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Verwandte Seelen

Verwandte Seelen

Titel: Verwandte Seelen
Autoren: Nica Stevens
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zulächelte.
    „Hey . . .“, flüsterte ich müde.
    Er strahlte mich an und schüttelte fassungslos den Kopf. „Herzlich Willkommen.“
    Ich lächelte zurück. Liebevoll strich ich ihm das Haar aus der Stirn.
    „Du hast mich ganz schön auf die Folter gespannt“, rügte er mich neckend.
    Erst jetzt wurde ich richtig wach. Was war eigentlich passiert?
    Die Erinnerung traf mich wie ein Schlag. Ängstlich setze ich mich auf und stieß Jake panisch von mir herunter. Ich tastete besorgt meinen Bauch ab, der von meinem blutverschmierten Kleid verdeckt wurde, mir aber keinerlei Schmerzen bereitete. Wie viel von seinem Blut hatte mir Jake eigentlich eingeflößt? Es war hauptsächlich eine silberne Flüssigkeit, die meine Kleidung befleckte. Die Klinge von Dougals Schwert, hatte nur eine schmale Öffnung in mein Kleid geschnitten, welche ich nun verzweifelt weiter auseinander riss, um nach meiner Wunde zu schauen. Doch ich war unverletzt.
    „Es ist alles in Ordnung mit dir“, schmunzelte Jake. Er nahm meine Hände von meinem Bauch und küsste sie.
    „Du hast mir das Leben gerettet!“, brachte ich ehrfürchtig heraus.
    „Nein, Sam!“, schüttelte er den Kopf. „Aber ich denke, ich bin dafür verantwortlich, dass du dich selbst retten konntest.“
    Unverständlich schaute ich ihn fragend an.
    „Na ja“, lachte er, „wenn du Grimmts Theorie hören willst, dann lebst du noch, weil wir so ziemlich alle Körperflüssigkeiten miteinander ausgetauscht haben, die wir haben.“
    Er grinste mich schelmisch an und verzog das Gesicht.
    Selbst wenn ich gewollt hätte, ich konnte nicht ernst bleiben. „Und was ist deine Theorie?“ fragte ich ihn neugierig.
    „Mein Vater und ich glauben, dass du durch unser Bündnis, durch unsere Seelenverwandtschaft zu einer Unsterblichen wurdest. Du hattest unsere Gene schon immer in dir, doch erst durch mich konnten sie sich entfalten.“
    „Aber . . . aber . . . ich bin doch gestorben . . .“, stieß ich aufgeregt hervor. „Ich meine . . . Ich habe verzweifelt versucht, bei dir zu bleiben, doch ich schaffte es einfach nicht. Ich war schon zu weit weg und dann bin ich endgültig in die Finsternis eingetaucht.“
    Jake stöhnte auf und zog mich fesselnd in seine Arme. Er kämpfte um seine Fassung.
    „Ich darf gar nicht daran denken . . . Dich so leblos in meinen Armen halten zu müssen . . .“ Sein Gesicht in meinen Haaren verborgen, atmete er tief meinen Geruch ein. „Mein Vater sagt, dass deine menschliche Seite gestorben ist, dass du den Menschen hinter dir gelassen hast.“
    „Was ist danach geschehen, Jake?“, rief ich ängstlich aus. „Was ist mit Grimmt und deiner Familie?“
    Beruhigend streichelte er mir über die Wange. „Es geht allen gut. Dougal ist geflohen, als er erkannt hat, wer du wirklich bist.“
    Ich hatte die Luft angehalten. Die Anspannung fiel wie ein Stein von meinem Herzen, indem ich wieder atmete.
    Eindringlich sah er mich nun an. „Sam! Du bist nun eine Unsterbliche!“
    Ungläubig erwiderte ich seinen Blick.
    Jake hielt mich an den Schultern fest. „Verstehst du, was ich sage . . . ? Weißt du, was das für uns bedeutet . . . ?“
    Und ob ich ihn verstand. Ich würde nicht altern. Ich würde nicht sterben. Wir konnten für immer zusammen sein – für die Ewigkeit.
    Statt ihm zu antworten, umarmte ich ihn, um ihn zu küssen.
    Jake zog mich vorsichtig auf seinen Schoß und erwiderte ganz behutsam meinen Kuss, fast so, als wäre ich zerbrechlich.
    Das Knistern zwischen uns war wieder allgegenwärtig.
    „Ich bin so glücklich“, flüsterte er mir ins Ohr.
    „Ich auch.“
    Als sich unsere Blicke trafen, wusste ich, dass dies für immer so bleiben würde.
    „Hast du eigentlich schon eine Vorstellung, was du mit der Ewigkeit anfangen willst?“, zwinkerte er mir zu.
    „Hm . . .“ Ich tat so, als würde ich angestrengt überlegen.
    Jake legte sich empört die Hand aufs Herz und ließ sich schmunzelnd nach hinten fallen.
    „Ich weiß nur, dass du dabei die Hauptrolle spielen wirst“, besänftigte ich ihn.
    Er atmete erleichtert aus.
    „Aber lass uns zunächst damit beginnen, in das Fischerdorf zu reiten und eine weiße Flagge zu hissen!“, forderte ich ihn auf.
    Jake setzte sich auf und lächelte mich zufrieden an. „Das ist längst geschehen, du Schlafmütze! Du warst fast drei Tage bewusstlos. Mein Vater hat sich schon darum gekümmert. Er ist in diesem Moment unterwegs in dein Heimatdorf, um deinen Onkel und deine Tante zu uns zu
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