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Verliere nicht dein Gesicht

Verliere nicht dein Gesicht

Titel: Verliere nicht dein Gesicht
Autoren: Scott Westerfeld
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sein."
      "Du hast gut reden." Obwohl sie am selben Tag Geburtstag hatten, war Shay viele Wochen vor Tally zur Pretty geworden. Sie war jetzt seit fast einem Monat eine vollwertige Krim.
      "Es wird keine Probleme geben", sagte Shay. "Alle, die je mit den Specials zu tun hatten, sind sozusagen geborene
      Krims."
      Tally durchfuhr ein merkwürdiges Gefühl, als Shay das sagte, wie ein Ping, nur tat es weh. "Trotzdem. Ich finde es schrecklich, nicht prickelnd zu sein."
      "Peris und Fausto sind schuld, weil sie uns nicht verraten wollen, was sie anziehen werden."
      "Warten wir, bis sie hier sind. Und dann kopieren wir sie."
      "Das geschieht ihnen recht", sagte Shay zustimmend. "Was zu trinken?"
      "Glaub schon."
      Tally fühlte sich zu schwindlig, um auszugehen, deshalb befahl Shay dem Frühstückstablett, eine Runde Champagner herbeizuschaffen.
            ***
      Als Peris und Fausto kamen, standen sie in Flammen.
      Es waren Funkenstrahler, die sie sich in die Haare gesteckt und an ihrer Kleidung befestigt hatten und die überall um sie herum Sicherheitsflammen aufflackern ließen. Fausto lachte die ganze Zeit, weil das kitzelte. Beide trugen Bungeejacken – ihr Kostüm sollte zeigen, dass sie soeben von einem brennenden Haus gesprungen waren.
      "Fantastisch", sagte Shay.
      "Hysterisch", stimmte Tally zu, doch dann fragte sie: "Aber wieso ist das krim?"
      "Weißt du das nicht mehr?", fragte Peris. "Wie du vorigen Sommer die Party gesprengt hast und entkommen bist, weil du eine Bungeejacke geklaut hast und vom Dach gesprungen bist? Bester Ugly-Streich aller Zeiten!"
      "Sicher ... aber wieso brennt ihr?", fragte Tally. "Ich meine, das ist doch nicht krim, wenn das Haus wirklich brennt."
      Shay bedachte Tally mit einem Blick, als sei das wieder eine verpfuschte Bemerkung gewesen.
      "Wir können nicht einfach nur Bungeejacken tragen", sagte Fausto. "Wenn wir brennen, ist das viel prickelnder."
      "Genau", stimmte Peris ihm zu, aber Tally wusste, dass er sie verstanden hatte und jetzt niedergeschlagen war. Sie wünschte, sie hätte das nicht gesagt. Tally, der Dummkopf. Die Kostüme waren doch wirklich prickelnd.
      Sie schalteten die Strahler aus, um sie für die Party aufzusparen, und Shay bat das Loch in der Wand um zwei weitere Jacken.
      "He, kopieren gilt nicht!", beschwerte Fausto sich, aber das hätte er sich sparen können. Das Loch wollte keine Kostümbungeejacken herstellen, für den Fall, dass jemand vergaß, dass sie nicht echt waren, und irgendwo hinuntersprang und sich den Hals brach. Es konnte auch keine echte Jacke machen; für alles Komplizierte oder Dauerhafte war die Requisition zuständig. Und die Requisition wollte keine Jacken schicken, weil es ja nicht brannte.
      Shay schnaubte. "Dieses Haus ist heute wirklich in Pfuschlaune."
      "Wo habt ihr eure denn her?", fragte Tally.
      "Die sind echt." Peris lächelte und spielte an seiner Jacke herum. "Wir haben sie vom Dach geklaut."
      "Dann sind sie also doch krim", sagte Tally und sprang von ihrem Bett, um ihn zu umarmen.
      Als sie Peris in den Armen hielt, hatte sie nicht das Gefühl, dass die Party öde ausfallen oder dass irgendwer gegen sie stimmen würde. Seine großen braunen Augen strahlten sie an und er hob sie hoch und drückte sie fest an sich. Sie hatte sich Peris zu Ugly-Zeiten immer so nah gefühlt, sie waren zusammen aufgewachsen und hatten gemeinsam Streiche ausgeheckt. Und es war prickelnd, jetzt wieder dieses Gefühl zu haben.
      In aIl den Wochen, in denen Tally in der Wildnis verloren gewesen war, hatte sie sich nur danach gesehnt, hier bei Peris zu sein, eine Pretty in New Pretty Town. Es war völlig blödsinnig, heute oder an irgend einem anderen Tag unglücklich zu sein. Vermutlich lag es einfach an ihrem Kater. "Freunde fürs Leben", flüsterte sie ihm zu, als er sie wieder auf dem Boden absetzte.
      "He, was ist das denn?", fragte Shay. Sie steckte tief in Tallys Schrank und suchte dort nach Ideen. Sie hielt eine formlose Wollmasse hoch.
      "Ach, das." Tally ließ Peris los. "Das ist mein Pullover aus Smoke, weißt du noch?" Der Pullover sah seltsam aus, nicht wie in ihrer Erinnerung. Er war verdreckt und man konnte sehen, wo Menschenhände die verschiedenen Teile zusammengestrickt hatten. Die Menschen in Smoke hatten kein Loch in der Wand - sie mussten alles selber herstellen, und wie sich herausgestellt hatte, waren Menschen in dieser Hinsicht nicht sonderlich geschickt.
      "Du hast
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