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Verfuehrerisches Geheimnis

Verfuehrerisches Geheimnis

Titel: Verfuehrerisches Geheimnis
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    1
     
    Catherine Seton Spencer, von Natur aus äußerst impulsiv, ließ oft alle Vorsicht fahren, wenn ein Verlangen sie so heftig erfasste, dass sie dem unwiderstehlichen Drang nachgeben musste. Sie und ihre Begleitung waren dem königlichen Hof auf dem Wasserweg entwischt und erlebten nun voll fieberhafter Erregung das Leben und Treiben auf den Straßen Londons, in denen es buchstäblich alles gab, angefangen von Horoskopen bis hin zu stundenweise zu mietenden Zimmern, wie die farbenfrohen Schilder verrieten, die Kundschaft anlocken sollten.
    Ihr bislang eifriger und überaus kühner Begleiter mahnte nun: »Du wist diese plötzliche Laune vielleicht bereuen und dann mir die Schuld geben.«
    »Das ist keine Laune. Du hast mich herausgefordert, und ich kann einer Herausforderung nicht widerstehen.«
    »Es ist das erste Mal für dich. Das bedeutet Schmerz und Blut.«
    »Nur der erste Stoß wird schmerzhaft sein. Ich bin nicht feige! Bringen wir's hinter uns.«
    Als der Mann ihr Gesäß streichelte, warf sie einen Blick auf das, was er in der anderen Hand hielt. »Es sieht beängstigend aus.« Bangigkeit gesellte sich auf einmal zu ihrer Erregung. »Wie lange wird es dauern?«
    »Etwa zwanzig Minuten. Halte still, während ich ihn einführe.«
    Lady Catherine schloss die Augen und biss die Zähne zusammen. Als aber der Schmerz des ersten Stoßes nachließ, hoben sich ihre Mundwinkel in einem Lächeln, und als alles vorüber war, stieß sie ein triumphierendes Lachen aus.
    Rasch zog sie sich an, dann verließ das Paar das Etablissement, ohne einen Blick zurückzuwerfen. »Wage es ja nicht, den Gentlemen zu verraten, dass ich eine Tätowierung habe, Bella, oder ich ziehe dir die Ohren lang! Wenn mein Name bei Hof ins Gerede kommt, ist mein Ruf ruiniert.«
    Lady Arbella Stuart lachte. »Meinst du nicht, ein geheimes Stelldichein mit Gentlemen würde d einem Ruf viel eher schaden?«
    »Und wer sollte je davon erfahren? Wir tragen unsere Masken und lassen uns doch nur ins Theater ausführen.«
    »Das Stück wird im Hof des Bull and Bear aufgeführt. Natürlich werden unsere Begleiter ein Zimmer im Oberstock reservieren, damit man vom Fenster aus zusehen kann.«
    »Bella, du hast es also schon getan!«, rief Catherine vorwurfsvoll aus. Da es ihr sehr gegen den Strich ging, bei der raffinierten Jagd nach einem Ehemann auch nur einen Schritt überholt zu werden, reagierte sie erstaunt und ein wenig neidisch.
    Um sich mit ihrem einschlägigen Wissen zu brüsten, deutete Arbella auf ihrem Weg durch die Thames Street auf ein hohes Haus. »Ein berühmtes, vor allem von Höflingen frequentiertes Bordell.«
    »Ach ... ich platze vor Neugierde! Ich würde Gott weiß was dafür geben, wenn ich sehen könnte, was da drinnen vorgeht.«
    »Was für schockierende Reden!«
    »Ach was, ich denke oft Dinge, die sogar den Teufel schockieren würden. Ich möchte wissen, was Männer von Frauen erwarten.«
    »Aber es sind doch ... Huren.« Arbella sprach das verpönte Wort im Flüsterton aus. »Gentlemen würden nie wollen, dass eine Dame mit ihnen diese Dinge treibt.«
    »Nein?« Catherine lachte schallend. »Woher hast du denn diese wunderlichen Ansichten? Ich bezweifle sehr, dass sie von deiner Großmutter, der berüchtigten Countess of Shrewsbury, stammen. Sie hatte vier Ehemänner und muss es sowohl im Bett als auch außerhalb wild getrieben haben.«
    »Cat Spencer, lass diese schlimmen Reden! Meine Großmutter Bess ist eine alte Dame und wacht wie ein Drachen über meine Tugend. Ich war heilfroh, dass ich aus Derbyshire flüchten und an den Hof kommen konnte.«
    »Jede Wette, dass Bess alle weiblichen Kniffe beherrschte, die man beim anderen Geschlecht anwenden muss. Apropos, da kommen, beflügelt von der Aussicht, uns für den Nachmittag für sich zu haben, unsere Begleiter.« Sie lächelte unter ihrer Maske. »Wir wollen sie kühl auf Distanz halten.«
     
    Patrick Hepburn, Lord Stewart, ließ sich seine Erleichterung nicht anmerken - nach vier Monaten endlich der letzte Patrouillenritt an der Middle March, einer Grenzmark an der schottischen Grenze. Er befehligte fünfzig Mann Moss - Trooper, wie dieser wilde Haufen genannt wurde, lauter Hepburns, Stewarts, Douglases und Elliots, die ihm wie schon seinem Vater Treue geschworen hatten. Ließ er in seiner Wachsamkeit nach und gab zu erkennen, dass er es kaum erwarten konnte, ins heimatliche Crichton zu kommen, würden sie wie eine Meute Höllenhunde losrennen, nach Hause
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