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Verrückt nach Emma

Verrückt nach Emma

Titel: Verrückt nach Emma
Autoren: Maja von Vogel
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Blick zu. »Alle wussten Bescheid, bloß wir nicht.«
    »Klaus hat es auch erst heute erfahren«, sagte Oma. »Gesa und ich mussten eurer Mutter versprechen, nichts zu verraten. Sie wollte es euch selbst sagen. Wer weiß, wann sie endlich den Mut dazu gefunden hätte, wenn sie nicht ins Krankenhaus gekommen wäre.«
    »Ist das Baby jetzt in Gefahr?«, fragte Tim.
    »Keine Sorge«, beruhigte ihn Oma. »Dem Baby geht’s prima. Eure Mutter muss sich nur schonen, dann kann sie bald wieder nach Hause.«
    Ich wollte nichts mehr von diesem Baby hören. Am liebsten hätte ich einfach vergessen, dass Mama schwanger war.
    »Wo steckt eigentlich Mona?«, fragte ich.
    Oma sah mich überrascht an. »Heute Nachmittag ist doch ihr großes Vorspiel. Wusstest du das nicht? Gesa ist schon in die Schule gefahren. Eigentlich wollte ich auch mit, aber dann kam die Sache mit dem Krankenhaus dazwischen.«
    Mir rutschte der Löffel aus der Hand und landete klirrend im Suppenteller. »Das Vorspiel ist heute? So ein Mist! Das hatte ich total vergessen.« Ich sprang auf. »Ich muss los. Ich hab Mona doch versprochen, sie anzufeuern!«
    Oma sah auf die Uhr. »Da musst du dich aber beeilen. Das Vorspiel beginnt in einer halben Stunde, und der Bus ist gerade weg.«
    »Dann nehme ich eben das Fahrrad!«, rief ich und flitzte aus der Küche. Ich rannte auf den Hof, schnappte mir mein Fahrrad und sauste los.

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    14 . Kapitel
    Manchmal kommt das Glück ganz unerwartet
    E inundzwanzig Minuten später stürmte ich in die Schule. In der Aula war eine Menge los. Die Leute suchten sich gerade Plätze. Ich hielt nach Gesa Ausschau und entdeckte sie ziemlich weit vorne.
    »Wo ist Mona?«, fragte ich.
    »Hinter der Bühne«, sagte Gesa. »Aber da kannst du jetzt nicht hin. Gleich geht’s los.«
    »Ich muss nur kurz mit ihr reden, dauert nicht lange.« Ich achtete nicht auf Gesas Protest, sondern rannte zum Bühneneingang.
    Hinter der Bühne wuselten die Musikschüler wild durcheinander. Alle hielten irgendwelche Instrumente in der Hand. Die meisten hatten Flöten in verschiedenen Größen dabei, aber es gab auch Geigen, Oboen und Klarinetten. Ein Junge heulte, weil eine Saite seiner Gitarre gerissen war. Sein Lehrer versuchte ihn zu beruhigen. Wie sollte ich in diesem Durcheinander Mona finden?
    »In drei Minuten geht es los!«, rief jemand, und ein paar kleinere Mädchen mit Blockflöten quiekten nervös.
    In diesem Moment klingelte mein Handy. Es war Lea.
    »Wo steckst du? Ich warte schon seit einer Viertelstunde auf dich!« Sie klang ziemlich sauer.
    Verflixt! In der ganzen Aufregung hatte ich komplett vergessen, dass Lea und ich heute unseren ersten Arbeitseinsatz hatten. Um vier Uhr sollten wir den Dackel vom alten Herrn Meier ausführen. Und danach für Frau Siebert einkaufen. Ich schaute auf die Uhr. Es war kurz nach vier.
    »So ein Mist!«, stöhnte ich. »Ich schaff’s nicht rechtzeitig. Ich bin gerade in der Schule und …«
    »Wo bist du?«, unterbrach mich Lea. »Was zum Teufel machst du nachmittags in der Schule?«
    »Heute ist doch Monas großes Vorspiel …«, fing ich an, aber Lea fiel mir wieder ins Wort.
    »Ich glaub, ich spinne!«, keifte sie. »Du kannst mich doch nicht einfach hängen lassen! Das mit den Hilfsjobs war schließlich deine Idee und nicht meine. Was willst du überhaupt bei diesem dämlichen Vorspiel?«
    »Ich hab Mona versprochen, sie anzufeuern«, erklärte ich. »Tut mir leid, aber das mit den Jobs hatte ich total vergessen. Du glaubst ja nicht, was heute alles los war …«
    »Sorry, aber ich hab jetzt keine Zeit mehr«, sagte Lea. »Eine von uns beiden muss schließlich Herrn Meiers Hund ausführen, und ich bin sowieso schon spät dran.«
    Ich seufzte. »Hey, tut mir wirklich leid. Ist echt nett von dir, dass du die Jobs übernimmst. Nächstes Mal bin ich wieder dabei, versprochen.«
    »Versprich lieber nichts, was du nicht halten kannst«, sagte Lea kühl. »Ich hab keine Lust, ständig an zweiter Stelle zu stehen, damit das klar ist. Erst Simone, jetzt Mona … Ich glaube, du brauchst überhaupt keine Freundin mehr.«
    »Aber …«, fing ich an, doch Lea hatte schon aufgelegt.
    Einen Moment lang starrte ich das Handy an, dann steckte ich es weg. So was Blödes! Jetzt war Lea bestimmt wieder Ewigkeiten sauer auf mich, dabei hatte ich sie doch nicht absichtlich sitzen lassen. Sie war natürlich eifersüchtig auf Mona, ganz klar. Vielleicht konnte ich das ja morgen irgendwie wieder
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