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Verfuehrt, Verlobt - Verraten

Verfuehrt, Verlobt - Verraten

Titel: Verfuehrt, Verlobt - Verraten
Autoren: Cathy Williams
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nicht vorhatte.
    „Und Sie sind nur aus diesem Grund hier – um eine glückliche Wiedervereinigung in die Wege zu leiten?“
    „Meine Idee war das nicht.“
    „Unerheblich. Tatsache ist, dass Albertos Firma rote Zahlen schreibt.“
    Caroline runzelte die Stirn. Wovon redete der Mann da?
    „Si“, bekräftigte er. „Seit über zehn Jahren erwirtschaftet er ein Minus, doch seit Kurzem blutet er regelrecht aus.“
    Sie schnappte nach Luft. „Oh Gott … meinen Sie, das hat seinen Herzinfarkt verursacht? Ich meine, eigentlich hat er sich nie groß für die Firma interessiert, und seit ich bei ihm bin, lebt er praktisch wie ein Einsiedler.“
    „Seit wann sind Sie bei ihm?“
    „Schon mehrere Monate. Eigentlich sollte ich nur ein paar Wochen bleiben, doch wir kommen so gut miteinander zurecht, und er hat so viele Dinge zu erledigen, dass ich länger geblieben bin.“ Besorgt richtete sie die braunen Augen auf ihn, der die schreckliche Nachricht so mitleidlos überbrachte. „Sind Sie sicher, dass Sie sich bei den Zahlen nicht irren?“
    „Ich irre mich nie. Gut möglich, dass Alberto von den Dividenden gelebt und gedacht hat, es ginge immer so weiter. Ohne dass er sich um etwas zu kümmern braucht.“
    „Und wenn er es kürzlich selbst herausgefunden und deshalb den Herzinfarkt bekommen hat? Weil der Stress einfach zu viel für ihn war?“ Die Vorstellung erschütterte sie. „Der arme Alberto. Er hat nie ein Wort davon erwähnt.“
    „Ja, der arme Alberto. Nun, während ich diese Zahlen ausgewertet habe, kam mir der Gedanke, dass Ihre Mission vielleicht ein anderes Ziel hat …“
    „Der Arzt hat gesagt, dass Stress alle möglichen Risiken für die Gesundheit birgt.“
    „Signorina, können Sie mir folgen?“
    Caroline verstummte und starrte ihn an. Die Sonne fiel durch die Scheiben und ließ sein Haar glänzen. Ihr fiel auf, dass es sich leicht um den Hemdskragen kräuselte, was den Mann noch exotischer aussehen ließ. „Es gibt keinen Grund, mich so anzufahren.“
    „Doch, den gibt es. Sie sind die zerstreuteste Person, die mir je begegnet ist.“
    Caroline bedachte ihn mit einem vernichtenden Blick. „Und Sie sind der unhöflichste und gröbste Mensch, den ich kenne.“
    Giancarlo konnte sich nicht erinnern, dass ihn jemals jemand offen heraus beleidigt hätte. Jedoch ließ er sich nicht davon ablenken. „Ich musste daran denken, dass, wenn ich Ihnen die Geschichte mit dem Herzinfarkt abnehmen soll, die Gesundheit meines Vaters vielleicht nicht der vorrangige Grund für Ihr Hiersein ist.“
    „Wenn Sie mir die Geschichte abnehmen sollen?“ Sie schüttelte verwirrt den Kopf. „Weshalb sollte ich etwas so Ernstes erfinden?“
    „Lassen Sie mich die Frage mit einer Gegenfrage beantworten – warum sollte mein Vater ausgerechnet jetzt den Kontakt zu mir wieder aufnehmen wollen? Ich hätte da auch schon eine Theorie. Ihm ist klar geworden, dass sein Reichtum den sprichwörtlichen Bach hinuntergeht, und deshalb hat er Sie geschickt, um die Situation auszuloten. Zu sehen, ob ich bereit bin, mich mit ihm zu treffen. Vielleicht hat er Ihnen ja auch gesagt, dass Sie das Wort ‚Kredit‘ fallen lassen sollen, wenn ich die entsprechende Einstellung zeige.“
    Caroline war zutiefst schockiert über Giancarlos Unterstellungen, es verschlug ihr glattweg die Sprache. Sie, die fast nie wütend wurde, hätte ihm am liebsten die Gebäckplatte an den Kopf geworfen. „Ich kann nicht glauben, dass Sie so etwas sagen! Sie verdächtigen den eigenen Vater, er wolle Geld aus Ihnen herausquetschen?!“
    Unter ihrem entsetzten Blick wurde Giancarlo tatsächlich rot. „Geld hat die unliebsame Angewohnheit, die schlechten Seiten der Menschen herauszukehren. Wissen Sie eigentlich, dass in dem Moment, in dem jemand im Lotto gewinnt, plötzlich alle möglichen engen Freunde und lang verschollene Verwandte auftauchen?“
    „Alberto hat mich auf keine Mission geschickt, um Ihnen Geld aus der Tasche zu ziehen. Oder um einen Kredit zu erbetteln.“
    „Wollen Sie mir weismachen, er wüsste nicht, wie reich ich bin?“
    „Darum geht es doch gar nicht.“ Natürlich erinnerte sie sich an das „Der Junge hat etwas aus sich gemacht.“
    „Nicht? Sie behaupten also, es gäbe keinerlei Zusammenhang zwischen dem Fast-Bankrott meines Vaters und seinem plötzlichen Wunsch, den reichen Sohn, den er vor fast zwei Jahrzehnten auf die Straße gesetzt hat, wiederzusehen?“
    „Genau!“
    „Nun, wenn Sie das wirklich glauben und nicht
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