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Verwandte Seelen

Verwandte Seelen

Titel: Verwandte Seelen
Autoren: Nica Stevens
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aufgewühlt hinterher.
    Nancy und ich blieben wie gelähmt zurück. Was musste jetzt in ihr vorgehen, da ihr Seelenverwandter und ihr einziger Sohn in den Kampf zogen?
    Ich wartete genau so lange bis Grimmt in den Wald geritten war. Nun durfte ich keine Zeit mehr verlieren.
    Schnell umarmte ich Nancy und rannte dann los.
    „Samantha!“ hörte ich sie ahnungslos rufen.
    Mein langes Kleid behinderte mich beim Laufen, sodass ich immer wieder stolperte. Verzweifelt raffte ich es hoch. Wenn ich mich nicht beeilte, würde ich vielleicht zu spät kommen.
    In diesem Moment schnitt mir Nancy auf ihrem weißen Pferd den Weg ab. „Was hast du vor?“, fragte sie aufgeregt.
    Flehend schaute ich zu ihr auf. „Bitte . . . du musst mir helfen! Ich bin die einzige Hoffnung, die wir vielleicht noch haben!“
    Mit weit aufgerissenen Augen sah sie mich ängstlich an. „Aber das würde Jake mir nie verzeihen“, wimmerte sie.
    Ungeduldig ergriff ich ihre Hand. „Nancy! Wenn ich nicht gehe, . . . wird Jake nicht wiederkommen . . . und Silas auch nicht.“
    Entsetzt seufzte sie auf, doch sie wusste, dass ich recht hatte.
    „Nimm mein Pferd! Sonst holst du sie nie ein!“
    Sie half mir auf das große Tier hinauf. Die Stute spitzte aufmerksam die Ohren, als Nancy ihr etwas zuflüsterte. Vielleicht scheiterte mein Plan ja schon an meinen nicht vorhandenen Reitkünsten.
    „Danke, Sam! Danke, dass du es versuchst!“ Noch während sie dies sagte, trieb sie ihr Pferd an, das mit mir davon rauschte.
    Ich krallte meine Hände panisch in seine Mähne und redete mehr auf mich selbst als auf das Tier beruhigend ein.
    Eine gefühlte Ewigkeit galoppierte ich nun schon durch den Wald, ohne aus ihm herauszufinden. Panik stieg in mir auf. Hoffentlich hatte ich mich nicht verirrt!
    Doch dann hörte ich sie. Trommeln und Schlachtrufe drangen gedämpft zu mir herüber.
    Vorsichtig näherte ich mich auf meinem Pferd. Im Schutz der Bäume hielt ich nach Jake Ausschau.
    Auf der weiten Ebene hatten sich alle versammelt. Silas Clan stand dem von Dougal mit einem Abstand von etwa hundert Metern gegenüber. Seitlich neben ihnen hatten sich andere Clans niedergelassen und beobachteten noch unparteiisch das Geschehen.
    Silas ritt gerade in die Mitte des Schlachtfeldes, was ihm ein verfeindeter Reiter gleichtat.
    Augenblicklich schnappte ich nervös nach Luft. Das musste Dougal sein.
    Wenige Meter bevor sie aufeinander trafen, stoppten sie ihre Pferde, wobei die Massen ihren Anführern zugrölten.
    Ich hatte Gänsehaut.
    Nervös suchte ich die vorderen Reihen nach Jake ab und hielt den Atem an, als ich ihn endlich erblickte. Kampfbereit hielt er sein Schwert in die Höhe. Sein schwarzer Hengst stellte sich dabei immer wieder auf die Hinterläufe.
    Mein Herz schmerzte, so sehr wie es gegen meinen Brustkorb hämmerte. Ich durfte einfach nicht versagen. Dieser unglaubliche Unsterbliche war dafür geboren, eines Tages seinen eigenen Clan anzuführen.
    Gott . . . wie sehr ich ihn liebte. Ich betete dafür, dass er überleben würde, dass sie alle unversehrt blieben. Ich betete dafür, dass ich den Mut und die Kraft dafür hatte, mich Dougal in den Weg zu stellen . . .
    „Ich hatte eigentlich gehofft, du würdest mir ein Geschenk mitbringen!“, rief Dougal mit seiner tiefen Stimme Silas zu. Seine Truppen jubelten hinter ihm.
    Damit meinte er mich. Ängstlich begann ich zu zittern.
    Und wenn ich dir dieses Geschenk gebracht hätte, was hättest du dann getan?“, fragte Silas laut.
    Dougal lachte dreckig. „Oh . . . ich hätte bestimmt meinen Spaß gehabt. Aber wie es aussieht, scheinst du mir das nicht zu gönnen.“ Wieder jubelten sie.
    Silas verzog keine Miene. „Was willst du, Dougal?“
    Nun wurde auch dieser wieder ernst. „Ich will, dass du dich mit mir gegen die Menschen verbündest!“ Herausfordernd funkelte er Silas an.
    „Die Menschen sind meine Freunde . . .“
    Noch bevor er aussprechen konnte, brüllte Dougal ihn hasserfüllt an. „Die Menschen sind ein primitives Pack. Sie sind nichts wert. Unsereins sollte sich überhaupt nicht mit ihnen abgeben. Lange genug haben wir sie schon erduldet. Damit ist jetzt Schluss!“
    „Nein!“, schrie Silas zurück. „Sie sind uns ähnlicher, als du denkst. Dein Sohn Dageus hat dies erkannt!“
    „Lass meinen Sohn aus dem Spiel!“, drohte Dougal wütend und baute sich vor ihm auf.
    Inzwischen grölte niemand mehr.
    „Er hat die menschliche Frau geliebt, Dougal – sie war seine
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