Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds

Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds

Titel: Verrat der Welten - Niven, L: Verrat der Welten - Betrayer of Worlds
Autoren: Edward M. Larry;Lerner Niven
Vom Netzwerk:
allerdings nur zu gepfefferten Preisen. Alt auszusehen bedeutete daher, arm zu sein. Die meisten Männer im Konvoi hatten einen Stoppelbart. Asymmetrische Barttracht, die eine Gesichtshälfte mit Spitzbart, die andere mit sorgfältig gestutztem Dreitagebart, sah Nathan nicht. Nur Wunderlands Aristokraten ließen sich mit dieser lächerlichen Bartmode sehen, eine Vorliebe, die viel Zeit beanspruchte und daher als Symbol für Müßiggang und ein Leben im Überfluss galt.
    Das konnte nicht der Nachschub-Konvoi für die Garnison sein, von dem die Rede gewesen war. Nathan erwartete den Befehl zum Rückzug. Stattdessen kam von seiner Linken ein kurzes Trillern.
    Auf mein Signal hin!
    Schwachsinn! Das waren doch nur Zivilisten, Flüchtlinge, mehr nicht! Arme Bauern ihrem Aussehen und dem Aussehen ihrer Transportmittel nach. Warum, tanj noch mal, die in einen Hinterhalt locken? Nathan räusperte sich.
    »Still!«, zischte Logan.
    Zum ersten Mal, seit Nathan auf Wunderland gestrandet war, fragte er sich, ob die eine Seite wirklich besser war als die andere.
    Lüg doch nicht!, schalt er sich. Okay, gut: zum zweiten Mal. Das erste Mal hatte ihn diese Frage beschäftigt, als zwei Partisanen eine aus den eigenen Reihen aus dem Lager hinaus in den Dschungel geführt hatten, eine Frau, das Gesicht von Blutergüssen übersät, die Abzeichen, die sie als Angehörige der Partisanen auswiesen, von der Uniformjacke gerissen. Nur die beiden Männer waren zurückgekommen. Mit grimmigen Gesichtern.
    Nathan hatte es vorgezogen, sich einzureden, sie hätten die Frau fortgeschickt. Die Partisanen hatten ihn schließlich aus dem Wrack seines Schiffes gezogen, hatten ihn in aller Eile fortgeschafft, hatten ihn dem Zugriff des Staatsschutzes entzogen. Er schuldete den Partisanen alles, vom Hemd, das er auf dem Leib trug, bis hin zu seinem Leben.
    Jetzt fragte er sich, ob er mit dieser Schuld würde leben wollen.
    Während das Dröhnen der Motoren zunahm, dachte Nathan fieberhaft nach. An dem Gemetzel teilnehmen? Nie und nimmer! Danebenstehen, nichts tun und zusehen? War das vielleicht besser?
    Es musste einen anderen Weg geben! Einen Warnschuss abgeben, um die Zivilisten unten vor dem Eingang zur Schlucht aufzuschrecken? Nein. Der Laserstrahl zwischen ihrem Standort unten auf der Ebene und seinem hier oben am Rand zur Canyonsteilwand würde auf ihn als Schützen zurückverweisen. Diese Frau, die damals im Dschungel vor dem Lager geblieben war ... Nathan hatte eine recht klare Vorstellung davon, wie der Widerstand mit denen verführe, die mit der Gegenseite sympathisierten. Oder ...
    Höchstwahrscheinlich schaute keiner der Partisanen hoch hinauf in den Himmel. Nathan zielte mit dem Lauf himmelwärts und schoss. Der Gleitflug eines Vogels in der Schussbahn endete abrupt mit einem letzten Krächzer. Die Gravitation war hier nicht einmal halb so hoch wie die, an die Nathan gewöhnt war. Der Vogel, den es so ziemlich in zwei Teile zerlegt hatte, fiel daher in Zeitlupe vom Himmel.
    Splatsch! , landete der Kadaver genau vor der Konvoispitze.
    Die zu Fuß waren, machten kehrt und gaben Fersengeld. In Zickzacklinien rannten sie zurück in die Deckung der Bäume. Motoren heulten auf, Fahrzeuge legten den Rückwärtsgang ein oder wendeten auf der Straße. Vielleicht hatte Nathan ja doch ein paar Leben ...
    Ein Knall, metallisches Kreischen: Es hatte gekracht. Eine Zugmaschine und ein Lastwagen waren kollidiert und blockierten die Straße zurück in den Dschungel.
    »Jetzt!«, brüllte Logan.
    Hoch droben von beiden Steilwänden des Canyons aus eröffneten die Partisanen das Feuer. Laserstrahlen, lautlos tödlich, mähten drei Männer nieder, ehe unten am Fuß des Canyons jemand es bemerkte. Dann: Schreie. Fluchen. Noch mehr Flüchtlinge brachen zusammen. Chaos.
    Es war ein Massaker, ein widerliches Abschlachten ...
    Plötzlich Bewegung hinter dem Gemetzel. Mit der lautlosen Effizienz und geschmeidigen Schnelligkeit eines Hais brachen drei Kampfluftschiffe mit Antigrav-Antrieben aus dem Dschungel, die Lautlosigkeit ihres Angriffs gespenstisch. Blutrot spieen Laserkanonen Feuer. Als die Kampfluftschiffe näher gekommen waren, eröffneten ihre Railguns das Feuer.
    Die Partisanen setzten ihre beiden einzigen Boden-Luft-Raketen ein. Ein Treffer.
    Mit stotterndem Antrieb zog eines der Kampfluftschiffe eine Rauchspur hinter sich her, schmierte ab, fiel und fiel ... knallte, bumm! , gegen die Stirnseite des Canyons. Der Boden bebte. Auf der anderen Seite der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher