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Marakada

Titel: Marakada
Autoren: Andreas Blome
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Krill über Kratak
    Er steuerte eine der zentralen temporalen Verteilerstellen der Galaxis.
Und er macht etwas was einem temporalen Surfer niemals passieren sollte.
Einen Fehler.
    Marakada ließ sich von der auslaufenden Datenwelle zum zentralen
Port zurückführen. Dort angekommen sprang er von seinem
Surfbrett herunter und landete gleichzeitig im bequemen Sessel. Am
Rücken und seitlich wunderbar weich gepolstert. Er fühlte
sich sehr wohl in ihm. Vor ihm pulsierte noch das Symbol des Datenport‘s
durch den er eben die virtuelle Welt verlassen hatte.
    Die Realität hatte ihn somit wieder. Marakada ließ seinen Blick
schnell über die sechzehn Sektoren des temporalen Verteilers
schwenken den er kontrollierte. Die zwei rot leuchtenden Warnmeldungen
aus Sektor Drei und Elf, die ihn zu dem eben erfolgten Surfeinsatz
gezwungen hatten, leuchteten nun nur noch in einem leichten Orange.
Etwas mißmutig die Stirn runzelnd erkannte Marakada das sich
das Problem nicht so ganz gelöst hatte wie er gedacht hatte.
    Durch eine temporal rekursive Welle hatte er ein entstandenes Problem bereits
lösen wollen bevor es überhaupt entstand. Leider schien
sich noch eine weitere rekursive Welle durch das System der temporalen
Verbindungen zu bewegen. Und vor wenigen Zyklen hatte Marakada noch
gedacht diese Welle durch ein Absurfen elegant nivellieren zu können.
Anscheinend war ihm das nicht so ganz gelungen mußte er erkennen.
    Wenn er das Problem eben nicht ganz durch das Surfen eindämmen konnte,
so mußte er eben ein wenig improvisieren. Marakada leitete eine
weitere rekursive Welle in das befallene System indem er sie ebenfalls
rekursiv hineinschickte, sodass sie sich gegenseitig auflösten.
Sehr unelegant wie Marakada bedauerte. Es hatte zur Folge das nun
zwar die bisher in leichten Orange leuchtenden Warnlichter erloschen
aber gleichzeitig damit auch die Lieferung von Quollon, imerhin fünfundsiebzig
Millionen Tonnen Krill, sich nun nicht über ihren Zielzeitort
ergossen, sondern vor drei Milliarden Jahren in das damalige Meer
von Kratak. Was wiederum zur Folge hatte, das sich daraus im laufe
der Zeit die Rasse der temporalen Surfer entwickelten die in der heutigen
Realität die Warenströme der Galaxis lenkten.
    Marakada schluckt schwer auf und griff deshalb zum Notset. Denn er selbst war
ein temporaler Surfer! Während das Notset ihm das Schlucken linderte
gingen ihm diverse Gedanken durch die Membranen. Hatte er sich eben
quasi als Rasse selbst entstehen lassen? Bevor er sich diesen, doch
elementaren Gedanken, näher widmen konnte bekam er auf seinem
Monitor die Mitteilung das eine Lieferung ihren Zielzeitort nicht
erreicht hatte. Logisch, dachte Marakada, wenn sie durch sein Unvermögen
beim Absurfen des Problem‘s an einen falschen Zielzeitort gelandet
war. Die Meldung war erst zwei Zyklen alt als Marakada zu einem seiner
Tricks zurückgriff.
    Er koppelte sich wieder in den Datenport ein und spürte sofort das
Surfbrett unter sich. Vor ihm lag die Region der temporalen Wellen.
Marakada brauchte nicht lange um eine geeignete temporale Welle zu
finden. Er surfte sie temporal rekursiv drei Zyklen und ließ
sie dort mit der von ihm geschalteten zusamenlaufen. Es gab nicht
einmal einen spritzer Gischt als sich ihre Grundphasenwellen vereinigten.
Marakada war eben ein exzellenter temporaler Surfer. Er ließ
sich fünf Zyklen treiben und verließ erst dann wieder die
Region der temporalen Wellen durch den zentralen Datenport. Er sah
sich so gerade eben noch selbst im Sessel schemenhaft verschwinden
als er sich in ihm auch schon wieder vorfand.
    Das Schaltpult vor ihm zeigte nun sechzehn grün leuchtende Sektoren.
Alle Lieferungen wurden an ihre jeweiligen temporalen Zielzeitorte
geliefert. Eine davon sogar zweimal wie ihm der Monitor mitteilte.
Marakada zuckte leicht zusammen, entspannte sich aber schnell wieder
als ihm bewußt wurde, das zwischen den beiden doppelten Lieferungen
virtuell zwar nur ein Zyklus, real aber drei Milliarden Jahre lagen.
    Marakada erstarrte erst später, als ihm so richtig aufging, das er seine
eigene Existenz wohl nur seinem eigenen Fehler verdankte. Einem Fehler!
Nicht auszudenken wenn das sein Zeitobserver erfahren würde.
Eine Degradierung zu einem temporalen Nullwellensurfer war da nichts,
denn temporale Surfer machten einfach keine Fehler. Das schloss sich
schon aufgrund des Flusses der temporalen Wellen von allein aus. Aber
es war zu einem
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