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Verwandte Seelen

Verwandte Seelen

Titel: Verwandte Seelen
Autoren: Nica Stevens
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dich gehört.“
    „Na, dann gib mir gefälligst eine Antwort, wenn ich mit dir rede!“, protestierte Grimmt.
    „Das habe ich doch gerade getan!“, brüllte Jake nun aufgebracht heraus, sodass ich erschrak.
    Er schaute mich reumütig an. „Entschuldige Sam, ich wollte dich nicht erschrecken!“ Zärtlich küsste er mich auf die Stirn. „Aber dieser unsensible Kerl da draußen treibt mich manchmal einfach in den Wahnsinn!“, rief er laut der geschlossenen Tür entgegen.
    Grimmt lachte sein kehliges Lachen. „Ich hab dich auch lieb.“ Dann entfernten sich seine Schritte von der Veranda.
    Jake stand wortlos auf und begann sich anzuziehen, wobei ich ihn bedauernd beobachtete.
    „Begleitest du mich noch bis zur Kirche?!“, fragte er zögernd.
    Und ob ich das tat. Ich würde ihn auch bis auf das Schlachtfeld begleiten, aber das wusste er nicht.
    Bevor mich der Mut verließ, wälzte ich mich aus dem Bett. Nun musterte er mich aufmerksam, doch ich versuchte es zu ignorieren. Wenn ich ihn jetzt ansehen würde, könnte er mir meine Verzweiflung mit Sicherheit ansehen.
    Hand in Hand machten wir uns auf den Weg zur Kirche. Keiner von uns brachte ein Wort über die Lippen. Wir waren wie gelähmt. Wir wussten einfach nicht, wie wir mit dieser ausweglosen Situation umgehen sollten.
    Schon von Weitem hörten wir das Stimmengewirr auf dem Kirchplatz. Sie machten sich zum Aufbruch bereit. Gleich würden sie in die Schlacht ziehen, bei der sie unter diesen Umständen nur verlieren konnten.
    Abrupt blieb ich stehen und klammerte mich an Jake fest.
    „Geh nicht . . . bitte, bitte geh nicht!“, flehte ich ihn panisch an.
    Er hob mich hoch und trug mich hastig hinter die Weberei, an der wir gerade vorbeigegangen waren. Dort presste er mich mit dem Rücken gegen die Wand. Wild vor Verzweiflung küssten wir uns hemmungslos, versuchten einander zu geben, was uns in diesem kurzen Augenblick noch möglich war.
    Atemlos legte er seine Stirn auf meine Schulter und versuchte angestrengt sich zu beherrschen. Zur Vernunft gekommen, schaute er unter einem erzwungenen Lächeln zu mir auf. „Ich verspreche dir, dass ich alles in meiner Macht Stehende tun werde, um zu dir zurückzukommen.“
    Als Grimmt um die Ecke bog, hielten wir uns gegenseitig tröstend in den Armen und weinten.
    „Es wird Zeit!“, räusperte sich dieser unbehaglich.
    Jake nickte. Dann küsste er mich ein letztes Mal. „Ich liebe dich über alles!“, flüsterte er mir mit gebrochener Stimme ins Ohr.
    Grimmt verstand den bittenden Blick seines Freundes und hielt mich zurück, als Jake schmerzerfüllt davonrannte.
    „Jake . . . Nein . . . Jake!“, rief ich ihm kraftlos hinterher, doch Grimmt umarmte mich eisern. Mitfühlend streichelte er mir über den Rücken und versuchte mich zu beruhigen. „Ist schon gut, Sam . . . Ist ja gut!“, murmelte er in mein Haar.
    Am ganzen Körper zitternd weinte ich rücksichtslos in sein Hemd.
    „Ich werde versuchen, auf ihn aufzupassen.“, versprach er mir.
    „Du wirst genug damit zu tun haben, auf dich selbst aufzupassen!“, erwiderte ich ihm dankbar und schlug ihm auffordernd auf die breite Brust.
    Grimmt lächelte mich zögerlich an. „Sam . . . ich hätte da eine Bitte!“ Er graulte sich traurig durch den Bart. „Wenn ich das hier nicht überleben sollte . . . dann beerdigt mich bitte neben Dexter!“
    Überrascht hatte ich die Luft angehalten. Ich wollte ihm sagen, dass das nicht passieren würde, dass alles gut werden würde. Doch wir hätten beide über die Leere meiner Worte Bescheid gewusst.
    So nickte ich ihm stattdessen zu. „Aber du musst mir auch etwas versprechen!“ Ich sah zu Boden, aus Angst er könnte mein Vorhaben erraten. „Wenn ich sterben sollte, dann legt mich bitte auch neben Dexter, denn dann wäre ich nicht allein!“
    Grimmt packte mich an den Schultern und schaute mich verwirrt an.
    „Du brauchst keine Angst zu haben, Sam! Euch Frauen droht durch Dougal keine Gefahr. Wenn er Silas tatsächlich vernichten sollte, so wird er alle verbliebenen unsterblichen Frauen in seinem Clan aufnehmen.“
    In diesem Moment trat Nancy unbemerkt zu uns.
    „Silas würde uns sonst nie einfach zurücklassen“, sagte sie unter Tränen und versuchte mir tapfer zuzulächeln. Dann wandte sie sich an Grimmt. „Sie sind bereits aufgebrochen. Du solltest dich beeilen, falls du sie noch einholen willst!“
    Schnell küsste er mich auf die Stirn und lief hastig davon.
    „Sag Jake, dass ich ihn liebe!“, rief ich ihm
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