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Verliere nicht dein Gesicht

Verliere nicht dein Gesicht

Titel: Verliere nicht dein Gesicht
Autoren: Scott Westerfeld
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"Mom!", rief David. "Tally geht nirgendwohin!"
      "Und außerdem", fügte Maddy hinzu, "würde Dr. Cable Tally niemals verletzen."
      "Hört auf, so zu reden, als ob das wirklich passieren wird!" Tally schaute Maddy in die Augen. Maddy nickte. Sie wusste Bescheid.
      "David", sagte Tally. "Ich muss das tun."
      "Warum?"
      "Wegen Shay. Nur so wird Maddy sie heilen können. Oder?"
      Maddy nickte.
      "Du brauchst Shay nicht zu retten", sagte David langsam und tonlos. "Du hast genug für sie getan. Du bist ihr nach Smoke gefolgt und du hast sie vor den Specials gerettet."
      "Ja, ich habe viel für sie getan." Tally holte tief Atem. "Ich bin der Grund, warum sie so ist, hübsch und doof."
      David schüttelte den Kopf. "Was redest du da?"
      Sie drehte sich zu ihm um und nahm seine Hand. "David, ich bin nicht nur nach Smoke gekommen, um zu sehen, ob es Shay gut geht. Ich bin hingegangen, um sie in die Stadt zurückzuholen." Sie seufzte. "Und um sie zu verraten."
      Tally hatte sich so oft vorgestellt, wie sie David ihr Geheimnis erzählte, sie hatte diese Rede in Gedanken fast jede Nacht geprobt, und deshalb konnte sie kaum glauben, dass das hier nicht wieder ein Albtraum war, in dem ihr die Wahrheit entrissen wurde. Aber als ihr aufging, dass dieser Moment Wirklichkeit war, brach einfach alles aus ihr heraus.
      "Ich war Dr. Cables Spionin. Deshalb wusste ich, wo die Specials zu finden sind. Und deshalb sind die Specials nach Smoke gekommen. Ich hatte einen Peilsender bei mir."
      "Das ist doch Unsinn", sagte David. "Du hast dich gewehrt, als sie gekommen sind. Du bist entkommen. Du hast geholfen meine Mutter zu retten ..."
      "Ich hatte mir die Sache anders überlegt. Und ich habe den Sender wirklich nicht aktivieren wollen. Ich wollte in Smoke leben Aber in der Nacht vor dem Überfall, nachdem ich von den Läsionen erfahren hatte ..." Sie schloss die Augen. "Nachdem wir uns geküsst hatten, habe ich ihn aus Versehen eingeschaltet."
      "Was?"
      "Mein Anhänger. Ich wollte das nicht. Ich wollte ihn zerstören. Aber ich habe die Specials nach Smoke geholt, David. Ich bin der Grund, warum Shay hübsch ist. Es ist meine Schuld, dein Vater tot ist."
      "Das erfindest du doch. Ich lasse nicht zu, dass du …"
      "David". sagte Maddy mit scharfer Stimme und brachte ihren Sohn zum Verstummen. "Sie lügt nicht."
      Tally öffnete die Augen. Maddy sah sie traurig an.
      "Dr. Cable hat mir genau erzählt, wie sie dich manipuliert hat, Tally. Zuerst wollte ich ihr nicht glauben, aber in der Nacht, in der du uns gerettet hast, hatte sie Shay geholt, damit sie das bestätigte."
      Tally nickte. "Shay hat am Ende begriffen, dass ich die Verräterin war."
      "Sie weiß es noch immer", sagte Maddy. "Aber jetzt spielt es für sie keine Rolle mehr. Deshalb muss Tally es tun."
      "Ihr seid beide verrückt!", rief David. "Hör mal, Mom, komm jetzt von deinem hohen Ross runter und gib Shay die Pillen." Er streckte die Hand aus. "Ich kann das für dich tun."
      "David, ich lasse nicht zu, dass du hier zum Monster wirst. Und Tally hat ihren Entschluss gefasst."
      David sah beide an und konnte es einfach nicht glauben. Endlich fand er dann doch Worte. "Du warst Spionin?"
      "Ja. Zuerst."
      Er schüttelte den Kopf.
      "Mein Sohn." Maddy trat vor und wollte ihn in den Arm nehmen.
      "Nein!" Er fuhr herum und stürzte davon, wobei er den Vorhang herunterriss. Die anderen im Haus starrten ihn sprachlos an, sogar Shay verstummte vor Schreck.
      Ehe Tally ihm folgen konnte, packte Maddy sie am Arm. "Du solltest dich jetzt auf den Weg zur Stadt machen."
      "Heute Nacht? Aber..."
      "Sonst redest du dir den Plan wieder aus. Oder David übernimmt das."
      Tally wich zurück. "Ich muss mich von ihm verabschieden."
      "Du musst aufbrechen."
      Tally starrte Maddy an und langsam ging ihr die Wahrheit auf. Obwohl im Blick der Frau mehr Trauer lag als Wut, gab es dort auch Kälte. David machte Tally vielleicht nicht für Az’ Tod verantwortlich, aber Maddy sah das anders.
      "Danke", sagte Tally leise und zwang sich dazu, Maddys Blick auszuhalten.
      "Wofür?"
      "Dass du es ihm nicht gesagt hast. Dass ich das selbst tun konnte."
      Maddy schüttelte den Kopf und rang sich ein Lächeln ab. "David hat dich in diesen beiden letzten Wochen gebraucht." Tally schluckte, trat einen Schritt vor und schaute in Richtung Stadt. "Er braucht mich noch immer."
      "Tally..."
      "Ich gehe ja gleich, okay? Aber ich weiß, dass
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