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Verfuehrt, Verlobt - Verraten

Verfuehrt, Verlobt - Verraten

Titel: Verfuehrt, Verlobt - Verraten
Autoren: Cathy Williams
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nur um seinen Verdacht bestätigt zu bekommen. Deshalb hatte er nach ihr gesucht – um Alberto über sie wissen zu lassen, dass er kein naiver Hohlkopf war, der sich über den Tisch ziehen ließ.
    Doch anstatt das Ganze nun abzuschließen und zu seinen Sitzungen zurückzukehren, nachdem er seinen Warnschuss abgegeben hatte, hörte er sich sagen: „Sie müssen sich da draußen doch langweilen.“ Mit einer lässigen Handbewegung bestellte er zudem die nächste Runde kalter Getränke.
    Caroline wusste wirklich nicht, was sie von diesem Stimmungswechsel halten sollte. Hätte sie ein angriffslustiges Krokodil vor sich gehabt, das sie plötzlich angelächelte, wäre sie genauso verblüfft gewesen. Argwöhnisch schaute sie ihn an. Bereitete er jetzt die nächste Attacke vor? „Was sollte Sie das interessieren?“
    „Es passiert schließlich nicht jeden Tag, dass eine Fremde in mein Büro marschiert und eine solche Bombe platzen lässt. Selbst wenn der Schaden schnell einzudämmen ist. Und ehrlich gesagt … so, wie ich meinen Vater in Erinnerung habe, machen Sie mir nicht den Eindruck einer Person, die in der Lage ist, mit einem solchen Mann fertig zu werden.“
    Fast gegen ihren Willen ließ sie sich in die Unterhaltung ziehen. „Wie haben Sie Ihren Vater denn in Erinnerung?“, fragte sie zögernd. Und mit einem weiteren kühlen Getränk vor sich stellten die restlichen Gebäckstückchen eine enorme Versuchung für sie dar.
    Der Kampf, den sie mit sich focht, war deutlich auf ihrem Gesicht zu sehen. Schmunzelnd bestellte Giancarlo noch eine Platte. „Meine Erinnerung an meinen Vater?“, hob er dann an. „Ein sehr dominanter Mensch. Häufig übel gelaunt. Herrisch. Kurz gesagt, nicht der Einfachste.“
    „Mit anderen Worten … Sie sind ihm ähnlich.“
    Giancarlo presste die Lippen zusammen. So hatte er das noch nie gesehen, und er würde jetzt nicht damit anfangen.
    „Tut mir leid, das hätte ich nicht sagen sollen.“
    „Nein, hätten Sie nicht. Aber ich gewöhne mich langsam daran, dass Sie immer genau das sagen, was Ihnen gerade durch den Kopf schießt. Ich würde annehmen, dass Alberto so etwas nicht akzeptiert.“
    „Wissen Sie, ich mag Sie nicht sonderlich“, stieß Caroline hervor. „Und ich nehme zurück, was ich gesagt habe – Sie sind Alberto überhaupt nicht ähnlich.“
    „Da bin ich aber froh. Dann klären Sie mich doch auf, wie er ist.“ Seine Neugier wuchs. Er stellte fest, dass er tatsächlich mehr über den Mann erfahren wollte, den die Exfrau immer als unnachgiebigen Tyrannen beschrieben hatte.
    „Nun …“ Ein Lächeln erschien auf Carolines Lippen, und voller Erstaunen sah Giancarlo die Verwandlung, die dieses Lächeln auf ihr Gesicht zauberte. Sie war plötzlich schön, auf eine sehr erotische Art, noch betont durch die Unschuld, die sie generell ausstrahlte. Alle möglichen unsinnigen Gedanken stürzten auf ihn ein, die er jedoch mit jahrelang geschliffener Selbstbeherrschung unterdrückte.
    „… er kann sicherlich brummig sein. Im Moment ist er sogar sehr missmutig, er hasst es nämlich, wenn man ihm sagt, was er essen darf und was nicht, wann er ruhen muss, wann er zu Bett gehen soll. Da er nicht will, dass ich mich um ihn kümmere, hat er eine Krankenschwester eingestellt, aber ich muss ihn ständig ermahnen, nicht so kritisch mit ihr zu sein. Als ich zuerst ankam, war er sehr höflich. Er wollte meinem Dad einen Gefallen tun, aber er wusste nicht wirklich, was er mit mir anfangen sollte. Er war es nicht gewohnt, jemanden um sich zu haben, und mied bewusst Augenkontakt. Aber das hielt sich nicht lange. Wir entdeckten nämlich viele Gemeinsamkeiten – Bücher, alte Filme, den Garten. Der Garten ist für seine Genesung von unschätzbarem Wert. Jeden Tag spazieren wir zum Teich hinunter, setzen uns in den Pavillon, lesen, plaudern … Er mag es, wenn ich ihm vorlese, auch wenn er mir ständig sagt, dass ich mehr Ausdruck in meine Stimme legen soll. Aber das wird ja dann wohl alles bald ein Ende haben …“
    Seit Jahren hatte Giancarlo nicht mehr daran gedacht, was er zurückgelassen hatte, jetzt jedoch überfiel ihn die Erinnerung an den Pavillon mit Macht. Wie oft hatte er während der langen Sommermonate in den Ferien dort auf der gemütlichen Bank müßig die Zeit verstreichen lassen …
    Unwirsch schüttelte er die Bilder ab, so als wären sie Spinnweben in einem Schrank, der lange nicht geöffnet worden war. „Was meinen Sie damit, dass es ein Ende haben wird?“
    Es
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