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Verliere nicht dein Gesicht

Verliere nicht dein Gesicht

Titel: Verliere nicht dein Gesicht
Autoren: Scott Westerfeld
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schaute wieder Tally an. "Aber danke, dass du mich gerettet hast. Das war wirklich eine Supernummer. Ich hoffe ..." Er zuckte mit den Schultern und schüttelte den Kopf. "Wir sehen uns."
      "Hoffentlich."
      Croy legte die Bretter aufeinander und machte sich auf den Rückweg.
      "Das wird ganz toll!", sagte Shay. "Ich kann es gar nicht erwarten, dir all meine neuen Freunde zu zeigen. Und du kannst mir endlich Peris vorstellen."
      "Sicher."
      Sie gingen in Richtung Uglyville und erreichten endlich den Cleopatra Park. Der Boden war in der spätherbstlichen Kälte hart unter ihren Füßen, und sie drängten sich im Wind aneinander. Tally trug ihren Pullover aus Smoke. Sie hatte Maddy bitten wollen, ihn für sie aufzubewahren, aber dann hatte sie ihre Mikrofaserjacke zurückgelassen. Stadtkleidung war zu wertvoll, um an eine vergeudet zu werden, die in die Zivilisation zurückkehrte.
      "Verstehst du. Ich wurde schon beliebt", sagte Shay gerade. "Nur mit einer kriminellen Vergangenheit wirst du zu den richtig guten Partys eingeladen. Ich meine, kein Mensch will doch wissen, welche Kurse du auf der Ugly-Schule besucht hast." Sie kicherte.
      "Dann müssten wir doch der Hit sein."
      "Klar. Wenn wir allen erzählen, wie du mich aus dem Hauptquartier der Specials entführt hast. Und wie ich dich dazu überredet habe, diesem Freakverein wegzulaufen. Aber wir müssen das herunterspielen, Scheelauge. Kein Mensch wird uns die Wahrheit glauben."
      "Nein, da hast du Recht."
      Tally dachte an den Brief, den sie bei Maddy hinterlegt hatte. Würde sie selber in einigen Wochen noch die Wahrheit glauben?  Wie würden die Worte eines hässlichen, verzweifelten, tragischen Flüchtlings durch Pretty-Augen aussehen?
      Und wie würde David aussehen, wenn sie erst rund um die Uhr von hübschen Gesichtern umgeben wäre? Würde sie das ganze Gerede über Hässlichkeit glauben oder würde sie sich daran erinnern, dass jemand auch ohne Operation schön sein konnte? Tally versuchte sich Davids Gesicht vorzustellen, aber es tat weh, daran zu denken, wie lange sie ihn jetzt nicht wiedersehen würde.
      Sie fragte sich, wie lange es nach der Operation dauern würde, bis sie David nicht mehr vermisste. Es konnten einige Tage vergehen, bis die Läsionen wirklich ihre Wirkung taten, hatte Maddy gewarnt. Aber das hieß nicht, dass es ihr eigenes Denken war, das sich da änderte.
      Vielleicht könnte Tally diese Veränderung verhindern, wenn sie beschloss ihn unter allen Umständen zu vermissen. Anders als die meisten anderen wusste sie doch von den Läsionen. Vielleicht könnte sie sie austricksen.
      Über ihnen bewegte sich ein dunkler Umriss, der Hubwagen eines Wächters, und instinktiv erstarrte Tally. Die Uglies aus der Stadt hatten erzählt, dass jetzt häufiger patrouilliert wurde. Die Behörden hatten endlich gemerkt, dass die Lage sich änderte.
      Der Hubwagen kam zum Stillstand und landete dann lautlos neben ihnen. Eine Tür glitt auf und ein blendendes Licht strömte heraus. "Also, Kinder ... oh, Verzeihung, Miss."
      Das Licht fiel in Shays Gesicht. Dann flackerte es zu Tally weiter.
      "Was macht ihr beiden ..." Der Wächter verstummte. Das war nun wirklich der Gipfel. Eine Pretty und eine Ugly, die zusammen spazieren gingen. Er trat dichter an sie heran und sein Mittel-Pretty-Gesicht zeigte nur Verwirrung.
      Tally lächelte. Immerhin machte sie bis zum letzten Moment noch Ärger.
      "Ich bin Tally Youngblood", sagte sie. "Macht mich hübsch."

    Fortsetzung folgt ...

 
 Und so geht's weiter:

      Pretty - Erkenne dein Gesicht
       
      Sich anzuziehen war immer der schwierigste Teil des Nachmittags.
      Auf der Einladung aus Valentino Mansion stand "semiformelle Kleidung" und die Sache mit dem "semi" war das Problem. wie ein Abend ohne Party, so bot auch "semi" einfach zu viele Möglichkeiten. Schwierig genug für Jungs, für die das Jackett und Schlips bedeuten konnte (den Schlips durften sie durch bestimmte Arten von Kragen ersetzen) oder weiße Kleidung und Hemdsärmel (wenn auch nur an Sommernachmittagen), dazu jede Menge Fräcke, Westen, Smokings, Kilts oder einfach hübsche Pullover. Für Mädchen jedoch explodierten die Möglichkeiten, wie das bei Möglichkeiten hier in New Pretty Town ja oft der Fall war.
      Tally waren formelle Partys mit festlicher Garderobe fast lieber. Die Kleidung war zwar weniger bequem und die Partys machten erst Spaß, wenn alle betrunken waren, aber immerhin brauchte sie
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