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Verfemte des Alls

Verfemte des Alls

Titel: Verfemte des Alls
Autoren: Andre Norton
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nur zu gern direkt auf sie gerichtet hätte. Aber das durfte nur der letzte Ausweg sein; ihre Körper durften nicht vernichtet werden.
    Die Energie knisterte und verging. Beunruhigt stellte ich fest, daß ich die Ladung des Lasers verbraucht hatte. Ich besaß zwar noch eine Ersatzladung im Gürtel, aber ob ich die Zeit haben würde, neu zu laden …
    Soweit ich sehen konnte, hatten jene, die sich für die Herren hielten, ihre Stellung nicht verändert. Sie standen noch immer an der Wand im Hintergrund der Höhle, nur hatten sie nicht länger ihre Hände mit den runden Objekten, die ich für Waffen hielt, erhoben. Statt dessen hingen ihre Arme schlaff herab.
    Aber dann fiel jener, der Lidjs Körper trug, nach vorn und stürzte krachend auf den harten Steinboden. Und die beiden anderen folgten. Im gleichen Augenblick hörte das qualvolle Zucken ihrer ebenfalls am Boden liegenden Sklaven auf. Ich hätte unter Toten stehen können.
    »Vorlund!« Foss und Borton riefen beide meinen Namen, so daß er wie ein einziges Wort klang.
    Ich drehte mich um und sah sie am Eingang der Höhle. Und ich glaube, sie dachten auch, ich hätte einen tödlichen Kampf ausgefochten. Der Kommandant eilte zu Harkon, legte seine Hand auf die Brust der reglosen, schwarzgekleideten Gestalt und blickte zu den dreien an der Wand hin.
    »Was haben Sie getan?«
    »Laserschock«, erwiderte ich ruhig.
    Foss kniete neben Lidj. »Tot?« fragte er, aber er sah mich dabei nicht an.
    »Nein.«
    Wir gingen zu den dreien an der Wand und drehten sie um, so daß sie auf dem Rücken lagen. Ihre Augen standen weit offen, obgleich nichts auf Bewußtsein hindeutete. Es war, als hätte sich die Essenz der fremden Persönlichkeiten zurückgezogen … oder… Konnte der Schock den neuerlichen Austausch bewirkt haben? Ich hielt es daher für ratsam, beide Dreiergruppen festzusetzen, bevor sie das Bewußtsein wiedererlangten, und unter Bewachung zu halten. Ich sagte dies Foss und Borton.
    »Er hat recht.« Borton zog Netzfesseln hervor und handhabte sie mit viel Geschick. Zuerst fesselte er die drei an der Wand, dann die drei in den fremden Körpern. Zusätzlich erhielten die drei Fremden starke Injektionen, damit sie bewußtlos blieben. Auch alle anderen wurden vorsichtshalber gefesselt.
    Jetzt waren wir die Herren des Piratenlagers, obgleich wir unseren Sieg noch nicht als vollkommen betrachteten. Es bestand immer noch die Möglichkeit, daß sich weitere Piraten im Schiff oder in dem unterirdischen Labyrinth befanden.
    Wir benutzten die Zeltblase in der Höhle als Gefängnis und brachten dort unsere bewußtlosen Gefangenen unter. Borton rief über die Sprechanlage der Piraten seine anderen Männer herbei.
    Wir fanden Beweise dafür, daß die Piraten bereits seit einiger Zeit auf Sekhmet waren. Tief eingebrannte Spuren auf dem Talboden verrieten uns, daß hier über einen Zeitraum von etwa einem Jahr oder länger mehr als ein Schiff gelandet und gestartet war. Aber nachdem wir mittels Schlafgas das Schiff eingenommen hatten, entdeckten wir wenig mehr über die Organisation, die das geraubte Gut auf den Markt brachte. Es gab nur Hinweise, denen die Patrouille nachgehen konnte.
    Unsere Gefangenen waren immer noch nicht wieder zu sich gekommen, und Thanel wollte keine Mittel anwenden, um den Vorgang zu beschleunigen. Uns war zu wenig bekannt, welchen Belastungen sie in letzter Zeit ausgesetzt gewesen waren. Im ganzen waren da an die zwanzig Piraten, dazu unsere eigenen Männer, die gefangengenommen worden waren – einschließlich Hunold.
    Vor den drei Fremden konnten wir nur sicher sein, solange wir darauf achteten, daß sie nicht ihre Esper-Kräfte anwenden konnten. Thanel hatte diese drei, sowie ihre Körper in einen separaten Teil des Zeltes bringen lassen. Dort verbrachte er den größten Teil seiner Wachperioden und hielt sie unter ständiger Beobachtung. Alle sechs atmeten noch. Und der Detektor zeigte stets Leben an, wann immer Thanel ihn ansetzte. Dennoch waren alle Lebensvorgänge stark herabgesetzt und liefen ganz langsam ab, ähnlich wie im Gefrierzustand. Thanel gab zu, daß er nicht wußte, wie dieser Zustand verändert werden konnte. Nachdem bereits eine ganze Zeit vergangen war, hatte er sogar gewagt, seine Schutzkappe abzunehmen (im Beisein einer Wache mit dem Befehl, ihn zu beobachten und sofort beim ersten Anzeichen, daß man sich seines Willens bemächtigt haben könnte, einzuschreiten), und versucht, sie mittels Esper zu erreichen – ohne
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