihn deswegen immer wieder neckte, war ihr Interesse an ihm rein platonisch. Als er das gemerkt hatte, waren sie gute Freunde geworden.
    “Wenn es nicht um ein Pferd ginge, wärst du doch wohl kaum hier, Jefferson, oder? Sonst gibt es ja nichts, was dir Freude macht. Und daran ist eine Frau schuld.” Cristal sprach endlich einmal aus, was sie seit Langem vermutete.
    Nur mit einem Stirnrunzeln gab er ihr zu verstehen, dass dieses Thema selbst für eine gute Freundin tabu war. Doch sie ließ sich nicht beirren. “Kommst du denn nie von ihr los? Von dieser Frau, die du geliebt und verloren hast? Denkst du etwa beständig daran, wie sie ausgesehen hat, wie sie gelächelt hat, wie ihr Haar geduftet hat?”
    Jefferson stieß sich von der Bar ab und sah Cristal mit unergründlicher Miene an. “Da fällt mir ein”, sagte er beiläufig, als habe sie eben nicht die Nase in seine Angelegenheiten gesteckt, “dass es höchste Zeit für mich ist. Ich habe einen Termin wegen eines bestimmten Pferdes.”
    Er tippte an seinen Hutrand, lächelte charmant und raunte ihr zu: “Auf Wiedersehen, Miss Cristal.” Und schon stand sie allein an der Bar. Mit einem traurigen Lächeln sah sie ihm nach. Denn ihr war einmal mehr bewusst geworden, wie einsam ihr Freund Jefferson war.
    “Ruhig, Mädchen. Keiner wird dir was tun. Jetzt nicht mehr.” In beruhigendem Ton redete Jefferson auf die nervöse Stute ein, um sie aus dem Anhänger zu locken. Als sie zögernd über die Rampe ging, spitzte sie argwöhnisch die Ohren. Kein Wunder, denn selbst wenn sie nicht misshandelt worden wäre,
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