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Verführerische Maskerade

Verführerische Maskerade

Titel: Verführerische Maskerade
Autoren: Jane Feather
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Schlafzimmer zu unterhalten. Und ganz bestimmt wollte sie nicht nackt sein.
    »Ausgezeichnet. Dann treffen wir uns dort.« Er drehte sich zur Tür. »Soll ich dir Ethel zurückschicken?«
    »Ja, bitte.«
    Alex verließ ihr Schlafzimmer und eilte die Treppe hinunter in die Bibliothek, wo seine Gefährten sich bereits versammelt hatten und die Wodka-Flasche kreisen ließen. »Gute Güte, Prokov, was ist dir bloß zugestoßen?«, fragte Constantin entsetzt.
    Alex berichtete in allen Einzelheiten.
    »Sperskov hat es also erwischt?«, hakte Fedotov ungläubig nach, »Arakcheyevs Leute haben es besorgt?«
    »Sperskov liegt höchstwahrscheinlich irgendwo auf dem Grund der Themse. Als Fischfutter, der arme Teufel. Und Arakcheyevs Leute haben bestimmt schon mit der Nordsee Bekanntschaft geschlossen. Oder sie werden es in Kürze tun. Die Frage ist nur, meine Freunde, wie machen wir jetzt weiter?«
    »Vorsichtig«, mahnte Constantin grimmig. »Irgendjemand muss sie auf Sperskovs Spur gesetzt haben.«
    »Ich denke, wir können damit rechnen, dass jemand unseren Mann in der Armee in Finnland enttarnt hat«, erklärte Alex leise. »Sie werden ihn nach allen Regeln der Kunst ausgequetscht haben. Glücklicherweise kannte er keine Namen. Er wusste nur, dass er gut bezahlt worden ist, um den Zaren zu verschleppen.«
    »Er ist in englischen Goldmünzen bezahlt worden«, betonte Fedotov. »Das lenkt die Aufmerksamkeit auf uns alle.«
    »Kann sein. Aber sie werden sich nicht rühren, solange sie nicht mehr Informationen haben.« Alex schenkte sich ein Glas Cognac ein und hoffte, dass es seinen Kopfschmerz lindern würde. »Wir müssen annehmen, dass Sperskov nur mich verraten hat. Denn bei euch hat schließlich niemand an die Tür geklopft. Und weil Sperskov samt Arakcheyevs Leuten verschwunden ist, sind wir fürs Erste in Sicherheit.«
    Er nippte vorsichtig an seinem Cognac und stellte ihn dann ab. Der Cognac änderte nichts an seinem Kopfschmerz, und er konnte es sich nicht leisten, beschwipst zu sein, wenn er mit Livia sprach. Es stand zu viel auf dem Spiel.
    »Und was jetzt?«, wollte Fedotov wissen.
    »Wir müssen uns unauffällig verhalten«, verkündete Alex entschlossen, »wir müssen abwarten, bis die Kreise um den Zaren mit ihrem Geschwätz aufhören. Dann können wir weitersehen.«
    »Und in der Zwischenzeit schauen wir in aller Seelenruhe zu, wie Napoleon Bonaparte unser Mütterchen Russland regiert wie eine französische Provinz«, murmelte Constantin verbittert und leerte sein Glas in einem Zug. »Auch gut. Wir können ohnehin nichts ausrichten, bis Tatarinov wieder aufgetaucht ist.«
    Alex begleitete seine Gäste zur Tür, eilte dann in Livias Salon und klopfte flüchtig, bevor er eintrat. Die Terrier begrüßten ihn stürmisch; diesmal schickte er sie weder vor die Tür noch brachte er sie zum Schweigen.
    Livia saß im Sessel am Fenster und hielt ein Buch aufgeschlagen auf dem Schoß, obwohl klar war, dass sie nicht gelesen hatte. Sie war sehr blass. Das mattgelbe Nachmittagskleid aus Musselin betonte ihre Blässe noch mehr. Das Kleid schmeichelte ihr gewöhnlich, aber heute Nachmittag ließ es sie nur noch fahler aussehen.
    Livia war die unvorteilhafte Farbe natürlich bewusst gewesen. Aber nachdem Ethel das Kleid erst einmal geschnürt hatte, hatte sie beschlossen, dass sie keine große Lust verspürte, ihren Ehemann zu bezaubern. Also spielte es keine Rolle, wie sie aussah.
    »Sind sie fort?«
    »Ja.« Alex lehnte sich mit dem Rücken gegen die Tür und musterte sie eindringlich. »Du weißt, dass ich dich liebe.«
    »Ja.« Livia verschränkte die Finger angespannt in ihrem Schoß. Das Buch fiel zu Boden, aber sie kümmerte sich nicht darum, es aufzuheben.
    »Und du liebst mich.«
    »Ja.«
    Er tippte sich mit der Fingerspitze auf die Lippen. Die Geste war Livia so vertraut, dass ihr die Tränen in die Augen stiegen. »Außerdem weißt du jetzt, wer ich bin, was mich nach London geführt hat, und welche Pläne ich hier verfolge.«
    »Ja.« Bisher zählte Alex nur Tatsachen auf, und sie fragte sich, ob seine Litanei niemals enden würde. »Hast du immer noch vor, diese Sache zu Ende zu bringen?«
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte er, »das hängt von vielen Faktoren ab. Aber du musst wissen, dass ich noch nicht aufgegeben habe. Und du musst wissen, dass ich jederzeit für mein Vaterland arbeiten werde. Ganz gleich, wie hoch der Preis sein wird. Wenn es mir angemessen erscheint, werde ich ihn zahlen.«
    »Verstehe. Was,
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