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Verfuehrerisches Geheimnis

Verfuehrerisches Geheimnis

Titel: Verfuehrerisches Geheimnis
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betrachtete, musste sie sich eingestehen, dass ihr Gesicht nicht mehr fahl und spitz war. Es verging kein Tag ohne das Ritual eines Besuches mit Blumen an Maggies Grab im Obstgarten, in dem die Bäume nun schwer von Birnen und roten Äpfeln waren. Sie sprach mit Maggie, enthüllte ihr ihre Gedanken, zügelte aber energisch ihre Gefühle. Natürlich gab Maggie ihr keine Antwort, dennoch waren diese Besuche für Catherine sehr tröstlich.
    Patrick Hepburn erwähnte sie niemals, ja sie mied dieses Thema, als wäre es tabu. Als sie aber eines Tages purpurne Heideastern von der Farbe schottischen Heidekrauts und Disteln brachte, brachen sich ihre Gefühle Bahn. »Ich wette, du hattest Recht, Maggie. Ich glaube, ich bin guter Hoffnung. Ich leide morgens an Übelkeit und bin nicht mehr knochig. Gesicht und Brüste sind voll. Hepburn soll zur Hölle fahren! Wie kann er es wagen, mich zu schwängern und mich dann mit dem Kind allein lassen?«
    Catherine schockierten ihre eigenen Worte. Es war das erste Mal, dass sie sich eingestand, nicht allein sein zu wollen. Ehe sie zum Haus zurückkehrte, ging sie zur Koppel, um nach den Wildpferden zu sehen. Wachsam kamen sie näher, um dann vor ihr zu scheuen und in einem wilden Galopp quer übers Feld zu preschen.
    Abends in ihrem Gemach holte sie Patricks Brief hervor und las ihn von neuem. Einige Sätze sprangen ihr entgegen ... nimm meine Entschuldigung entgegen ... Vertrag war gewissenlos ... bedauere zutiefst... hiermit verzichte ich auf alle Ansprüche ... entspreche diesem Gelöbnis...
    »Allmächtiger, was habe ich getan?« Cat lief zum Spiegel und besah sich aufmerksam darin. »Ich möchte nicht, dass seine Liebe zu mir ihn in jemanden verwandelt, der sich entschuldigt, der zutiefst bedauert und selbstlos auf seine Ansprüche verzichtet. Was für ein Mann soll das denn sein? Ich will ihn nicht anders! Ich möchte Patrick Hepburn, wie er ist, wild und ungezähmt!«
    Catherine wollte ihn bestimmend, arrogant, ehrgeizig und selbstsüchtig. Sie wollte ihn lüstern, frech und ungehobelt. Sie wollte ihn in derbem Leder und seinem unmöglichen Schaffell, nach Pferden riechend, herrisch. Sie wollte, dass Hepburn er selbst war, damit sie auch sie selbst sein konnte, ein kleiner Teufelsbraten! Sie waren ein ideales Paar, im Himmel oder in der Hölle zusammengefügt - es kümmerte sie nicht.
    Sie lief an ihren kleinen Schreibtisch und suchte ein Blatt Papier. »Teile mir in einem Brief deine Wünsche mit«, hatte er geschrieben. Catherine tauchte die Feder ein und warf sie sogleich wieder hin, das Papier mit Tintenklecksen voll spritzend. »Zur Hölle mit Briefen! Ich werde hingehen und ihn stellen. Als Hepburn mich zur Frau genommen hat, hat er mir Crichton Castle übertragen - und ich verspüre das unwiderstehliche Verlangen, mein Schloss zu sehen.«
    Sie ging hinunter und bat Mr. Burke, David Hepburn zu suchen und zu ihr in die Bibliothek zu schicken. Dann setzte sie sich an den Mahagonischreibtisch, breitete eine große Karte von England und Schottland aus und fing an, sie von oben bis unten zu studieren. So vertieft war sie in ihre Aufgabe, dass sie Davids Pochen überhört hätte, wäre es nicht so laut gewesen.
    Cat blickte auf und schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. »Herein, David. Ich brauche Eure Hilfe.«
    »Mylady, es freut mich, Euch wieder bei Gesundheit anzutreffen.«
    »Ja, da es mir so gut geht, möchte ich nach Schottland reisen. Und jetzt brauche ich Eure Hilfe bei der Wahl unserer Reiseroute.«
    David war immer wachsam wie alle Hepburns. »Unsere Route?«
    »Ja«, erwiderte sie ungeduldig. »Kommt und seht Euch diese Karte an.«
    David fuhr mit einem groben Finger von Hertford nach Edinburgh. »Viel zu weit, als dass eine Dame die Strecke im Sattel zurücklegen könnte, und im Wagen würde es Tage dauern. Außerdem könnte auf dem Land noch die Pest wüten.«
    »David, Eure Überlegungen spiegeln die meinen exakt wider.« Sie ignorierte mit Absicht seinen abweisenden Ton. Mittlerweile hatte sie Erfahrung im Umgang mit Hepburns. Ihr entschlossener Finger schob seinen fort und zog eine direkte Linie von Hertford zur Küste. »Eine kurze Fahrt nach Maldon, wo man sicher ein Schiff findet, das nach Leith ausläuft, wäre die kürzeste Route.«
    »Ihr könnt nicht allein reisen, Lady Stewart«, sagte er bestimmt.
    »Ich werde nicht allein sein. Ich werde unter Eurem Schutz reisen.«
    »Seine Lordschaft wird meine Ei...«
    »Eure Eier fordern, David. Wenn Ihr nicht den
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