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Verschwunden

Verschwunden

Titel: Verschwunden
Autoren: Amanda McLean
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okay“, sagte sie lächelnd.
„Wie ist es denn bei dir gelaufen? Hast du irgendwas aus ihr herausbekommen können? Ist es die Mühe wenigstens wert gewesen?“
    „ Sie hat mir nichts gesagt. Die Frau war total high, musste erst mal überlegen, in welcher Stadt Jeremy angeblich ist. Sie hat mir aber einige gruselige Details über ihr Leben erzählt.“ Sie berichtete Michael, was sie erfahren hatte.
„Sie kann einem fast schon leid tun“, sagte Michael daraufhin.
„Es sind nicht alle Männer so anständig wie du“, stimmte Lane ein.
    „ Ach, komm, war das jetzt ironisch gemeint?“, fragte Michael.
„Nein, Michael. Du strengst dich wirklich an. Ich bin sehr dankbar, dich gerade jetzt an meiner Seite zu haben.“
„Es liegt an dir, Laney, ich könnte für immer an deiner Seite sein, wenn du das nur willst.“
„Erst einmal abwarten, Michael. Ich schließe die Möglichkeit zumindest nicht mehr ganz aus.“
„Na, dann haben wir doch einen Fortschritt gemacht“, strahlte Michael. „Wenigstens was uns angeht.“
    „ Ich denke, wir haben auch in Bezug auf Jeremy einen Fortschritt gemacht. Ich glaube, wir habe einen neuen Anhaltspunkt.“
Michael blickte überrascht auf. „Erzähl!“
„Als ich im Haus war, kam ganz eindeutig ein Geräusch aus dem Keller. Ich habe so ein starkes Gefühl, dass Jeremy da unten ist.“
„Und dein Gefühl trügt dich nie“, stellte Michael fest.
    „ Wir müssen da noch mal rein, Michael.“
„Wie können wir das schaffen? Einer von beiden scheint immer im Haus zu sein.“
„Wir müssen sie irgendwie herauslocken. Und wenn das alles nichts bringt, müssen wir nachts da rein, wenn sie schlafen.“
„Laney, ich weiß nicht, das geht jetzt echt zu weit. Das wird viel zu gefährlich.“
    „ Es ist schon gefährlich, Michael.“
Da musste er ihr zustimmen.
„Lass uns zu dir fahren und einen Plan aushecken“, sagte sie und Michael wusste, dass er sie durch nichts in der Welt davon abhalten konnte.
    ***
    Am Abend planten sie alles. Lane hatte sich die ganze Woche freigenommen, ein „mysteriöses Virus“ hatte sie flachgelegt. Irgendwie stimmte es, sie war krank – vor Sorge. Und sie musste den ekligen Bazillus – Kyle Reed – bekämpfen, bevor sie wieder normal weiterleben konnte.
    Zusammen mit Michael heckte sie einen Plan aus. Michael war inzwischen genauso bei der Sache wie sie, er wollte diesen Mistkerl unbedingt zur Strecke bringen und Jeremy retten. Sie hofften beide sehr, dass ihnen das auch gelingen würde.
    Nachdem sie sich sicher waren, wie sie vorgehen wollten, lehnten sie sich zurück. Diese Sache zerrte nicht nur an ihren Nerven, auch körperlich waren sie total ausgelaugt, vor allem Lane, die schon seit Ewigkeiten keinen richtigen Schlaf mehr bekommen hatte.
    Wohlig kuschelte sie sich an Michaels Brust. „Das fühlt sich gut an.“
„Das finde ich auch. Und ich weiß etwas, das sich noch viel besser anfühlt.“
„Was denn?“, fragte sie schlaftrunken.
„Das hier.“ Er kam ganz nah an sie heran und im nächsten Moment spürte sie seine Lippen auf ihren, seine warme Zunge in ihrem Mund.
    Wie schön das war, wie in alten Zeiten. Und dann erinnerte sie sich an etwas anderes aus alten Zeiten. So sehr sie sich auch gegen ihre Gefühle gewehrt hatte, wusste sie, dass es nun unumgänglich war. Sie beide passten einfach perfekt zusammen, und in Kürze würde sie herausfinden, ob das noch in jeder Beziehung so war.
    Sie stand auf, nahm Michaels Hand und führte ihn ins Schlafzimmer. Und dort blieben sie bis zum nächsten Nachmittag.

19
    Lane Downey fühlte sich wie ein Einbrecher, als sie drei Tage später versuchte, die Tür mit einer Kreditkarte aufzubrechen, so, wie sie es immer im Fernsehen gesehen hatte. Doch so einfach war es dann leider doch nicht.
„Verdammt“, fluchte sie flüsternd.
„Plan B“, flüsterte Michael zurück und sie schlichen zur Rückseite des Hauses.
    Sie waren ganz in schwarz gekleidet, damit man sie in der Dunkelheit nicht sah. Drei ganze Tage hatten sie darauf gewartet, dass die Reeds einmal gemeinsam das Haus verließen. Doch nun war Wochenende und sie waren zusammen ausgegangen und würden hoffentlich auch nicht so bald wieder zurückkommen.
    Michael nahm den großen Stein, den er schon zuvor im Garten entdeckt hatte, wickelte ihn in ein Tuch, um das Geräusch zu dämmen, das er gleich machen würde und schlug den schweren Stein durch das Fenster.
    Vorsichtig, bedacht, sich nicht an den Scherben zu verletzten, stiegen sie
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