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Vergiss mein nicht!

Vergiss mein nicht!

Titel: Vergiss mein nicht!
Autoren: Kasie West
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Laila.«
    »Habt ihr sie gefunden?« Hoffnung steigt in meiner Brust auf.
    »Wir haben sie gefunden ... sie ist gegangen.«
    »Wo ist sie hin?«
    »Addie, sie ist tot. Es tut mir so leid.«
    Mein Verstand schaltet ab, vermutlich in einem Versuch, sich selbst zu schützen.
    Mein Dad fährt fort: »Es war nicht Mr Paxton. Mr Paxton hat uns den Namen eines Schülers an eurer Schule genannt, der dafür verantwortlich ist, aber es war bereits zu spät.«
    »Ein Schüler aus meiner Schule?«
    »Ja, Bobby Baker. Kennst du ihn?«
    Ich nicke, zu fassungslos, um zu bemerken, dass er mich nicht sehen kann. Endlich stottere ich: »V-vielleicht l-lügt er. Vielleicht will er einfach nur nicht, dass ihr sie findet.« Bobby mag zwar ein Widerling sein, aber er kann doch nicht zu so etwas fähig sein.
    »Er sagt die Wahrheit. Wir haben Bobby bereits in Gewahrsam genommen. Ich habe ihn verhört. Bobby ist der Schuldige.«
    »Aber Bobby denkt vielleicht nur, dass sie tot ist, und das ist dann die Wahrheit, die du glaubst.«
    »Ich habe sie gesehen.« Seine Worte vernichten auf brutale Weise jeden Versuch zu leugnen, was passiert ist. »Sie ist tot.«
    Ich muss das Handy fallen gelassen haben, denn Trevor hält es plötzlich in der Hand und sagt etwas zu meinem Dad. Dann legt er auf und zieht mich an sich, streichelt mein Haar und sagt mir immer wieder und wieder, wie leid es ihm tut. Ich kann ihn kaum spüren oder hören.
    Dann ist sein Mund an meinem Ohr: »Addison, hör zu. Hörst du mir zu?« Ich nicke und er fährt fort. »Du darfst diese Alternative nicht wählen. Das muss eine Auslotung sein. Es ist einfach ausgeschlossen, dass du dich für das hier entscheidest. Es wird alles gut ausgehen.«
    Ich schlinge meine Arme um ihn. Er hat recht und ich liebe ihn dafür, dass er es sagt.

35.
    PARAsit, der – jemand, der von anderen profitiert, ohne ihnen im Gegenzug irgendwelche Vorteile zu bieten
    B obby dreht sich von der gesicherten Tür weg.
    »Kann ich dein Handy benutzen?« Ich muss meinen Dad anrufen, um ihm zu sagen, dass es mir gut geht. Für den Fall, dass Poison sich wieder bei ihm meldet.
    »Klar, aber wo hast du deins?«
    »Ich hab’s im Auto liegen gelassen.«
    Er späht aus dem langen, schmalen Fenster neben der Haustür. »Ich habe dein Auto draußen gar nicht gesehen.«
    Ich deute kurz nach rechts. »Es steht weiter unten am Straßenrand.«
    Er lächelt, als wüsste er, warum ich dort geparkt habe. »Mein Handy ist in meinem Zimmer. Ich hol es.« Er geht in Richtung Treppe.
    »Habt ihr kein Festnetz?«
    »Hat das heutzutage noch irgendjemand?«
    Ich zucke mit den Schultern. »Wir schon.«
    Er verschwindet nach oben und ich gehe an das Fenster zur Straße, ziehe den Vorhang etwas zur Seite. Durch den schmalen Schlitz spähe ich zuerst nach links zur Straßenlaterne hinüber, unter der Poison vorhin gestanden hat. Auch wenn er nicht mehr dort ist, heißt das nicht, dass er nicht doch noch irgendwo da draußen auf mich wartet. Als Nächstes wandert mein Blick zu Lailas Pick-up auf der anderen Straßenseite. Am liebsten würde ich einen Stein dagegenschleudern. Dukes Fenster ist dunkel und der Gedanke will mir nicht aus dem Kopf, ob die beiden wohl oben in seinem Zimmer sind.
    »Was haben dir unsere Vorhänge eigentlich getan?«, fragt Bobby hinter mir.
    Ich lasse schnell den Stoff los, den ich in meiner Hand zerknautscht habe, und drehe mich zu ihm um. »Tut mir leid.«
    »Schlechte Nachrichten. Mein Handyakku ist leer. Ich lade ihn schnell auf und dann kannst du es in ein paar Minuten benutzen.«
    »Vielleicht sollte ich doch lieber fahren.«
    »Es dauert nur ein paar Minuten. Willst du wirklich raus zu diesem Freak? Ich denke, wir sollten die Polizei anrufen, sobald das Handy aufgeladen ist.«
    Gute Idee. »Ja, okay.«
    »Das Ladegerät ist in der Küche. Ich bin gleich zurück.« Er geht durch eine Schwingtür, die das Wohnzimmer von dem Raum trennt, der vermutlich die Küche ist.
    Ich überprüfe noch einmal den Riegel an der Haustür. Er ist eingerastet.
    Im Zimmer ist es ziemlich dunkel und ich schalte eine Lampe an, die auf einem kleinen Tischchen steht. Bobby kommt mit einer Flasche Wasser in der Hand zurück, die er mir reicht. »Setz dich doch.« Er zeigt auf das Sofa. Ich weiche zurück und nehme lieber die Klavierbank.
    »Wo sind deine Eltern?« Ich fange an mich zu fragen, ob sie je zu Hause sind.
    »Sie müssen früh zur Arbeit und schlafen schon.« Er zeigt auf die Uhr an der Wand und ich sehe, dass es
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