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Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds

Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds

Titel: Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds
Autoren: Edward M. Larry;Lerner Niven
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Schlucht bestrichen zwei Partisanen den Gegner unablässig mit Feuer. Mut an, gesunder Menschenverstand aus (»Wenn du den Gegner sehen kannst, geh davon aus, dass er dich auch sehen kann«). Die beiden übrig gebliebenen Kampfluftschiffe feuerten ihre eigenen Raketen ab.
    Niemand konnte deren Einschlag, gefolgt von ohrenbetäubenden Explosionen, überlebt haben.
    »Rückzug!«, brüllte Logan.
    Zumindest entschied Nathan, dem die Ohren klangen, dass das Logans Befehl gewesen sein musste. Er war schon dabei gewesen, sich von der Steilwandkante zurückzuziehen, rückwärts davon fortzukriechen. Nur weg von dem Abgrund und hinein in die rettende Deckung des Dschungels, tiefer hinein und so schnell wie möglich.
    Er hatte für die Flüchtlinge getan, was er konnte. Der Gedanke bot wenig Trost.
    Der Flüchtlingskonvoi war auf zweifache Art und Weise Köder gewesen. Die Miliz hatte die Zivilisten benutzt, um die Rebellen aus dem Dschungel zu locken, und die Partisanen, nicht weniger gewissenlos, hatten die Flüchtlinge angegriffen, um eine Aristo-Patrouille in Reichweite ihrer Waffen zu bringen.
    Blam! Blam-blam! Das Dröhnen von Geschützen. Einschläge von Raketen.
    Noch mehr Raketen. Die Druckwelle riss Nathan vom Boden und hoch in die Luft. Als er wieder unten aufschlug, war er benommen. Durch das Unterholz hindurch, im Gegenlicht der Explosionen, erkannte Nathan die Umrisse eines Gesichts. Es tauchte über ihm auf, mindestens zwei Meter über ihm. Wegen der niedrigen Gravitation waren die meisten Wunderländer ziemlich groß.
    Einer der Partisanen. Cody irgendwas. War er hier, um Nathan zu helfen oder ihn umzubringen?
    »Komm schon, Mann!«, knurrte Cody. Vielleicht hatte er nicht bemerkt, wie Nathan die Flüchtlinge gewarnt hatte. »Zeit, zu verschwinden!«
    Nathan kämpfte sich auf die Füße. Im selben Moment schleuderte ihn die Druckwelle einer weiteren Explosion gegen einen Baumstamm. Nathans linker Arm und ein paar Rippen brachen. Etwas Geschmolzenes war auf seinen Tarnanzug gespritzt. Jetzt fraß es sich durch den Stoff und durch die Panzerweste. Das Brüllen der Railguns verschluckte Nathans Schmerzensschrei.
    Cody sprühte Erste-Hilfe-Schaum über das klaffende Loch in Nathans Weste. Augenblicklich wurde Nathans ganze Körperseite taub. Der Wunderländer half ihm hoch. Gemeinsam taumelten sie in den Dschungel hinein.
    Ein gelbes Oval leuchtete vom schräg abfallenden Dach herunter. Keine Sonne, kam Nathan ganz allmählich zu dem Schluss. Das Leuchten einer Lampe, reflektiert von ... ja, von was? Wie lange starrte er schon in das Licht, und warum war er so benommen und alles verschwommen?
    Nathan blickte sich um. Er lag flach auf dem Rücken. Auf einem schmalen Feldbett. Es war eines unter vielen. Die meisten Feldbetten waren belegt, meist von Kämpfern mit blutigen Verbänden. Nathan erinnerte sich daran, dass es im Dschungel seltsam still gewesen war. Jetzt stand diese zweifelhafte Ehre diesem hier zu, diesem ...?
    Erstversorgungslazarett, ging ihm auf. In einer verfurzten Höhle . Ein Erdzeitalter später fand er den Grund heraus: Körperwärme. Auf jedes Lager dieser Größe in der Wildnis könnten sich Spionage-Satelliten mühelos einschießen.
    Nathan konnte sich nicht daran erinnern, wie er hierhergekommen war. Cody musste ihn also bis hierher geschleppt haben.
    Hatte sonst noch jemand von der Partisanengruppe es geschafft? Nathan setzte sich auf. So hätte er einen besseren Überblick über die anderen Feldbetten. Er bemerkte den Gips, ehe er den gebrochenen Arm belastet hatte.
    Aber er hatte die Rippenbrüche und die Verbrennungen vergessen. Er keuchte auf. Die Einzige, die aufrecht stand – vielleicht eine Militärärztin oder Sanitäterin? –, war gerade damit beschäftigt, eine Infusion schneller zu stellen. Sie wandte den Kopf in Nathans Richtung. »Bin gleich bei Ihnen, Soldat.«
    Infusion. Gipsverband. Blutige tanj Verbände! Obwohl in seinem Kopf nichts als Nebel herrschte, ging Nathan förmlich ein Licht auf: Das war ja geradezu archaisch! Er sollte schlafen, sich seiner nicht bewusst sein, in einem computergesteuerten Kokon liegen, der dazu bestimmt war, Verletzungen zu heilen. Aber verfügten die Partisanen denn überhaupt über Autodocs? Nathan konnte sich nicht daran erinnern, welche bei ihnen gesehen zu haben.
    Er hatte sich ganz passabel gefühlt. Bis er sich aufgesetzt hatte. Jetzt war alles, was er fühlte, ein dumpfes Pochen in der verletzten Seite. Schmerz war so ... archaisch.
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