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Verfuehrerisches Geheimnis

Verfuehrerisches Geheimnis

Titel: Verfuehrerisches Geheimnis
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untersuchte dessen Wunde. »Euer Lederkoller hat Euch gerettet. Die Klinge ist nur etwa einen Zoll eingedrungen.« Er drehte sich um und sah David kommen. »Bringe Lord Winton nach Crichton, und stille seine Blutung.«
    Hepburn erhob sich aus seiner knienden Stellung, und Catherine lief ihm in die Arme. »Patrick Malcolm wollte uns beide töten. Satan hat uns gerettet.«
    Er strich ihr die wirren Locken aus der Stirn. »Es war Sabbath, die angegriffen hat. Sie ist trächtig und im Moment sehr angriffslustig, wenn es gilt, jemanden zu beschützen.« Er spürte ihr Beben. »Alle in Ordnung, mein Schatz?«
    Sie nickte und fragte zögernd. »Ist er tot?«
    »Ja, Jagdhunde töten ihre Beute immer gleich.« Er blickte zu den Moss-Trooper auf, die eben eingetroffen waren. »Bringt diesen Schuft zurück nach Seton und erklärt Andrew, was sich hier zugetragen hat. Sagt ihm, dass der Earl außer Gefahr ist.«
    Von Hepburns Armen umgeben, fühlte Catherine sich absolut sicher und behütet. Dann blickte sie in seine Augen und entdeckte, dass sie plötzlich schwarz vor Zorn waren.
    Er nahm sie bei den Schultern und schüttelte sie. »Du tollkühnes kleines Biest! Kaum bist du dem Tod entronnen und hast die Pest überlebt, fährst du nur mit David als Begleiter nach Schottland und setzt wieder dein Leben aufs Spiel! Cat, ich habe dir doch gesagt, du solltest nach mir schicken, und ich würde kommen. Was zum Teufel ist nur mit dir los?«
    Hepburn trug das dumme Schaffell und einen Zweitagebart. Cats Knie wurden weich. »Patrick, sei nicht grob mit mir.«
    »Warum? Weil du ein Kind erwartest? Sag mir die Wahrheit!«
    »Ja.« Ihre Augen wurden groß. »Du hast wirklich das zweite Gesicht.«
    »Ich sollte dich wegen deines Leichtsinns windelweich prügeln. Rühr dich nicht«, befahl er. Patrick schwang sich auf Valiant und hob sie vor sich in den Sattel.
    Sie sah Tor in eine Tanne fliegen und schauderte. Der Aas fressende Rabe würde auf seine Kosten kommen. Auge um Auge.
    »Bist du bereit, deinen Trauring zu tragen?«, fragte Patrick.
    Cat reckte ihr Kinn. »Glaube ja nicht, ich hätte dir verziehen, dass du mich verlassen hast. Abermals!«
    »Diese Auseinandersetzung wollen wir unter vier Augen führen. Ich werde gleich Lady Stewart über die Schwelle von Crichton tragen, und sie täte gut daran, dabei zu lächeln.«
    Im Schloss angekommen, hütete Catherine sich, dem herrischen Teufel mit Ungehorsam zu begegnen. Sie lächelte insgeheim, entschlossen den Wettstreit der Willenskraft erst abends zu führen, wenn sie allein im Herrenturm waren. Ein Schauer der Vorfreude überlief sie.
    Der gesamte Hepburn-Clan fand sich in der Großen Halle zusammen, um die Lady des Laird willkommen zu heißen. Geordie saß bereits mit fest bandagierter Brust bei seinem zweiten Whisky. Er grinste Catherine an. »Es war also nicht gelogen, als du sagtest, König Jamie hätte euch getraut?«
    Hepburn zog eine dunkle Braue hoch. »Es war auch höchste Zeit. Sie wird Euch in weniger als fünf Monaten zum Großvater machen.«
    »He, Ihr seid ja ein richtiger Glückspilz, Hepburn. Darauf müssen wir trinken.«
    Als jeder einen Schluck Whisky oder einen Humpen Ale in der Hand hielt, trank Geordie auf das Kind, von dem er annahm, es würde männlichen Geschlechts sein.
    Catherine wollte eben einen Schluck trinken, als Patrick ihr den Whisky abnahm. »Lieber nicht, Lady Stewart.«
    Vor den Leuten von Crichton hielt sie lieber den Mund und brachte sogar ein reizendes Lächeln zustande, doch ihre goldenen Augen reagierten auf die Herausforderung mit einem gefährlichen Blitzen.
    Patrick verbarg seine Belustigung und beugte den Kopf, um ihr zuzuflüstern: »Geh und mach ein Nickerchen. Du sollst ausgeruht sein, damit du dich abends, wenn wir uns zurückziehen, noch behaupten kannst.«
     
    An jenem Abend speisten sie zusammen mit Geordie und Jock. Catherine wusste, dass ihr Großvater dank des Whiskys, den er getrunken hatte, keine Schmerzen hatte, fürchtete aber, dass er am nächsten Tag dafür büßen würde. »Du solltest längst im Bett sein. Dein Kreislauf hat heute einen großen Schock erlitten.«
    Geordie zwinkerte Jock und Patrick zu. »Ihr wollt mich ins Bett stecken, damit ihr eine Ausrede habt, euch früh zurückzuziehen. Bräute brauchen keine Rechtfertigung. Fort mit dir, Mädchen. Zeig's ihm tüchtig!«
    Nicht imstande, sein Grinsen zu verbergen, nahm Hepburn ihre Hand und führte sie hinaus. Kaum waren sie allein, als Cat ihm ihre Hand entzog und
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