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Verfuehrerisches Geheimnis

Verfuehrerisches Geheimnis

Titel: Verfuehrerisches Geheimnis
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ihm gesagt, es wäre deine Entscheidung. Als er zwei Monate später ohne Braut nach Hause kam, nahmen alle an, du hättest ihn abgewiesen. Angeblich soll er wochenlang schlechter Laune gewesen sein.«
    »Wie kommen dir diese Gerüchte zu Ohren?«
    »Na ja, Andrew hat diese niedliche Jenny Hepburn geheiratet. Von ihr hörte ich, dass Seine Lordschaft ohne Braut zurückgekehrt ist. Falls du deine Absicht geändert hast und ihn haben möchtest, richte ich dir eine großartige Hochzeit aus, Catherine.«
    Cat war sprachlos. Wusste in Schottland denn niemand, dass sie Lady Stewart war? Wollte dieser Teufel Hepburn verheimlichen, dass er ein verheirateter Mann war? Eine sonderbare, unheimliche Spannung erfasste sie. Vielleicht ist er doch nicht so heiligenmäßig, wie er sich in seinem Entschul-digungsbrief darstellt.
    Sie drückte Geordies Hand. »Morgen reite ich nach Crichton und regle die Frage unserer Heirat ein für alle Mal.«
    »Allein sollst du nicht reiten. Andrew wird dich begleiten.«
    »Viel lieber wäre mir deine Begleitung, Großvater.«
    Das Grinsen auf seinem zerfurchten Gesicht hätte nicht breiter sein können.
    »Ich gehe zu Bett und halte meinen Schönheitsschlaf. Morgen muss ich gut aussehen.« Mit der schwarzen Katze unter dem Arm gab sie Geordie einen Kuss. Und als sie die Stufen des Schlosses hinaufstieg, wuchs die Vorfreude, Patrick wiederzusehen, mit jedem Schritt.
     
    Auf Crichton angekommen, war David Hepburn sehr erleichtert, als er erfuhr, dass Patrick auf die Jagd gegangen und noch nicht zurückgekehrt sei. Später, in der Großen Halle, berichtete er drastisch von der großen Pestepidemie, die in England unzählige Opfer gefordert hatte, Schottland aber wie durch ein Wunder verschont hatte. Seine hingerissenen
    Zuhörer lauschten seinen herzzerreißenden Geschichten mit offenen Mündern, und alle waren der Meinung, dass die angeblich nicht mehr vorhandene unsichtbare Grenze zwischen den zwei Ländern die Schotten auf magische Weise geschützt hatte.
    David fragte Jock: »Hat Seine Lordschaft nicht berichtet, wie er seine Lady gepflegt hat, als sie an der Pest darniederlag? Nur ein Herzschlag und er wäre Witwer geworden.«
    »Patrick ist verheiratet?«
    »König James hat Lord Stewart mit Catherine Seton Spencer an dem Tag getraut, als er in Whitehall eintraf. Hat er denn nichts davon gesagt?«
    Jock schüttelte den Kopf. »Fünf Monate verheiratet und nicht die leiseste Andeutung von diesem wortkargen Teufel! Hepburn wird in letzter Zeit immer mehr zum Einzelgänger.«
    Als er am nächsten Tag beim Frühstück in der uralten Halle saß, von der aus man das Tyne Valley überblickte, und als Erstes den Hund sah, wusste David, dass Hepburn von der Jagd zurückgekehrt war. Nur wenige Minuten, und Patrick kam auf Valiant in Sicht, ein Packpferd am Leitseil, das einen großen Siebenender trug.
    David beendete sein Frühstück und straffte die Schultern. Am besten, man brachte eine unangenehme Verpflichtung rasch hinter sich und schaffte sie damit aus der Welt. Er ging hinunter in die Stallungen und wart ete auf den Laird von Crichton.
    Kaum erkannte Patrick den großen Rotschopf, runzelte er die dunklen Brauen. »David! Was treibst du hier, Mensch? Ist etwas passiert?«
    »Nein, als ich Spencer Park verließ, war alles, wie es sein soll.« Zögernd griff er in sein Wams und zog den Brief hervor.
    Kaum fiel Patricks Blick darauf, als seine Augen triumphierend aufleuchteten. »Du hast mir Nachricht gebracht!« Er stieg mit einer einzigen geschmeidigen Bewegung aus dem Sattel und griff nach dem Umschlag. Erwartungsvoll riss er ihn auf, doch es befand sich kein Brief darin. Er schüttelte den Inhalt auf seine Hand und starrte ungläubig den kleinen goldenen Reif an. Hepburn blickte David an, und dieser las Schmerz in seinen Augen, wenngleich Patrick seine Gefühle rasch verbarg. O Gott, sie schickt ihren Trauring zurück! Patrick war niedergeschmettert.

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    37
     
    Catherine stand vor dem ovalen Spiegel und musterte kritisch ihre Erscheinung. Ihr Gesicht war nicht mehr abgezehrt, und sie fand, dass ihre volleren Wangen sie hübscher machten. Ihr Haar hatte sie zu einem Chignon geschlungen, nur ein paar winzige Löckchen ringelten sich an den Schläfen.
    Ihr gestepptes weißes Wams saß eng um die Brüste, mit dem Bund ihrer schwarzen samtenen Reithose hatte sie heftig kämpfen müssen. Vermutlich war es das letzte Mal vor der Geburt des Kindes, dass sie diese Sachen tragen konnte. Sie
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