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Verfuehrt, Verlobt - Verraten

Verfuehrt, Verlobt - Verraten

Titel: Verfuehrt, Verlobt - Verraten
Autoren: Cathy Williams
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mit Alberto unter einer Decke stecken, dann müssen Sie unglaublich naiv sein.“
    „Und Sie, Signor de Vito, können einem wirklich nur leidtun.“
    „Nennen Sie mich ruhig Giancarlo. Ich habe das Gefühl, als würden wir uns schon seit Ewigkeiten kennen. Auf jeden Fall kann keiner mit Ihnen mithalten, was die Beleidigungen angeht. Da stehen Sie an einsamer Spitze.“
    Caroline lief rot an. Das war überhaupt nicht ihre Art. Sie war von Natur aus friedliebend und gutmütig. Trotzdem würde sie sich nicht für ihre Meinung entschuldigen. „Sie selbst sind auch kein Unschuldsengel“, gab sie leise zurück. „Sie haben mich beschuldigt, eine Lügnerin zu sein. Vielleicht kann man in Ihrer Welt niemandem vertrauen, aber …“
    „Vertrauen wird allgemein überschätzt. Ich besitze ein Vermögen und habe lernen müssen, es zu schützen. So einfach ist das.“ Er zuckte mit einer Schulter. Offensichtlich war für ihn das Thema damit erledigt.
    Nicht jedoch für Caroline. So leicht würde sie ihn nicht davonkommen lassen. Er hatte Alberto und sie in einem Atemzug beschuldigt. „Da bin ich anderer Ansicht. Ich meinte es ernst, dass Sie einem leidtun können.“ Sie nahm alle Kraft zusammen, um seinem düsteren Blick standhalten zu können. „Ich finde es traurig, wenn man in einer Welt lebt, in der man nur das Schlechteste von anderen erwarten muss. Wie können Sie je glücklich sein, wenn Sie andere ständig verdächtigen, dass sie Sie nur ausnutzen wollen? Selbst die, die Ihnen nahe stehen?“
    Fast hätte Giancarlo aufgelacht. Von welchem Planeten kam diese Frau? Sie lebten in einer Ellbogengesellschaft, in der jeder nur auf den eigenen Vorteil bedacht war. Man musste seine Freunde eng an seiner Seite halten und seine Feinde noch enger, wollte man nicht riskieren, ein Messer in den Rücken zu bekommen. „Halten Sie keine Predigten“, knurrte er und überraschte sich selbst mit der Äußerung: „Sie werden ja tatsächlich rot!“
    „Vor Ärger!“ Sie legte die Hände an die Wangen. „Sie sind so … so überheblich. Ich frage mich, mit welchen Leuten Sie sich umgeben, wenn Sie gelernt haben, so zu denken. Ich wusste gar nichts von Ihnen, als ich hierher kam, ich wusste nicht einmal, dass Sie reich sind. Ich weiß nur, dass Alberto krank ist und er Frieden mit Ihnen schließen möchte.“
    Es war seltsam, aber Giancarlo konnte fühlen, wie seine Gedanken plötzlich in eine ganz andere Richtung abdrifteten. Weil die Strähnen, die sich um ihr Gesicht ringelten, ihn ablenkten? Oder war es, weil der Ärger ihre mandelförmigen Augen wie die einer fauchenden Katze funkeln ließ? Oder lag es vielleicht an der Tatsache, dass sie sich vorbeugte und ihr Dekolleté seinen Blick wie ein Magnet anzog?
    Eine bizarre Erfahrung, dieser unerwartete Verlust an Selbstbeherrschung. Das war ihm noch nie passiert, wenn er mit einer Frau zu tun hatte. Dabei hatte er ausreichend Erfahrung mit dem anderen Geschlecht. Ohne eitel sein zu wollen … aber er besaß Aussehen, Einfluss und Geld – eine Kombination, die für die meisten Frauen unwiderstehlich war. Gerade erst hatte er eine sechsmonatige Beziehung mit einem wirklich fantastisch aussehenden Model beendet. Sie hatte nämlich immer häufiger davon gesprochen, „den nächsten Schritt“ zu tun und plötzlich ein höchst ärgerliches Interesse an Verlobungsringen bei teuren Juwelieren gezeigt.
    Giancarlo hatte keinesfalls vor, in die Ehefalle zu gehen. Von seinen Eltern hatte er zwei Lektionen fürs Leben gelernt. Erstens: Es gab kein „Glücklich bis ans Lebensende“. Zweitens: Eine Frau konnte sich jederzeit von einem süßen Engel in eine streitsüchtige Xanthippe verwandeln.
    Er hatte es unzählige Male bei seiner Mutter beobachten können, wie sie von der idealen, anpassungsfähigen Partnerin ihres aktuellen Begleiters zu einer fordernden Klette geworden war. Und mit zunehmendem Alter war dieses Schauspiel immer trauriger anzusehen gewesen.
    Er war ein Mann in der Blüte seiner Jahre und hatte natürlich Bedürfnisse, aber wenn es hart auf hart kam, bot Arbeit eine wesentlich lohnendere Ablenkung. Frauen wurden mit der Sekunde entbehrlich, in der sie auf die Idee kamen, ihn ändern zu wollen.
    Keine Frau hatte er jemals zu nah an sich herangelassen, deshalb irritierte es ihn ja auch so, dass seine Gedanken tatsächlich vom Wesentlichen abschweiften.
    Kaum war Caroline aus seinem Büro gestürmt, hatte er sich darangemacht, mehr über Albertos Situation herauszufinden,
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