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Vergiss mein nicht!

Vergiss mein nicht!

Titel: Vergiss mein nicht!
Autoren: Kasie West
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ablesen: »Addie, ich habe mich falsch ausgedrückt. Es ging dabei nicht um dich. Wir haben uns schon Jahre vorher darüber gestritten, bevor sich alles auf dich verlagerte. Es ging um unsere Überzeugungen. Sie ließen sich nicht vereinbaren. Und dann mit diesem neuen Gedankenprogramm, das noch drastischer ...« Er bricht ab, als hätte er schon zu viel gesagt. »Es war jedenfalls nicht deine Schuld. Nichts davon war deine Schuld.«
    Ich öffne den Mund und will etwas sagen, irgendetwas, als das Handy meines Dads klingelt und jeden Gedanken, den ich hatte, im Keim erstickt und durch Angst ersetzt. Ich werfe das Kissen zur Seite und setze mich hin.
    »Coleman ... ja ... ich verstehe ...« Er wirft mir einen Blick zu. »Sind Sie sich sicher? ... Haben Sie ihn verhaftet? ... Im Sektor? Na ja, stimmt schon, das habe ich gesagt, aber ... Ich kann meine Tochter hier nicht allein lassen ... Nein, sie ist sechzehn, aber ... Ja, natürlich ... Okay, eine Stunde, ich werde dort sein, danke. Bis dann.« Er lässt sein Handy langsam sinken. Die Furcht hat jeden Muskel in meinem Körper betäubt und ich bin völlig erstarrt, während ich auf seine Erklärung warte, was passiert ist.
    »Sie wissen im Moment noch nichts Genaues, wir sollten also keine voreiligen Schlüsse ziehen.«
    »Was haben sie gesagt? Wo ist Laila?«
    »Ihre Eltern haben sie seit heute Morgen nicht gesehen. Aber nur, weil sie nicht zu Hause ist, heißt das nicht, dass ihr etwas passiert sein muss. Ein Officer überwacht das Haus. Wenn sie zurückkommt, kann er mich sofort informieren.« Er geht zum Schrank und zieht eine Reisetasche hervor. »Und ich verspreche dir, dich auf dem Laufenden zu halten.«
    »Mich auf dem Laufenden zu halten? Wo willst du hin?«
    Er stellt die Tasche auf seine Kommode und fängt an, Kleidungsstücke hineinzuwerfen. »Meistens brauche ich nicht mehr als ein Video des Verhörs, um herauszufinden, ob jemand lügt oder nicht. Aber Mr Paxton ist ein geschickter Lügner. Ich muss sein Kraftfeld spüren, um ein paar Untersuchungsergebnisse zu verifizieren. Falls er zufällig wissen sollte, wo Laila ist, hoffen wir, dass wir diese Information aus ihm herauslocken können. Das Amt fliegt mich in einer Stunde in den Sektor. Kannst du bitte jemanden anrufen, der bei dir bleibt, während ich weg bin?«
    »Jemanden anrufen? Ich habe keine Freunde.«
    »Ich hab doch schon mehrere deiner Freunde kennengelernt. Wie wär’s mit dieser Stephanie? Die sah doch ganz nett aus.«
    Ich kralle mich an der Ecke seines Bettlakens fest. »Ich will mitkommen.«
    »Tut mir leid. Ich fliege mit dem Privatjet des Amts und dafür hast du keine Freigabe.«
    »Kann ich die nicht bekommen? Sie ist meine beste Freundin. Bitte, Dad.«
    »Addison, es tut mir leid. Diese Regeln haben ihren Grund. Ich kann es mir nicht leisten, mir um deine Sicherheit Sorgen zu machen, wenn wir Laila finden wollen. Das verstehst du doch?«
    »Natürlich tue ich das.«
    Er zieht den Reißverschluss seiner Tasche zu. »Versprich mir, dass du jemanden anrufst«, sagt er und schaut prüfend in mein Gesicht, als ich mir eine Antwort zurechtlege.
    Ich senke meinen Blick. »Ich belüge dich nicht, Dad. Du brauchst das nicht zu überprüfen.«
    »Tut mir leid. Ich weiß, dass du mich nicht anlügst. Und ich bin dankbar dafür, dass ich dir vertrauen kann. Ich hoffe, dass auch du mir eines Tages wieder vertrauen wirst.« Er hebt seine Hände, um sie mir auf die Schultern zu legen, zögert aber. Im Moment kann ich ihm nichts versprechen. Zu viele Gefühle wirbeln in meiner Brust, ich kann sie nicht alle einordnen. Er verschwindet im Badezimmer, und als er wieder herauskommt, trägt er einen Anzug. Er wirft mir einen besorgten Blick zu.
    »Ich rufe jemanden an.«
    »Danke. Ich melde mich, sobald ich gelandet bin.« Er küsst mich auf die Stirn.
    Ich ziehe ihn fest an mich und dann ist er weg. Ich stehe ganz allein in seinem Zimmer und reibe mir die Arme. Die Uhr auf seinem Nachttisch zeigt halb vier. Der Bildschirm meines Handys ist immer noch schwarz. Als ich mit den Fingern drüberfahre, blendet mich das Licht und ich muss die Augen zukneifen. Ich gehe meine Kontakte durch, zögere aber, Trevor um diese Uhrzeit anzurufen. Bei der Nummer meiner Mom halte ich inne. Mein Daumen zittert. Endlich drücke ich ihn herunter und höre, wie es viermal klingelt.
    »Addie? Was ist los?«, antwortet ihre schlaftrunkene Stimme.
    »Es geht um Laila. Sie wird vermisst. Dad ist auf dem Weg nach Hause. Es sieht
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