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Verrückt nach Emma

Verrückt nach Emma

Titel: Verrückt nach Emma
Autoren: Maja von Vogel
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»Wie kommst du denn darauf?«
    »Ich hab euch gesehen«, erklärte ich. »Vor dem
Venezia
.« Allmählich kam ich mir ziemlich blöd vor. Das hier war schließlich eine ernste Angelegenheit – zumindest für mich. Und Bastian lachte mir einfach ins Gesicht.
    »Und?« Bastian wischte sich eine Lachträne von der Wange.
    »Und was?«, fauchte ich. »Das reicht ja wohl! Ich hab gesehen, wie ihr zusammen Eis gegessen habt. Ihr habt euch ziemlich gut verstanden. Dann bin ich abgehauen.«
    »Aha.« Bastians Augen funkelten spöttisch. »Willst du vielleicht wissen, worüber wir geredet haben?«
    »Danke, nicht nötig«, sagte ich.
    Aber Bastian antwortete trotzdem. »Wir haben über dich gesprochen.«
    »Über mich?« Jetzt verstand ich gar nichts mehr.
    »Genau.« Bastian war plötzlich wieder ganz ernst. »Und über unseren Streit. Mona hat mir erzählt, dass du mir einen Brief geschrieben hast …«
    »Moment mal«, fiel ich ihm ins Wort. »Heißt das, du hast meinen Brief tatsächlich nicht bekommen?«
    Bastian schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Aber ich hab ihn doch in deinen Rucksack gelegt. Seit wann magst du übrigens Malzbonbons?«
    »Malzbonbons?« Bastian sah mich verwirrt an. »Ich hasse Malzbonbons!«
    Langsam ging mir ein Licht auf. »Hast du vielleicht auch keinen Fußball-Anhänger an deinem Rucksack?«
    Bastian schüttelte den Kopf. »Nö, warum?«
    »Ich Dussel!«, rief ich. Jetzt war mir alles klar. »Das war der falsche Rucksack! Darum hast du den Brief nicht bekommen!«
    »Heißt das, du glaubst mir endlich?«, fragte Bastian. »Ich hab deinen Brief wirklich gerade zum ersten Mal gesehen.«
    »Er muss bei irgendwem aus deiner Klasse gelandet sein.« Mir wurde ganz schlecht bei dem Gedanken, dass vielleicht Torben oder ein anderer von Bastians Fußballkumpels meinen Liebesbrief bekommen hatte.
    »Wahrscheinlich konnte derjenige nichts mit dem Brief anfangen und hat ihn darum einfach ans Schwarze Brett gehängt«, vermutete Bastian.
    »Und ich dachte, du willst nichts mehr von mir wissen und machst dich deswegen an Mona ran«, sagte ich.
    »Quatsch!« Bastian grinste. »Was du dir da wieder zusammengereimt hast. Mona und ich haben uns zufällig vor dem
Venezia
getroffen. Da hab ich sie gefragt, ob du jetzt mit diesem Daniel zusammen bist. Weil ich euch zusammen auf dem Flohmarkt gesehen habe. Und weil du von mir gar nichts mehr wissen wolltest. Mona war ziemlich verdutzt. Erst wollte sie nicht so richtig mit der Sprache herausrücken, aber dann hat sie gefragt, ob ich den Brief gar nicht bekommen hätte. Tja, und so hab ich überhaupt erst erfahren, dass du mir geschrieben hast.« Bastian streckte die Hand aus. »Kann ich ihn jetzt haben?«
    »Wen?«, fragte ich.
    »Na, den Brief natürlich.«
    Ich zögerte einen Moment, dann zog ich den Brief aus der Hosentasche und reichte ihn Bastian. Er las ihn schweigend. Ich trat von einem Bein aufs andere. Je länger Bastian las, desto nervöser wurde ich. Es war ein bisschen so, als würde ich daneben stehen, wenn Frau Meisner meine Mathearbeit korrigiert. Die große Frage war: Hatte ich bestanden, oder war ich durchgefallen?
    Bastian hob den Kopf und sah mich an. »Sehr nett.« Er lächelte. »Vor allem das mit dem Sturkopf.«
    Da wusste ich, dass ich nicht durchgefallen war.

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    13 . Kapitel
    Eine kleine große Überraschung
    D en restlichen Vormittag spazierte ich wie auf Wolken durch die Gegend. Ich war sooo froh, dass Bastian und ich uns wieder versöhnt hatten. In der zweiten großen Pause standen wir Hand in Hand auf dem Schulhof, und Bastian spielte kein einziges Mal mit seinen Freunden Fußball. Torben guckte ein bisschen komisch, aber Bastian blieb trotzdem bei mir. Das fand ich richtig klasse von ihm.
    Und wem hatte ich das alles zu verdanken? Ausgerechnet Mona! Mann, hatte ich ein schlechtes Gewissen. Mir wurde ganz flau im Magen, wenn ich daran dachte, was ich ihr alles an den Kopf geworfen hatte. Und dann auch noch die Sache mit dem Tagebuch! Kein Wunder, dass Mona stinksauer auf mich war. Es half alles nichts, ich musste dringend mit ihr reden und ihr sagen, dass es mir leidtat. Dabei hasse ich Entschuldigungen! Ich war fast ein bisschen erleichtert, als sie mir in der Pause nicht über den Weg lief. Aber ich nahm mir fest vor, mich gleich mittags mit ihr auszusprechen. Und das hätte ich auch gemacht, wenn … ja, wenn nicht mal wieder etwas dazwischengekommen wäre. Aber wenigstens war es diesmal ausnahmsweise nicht meine
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