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Verwandte Seelen

Verwandte Seelen

Titel: Verwandte Seelen
Autoren: Nica Stevens
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Seelenverwandte!“
    „Sei still, du mieser Verräter!“ Drohend hielt er Silas seine Schwertspitze entgegen.
    Doch dieser straffte die Schultern. Beschwörend ließ er seinen Blick über die anwesenden Clans schweifen, damit sie aufmerksam zuhörten. „Er konnte ohne sie nicht mehr leben. Was glaubst du, warum Dageus sonst in der Lage war, den Freitod zu wählen?“
    Wutentbrannt und vor Zorn laut schreiend holte Dougal mit seinem Schwert aus, verfehlte aber Silas Kopf um Haaresbreite.
    Ein Raunen ging durch die Massen. Silas starrte Dougal für einen kurzen Moment erschrocken an und ritt dann flüchtend zu seinen Männern zurück.
    Die Schlacht würde jetzt und hier stattfinden.
    Ich versuchte vergeblich meine Atmung unter Kontrolle zu bringen. Silas war dem Tod nur knapp entronnen.
    Jake blickte seinem Vater entsetzt und erleichtert zugleich entgegen.
    Dougal bewegte sich nicht von der Stelle. Feindselig sah er Silas hinterher, wobei er seine Truppen mit einer Armbewegung anheizte. Sie grölten ihrem Anführer kampfbereit zu.
    Meine Zeit war gekommen. Der Kampf stand unmittelbar bevor. Wenn ich jetzt nichts unternahm, würde es zu spät sein.
    Ich wusste nicht, ob es überhaupt noch einen Sinn hatte, doch ich trieb mein weißes Pferd an und ritt genau zwischen ihnen auf die Ebene hinaus.
    Zuerst bemerkte man mich gar nicht, da alle angespannt auf den Kampfbeginn warteten.
    Mein Puls raste vor Angst. Langsam ritt ich auf Dougal zu. Mir wurde übel, so aufgeregt war ich. Wie in Trance hielt ich meinen Blick nur auf ihn fixiert.
    Dann wurde es nach und nach ruhig. Sie bemerkten allmählich meine Anwesenheit.
    „Nein . . . !“, schrie Jake verzweifelt aus, als er mich erblickte.
    Nur für den Bruchteil einer Sekunde, sah ich ihn entschuldigend an. Fünf Mann versuchten ihn davon abzuhalten zu mir zu gelangen, wobei er unsanft zu Boden ging. „Sam! Nein!“
    Schnell schaute ich von ihm weg, sonst hätte ich jegliche Kraft verloren.
    Grimmt schüttelte nur ungläubig und verängstigt den Kopf. Ich glaube, der Inhalt unseres Gesprächs wurde ihm nun verständlicher.
    Silas sah mich auf eine undefinierbare Art und Weise an, doch dann bemerkte ich, dass er mir fast unmerklich zunickte. Er machte mir Mut.
    Dankbar lächelte ich ihm zu, um mich dann wieder auf Dougal zu konzentrieren.
    Dieser musterte mich inzwischen misstrauisch. Mein Herzschlag setzte vor Panik aus.
    Ich atmete tief durch . . . Ich durfte keinen Fehler machen . . . ! Ich hatte nur diesen einen Versuch . . . !
    Kurz vor ihm stoppte ich mein Pferd und versuchte seinem Blick standzuhalten.
    Nachdenklich fragte ich mich, ob dieser Mann mit meinem Vater Ähnlichkeit hatte. Das blonde Haar fiel ihm lockig bis auf die Schultern. Sein blonder Vollbart wollte so gar nicht zu seinem jungen Gesicht passen, aus welchem mich grün-blaue Augen anfunkelten, die den meinen glichen.
    Unerwartet begann er gehässig zu lachen.
    „Ist es nun schon so weit mit dir gekommen“, rief er Silas zu, „dass du deine Frauen mit auf das Schlachtfeld führst?“ Er hielt mich für eine Unsterbliche.
    Das Gelächter seiner Männer schallte über die gesamte Ebene.
    Oh nein. Er würde Silas nicht vor allen vorführen – schon gar nicht meinetwegen.
    Ich lenkte mein Pferd zwischen ihr Sichtfeld. Nun stand ich mit dem Rücken zu meiner Familie gewandt.
    Ich hob selbstbewusst das Kinn, bevor ich laut und deutlich sprach.
    „Und ist es mit euch schon so weit gekommen, dass ihr Silas so unterschätzt und sein Geschenk an euch nicht einmal erkennt, wenn es vor euch steht?“
    Mal sehen, wer hier wen vorführte.
    Einen kurzen Augenblick war Totenstille.
    Dann brach hinter mir Gelächter aus und sie jubelten mir aufmunternd zu.
    Dougals Blick triefte vor Verachtung. Jetzt musste ich vorsichtig sein.
    „Ich hörte, ihr habt schon einige Anstrengungen unternommen, um mich kennenzulernen.“ Herausfordernd lächelte ich ihn an.
    „Was soll das werden, Silas? Versuchst du, mich an der Nase herumzuführen?“, brüllte er wutentbrannt über meinen Kopf hinweg.
    Mein Pferd scheute durch sein Gebrüll. Schnell stieg ich so beiläufig wie möglich ab. Ich wollte mir nicht die Blöße geben, vor aller Augen vom Pferd zu fallen.
    „Hm . . . Seid ihr schüchtern oder sprecht ihr generell nicht mit Frauen?“, wandte ich mich ihm zu.
    Nun lachten vereinzelt auch Männer aus den anderen Clans, was mich hoffen ließ.
    Er sprang so plötzlich von seinem Pferd und zog mich in seine Arme, dass ich
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