Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verfuehrerisches Geheimnis

Verfuehrerisches Geheimnis

Titel: Verfuehrerisches Geheimnis
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
sich ein Kloß. Er hatte sein Äußerstes getan, um sie schöner aussehen zu lassen, ehe sie in den Spiegel schaute. Ihr Herz schmolz dahin. Was er heute Morgen getan hatte, war ein Liebesbeweis! »Ich liebe dich, Patrick«, flüsterte sie leise.
    Hepburn errötete. »Was du empfindest, ist Dankbarkeit. Weil ich dir das Leben gerettet habe, glaubst, du, mir Liebe schuldig zu sein, aber so ist es nicht, Catherine.«
    Auf die Rätsel der männlichen Denkweise reagierte sie mit einem Kopfschütteln.
    »Komm«, sagte er forsch. »Wir wollen dich unten präsentieren.« Er hob sie hoch, um sie hinunterzutragen. »Du bist leicht wie Distelflaum. Du musst mehr essen.« Er stellte sie am Fuß der Treppe hin und ließ sie in die Küche gehen.
    Als die Köchin knickste, schalt Cat sie. »Bitte, nicht. Ich bin es, die sich bedanken muss, weil ihr hier ausgeharrt und Eure Gesundheit aufs Spiel gesetzt habt.«
    »Lady Stewart, was für ein Anblick für meine müden Augen.« Mr. Burke schob einen Stuhl zurecht, damit sie sich setzen konnte.
    »Lieber Mr. Burke, wie können wir Euch jemals Eure selbstlose Treue vergelten? Was Ihr für Maggie getan habt, ging weit über Pflichterfüllung hinaus.«
    »Euch beiden gilt auch mein ewiger Dank«, sagte Patrick aufrichtig. »Ich gehe und sehe nach den Pferden. Seht zu, ob Ihr sie bewegen könnt, etwas zu essen.«
    In der folgenden Woche nahm Catherine an Kraft und Vitalität zu, ihr Gesicht verlor den bleichen, abgezehrten Ausdruck. In der Nacht lag Patrick neben ihr auf der Decke, bis sie einschlief, dann stand er auf und hielt Abstand, durchmaß stundenlang wie ein gefangenes Tier den Raum.
    Während dieser langen Stunden dachte er unausgesetzt an sein Gelöbnis. Ich werde fortgehen und sie in Frieden lassen, wenn du Catherine gnädig bist. Vergangene Nacht hatte er es fast unmöglich gefunden, sie in Frieden zu lassen. Dutzende Male hatte er sich zurückhalten müssen, sie in die Arme zu nehmen und besinnungslos zu küssen.
    Aber auch Maggies Worte verfolgten ihn. Ihr besitzt die Kraft, Hepburn. Setzt sie ein! Aber diesmal verlangt nichts als Gegenleistung! Die Worte wiederholte er immer wieder, verlangt nichts ... verlangt nichts ... Schließlich wusste Patrick, was er tun musste. Er hatte keine Ahnung, ob er wirklich so selbstlos zu sein vermochte, doch musste er es versuchen.
    Er griff zu Feder und Papier und schrieb sein Geständnis für Catherine auf, nicht ohne auf alles, was er durch die Heirat gewonnen hatte, zu verzichten. Den Brief tat er in einen Umschlag und fügte ihm den Trauring bei, ehe er ihn siegelte.
    Er legte ihn auf den Tisch neben dem Bett und blickte auf seine schlafende Frau hinunter. Gott schütze dich, mein kleiner Teufelsbraten.

Hewlett-Packard
    36
     
    Catherine erwachte, drehte den Kopf auf dem Kissen und lächelte. Patrick war notorischer Frühstaufsteher. Nie war er da, wenn sie die Augen aufschlug. Sie räkelte sich und seufzte beglückt in der Annahme, dass er nicht weit sein würde.
    Cat stand auf und ging ans Fenster. Ihn konnte sie zwar nicht sehen, doch erfasste sie freudige Erregung, als sie David Hepburn erblickte, der aus Windsor zurückkehrte. Rasch zog sie sich an, bürstete ihr Haar, fasste es mit einem Band zusammen und ging zur Treppe. Bis zu diesem Tag hatte Patrick sie immer ins Erdgeschoss getragen, damit sie sich nicht überanstrengte. Heute würde sie es allein schaffen. Fest umklammerte sie das Treppengeländer aus Eiche und ging langsam die Stufen hinunter.
    Catherine trat vor das Haus, um den jungen Schotten zu begrüßen. »David, wie bin ich erleichtert, Euch bei guter Gesundheit zu sehen. Ich war schon in größter Sorge um meine Mutter. Bringt Ihr mir Nachricht von ihr?«
    »Mylady, wie durch ein Runder blieb Windsor Castle von der Seuche verschont. London und viele andere Städte hatten leider nicht so viel Glück. Eure Mutter und Lady Carey sind gesund, machten sich aber um Euch große Sorgen. Ich versprach, ihnen Nachricht zu schicken und sie wissen zu lassen, wie es Euch geht.«
    »Maggie und ich hatten nicht so viel Glück. Wir beide sind an der Pest erkrankt. Maggie starb, ich aber wurde von Patrick gepflegt, der mir das Leben gerettet hat.«
    »Ich bedauere Euren Verlust, Mylady. Die Pest zu überleben ist ein Wunder. Ich bin dankbar, dass Seine Lordschaft zurückgekehrt ist.«
    »Ich auch, David. Ihr müsst ja verhungert sein. Kommt und setzt Euch zum Frühstück. Nach der Abkühlung scheint die Seuche sich aus dieser
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher