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Verfemte des Alls

Verfemte des Alls

Titel: Verfemte des Alls
Autoren: Andre Norton
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gleiche Behendigkeit wie die drei vor mir, aber ich folgte ihnen dennoch. Niemand konnte voraussehen, wie eine Begegnung zwischen den dreien und ihren fremdartigen Gegnern verlaufen würde. Und wenn diese Konfrontation unsere Männer zu Marionetten reduzieren sollte – nun, ich hatte einen Laser und wußte, was zu tun war.
    Soviel Mühe ich mir auch gab, ich konnte den dreien nicht auf den Fersen bleiben. Ich sah sie von weitem bei der Piastablase. Die Stapel von Beutekisten waren inzwischen ziemlid zusammengeschrumpft – seit meinem ersten Besuch hier – und boten nicht mehr genügend Deckung. Aber die drei versuchten gar nicht, sich zu verbergen. Statt dessen hatten sie sich zusammengeschlossen. Harkon ging in der Mitte, Lidj und Griss rechts und links von ihm. Standen sie unter Kontrolle? Ich konnte es nicht erkennen, und solange ich nicht sicher war, durfte ich ihnen nicht zu nahe kommen. Ich kauerte in den Schatten beim Eingang und verfluchte meine eigene Unentschlossenheit.
    Jene, die von den dreien gesucht wurden, waren da – im Hintergrund der Höhle unter dem Balkon, wo ich von jenem, der Griss’ Körper trug, entdeckt worden war. Lidj, Harkon und Griss – und doch waren es nicht die Männer, die ich kannte. Sie waren die drei Fremden, die auf die Gruppe im Hintergrund zugingen. Dort warteten noch andere, die Männer von der LYDIS und von der Patrouille, mit denen ich das erste Mal ausgezogen war, um das Versteck der Piraten aufzuspüren.
    Sie standen in einer Reihe an der Wand und starrten völlig ausdruckslos geradeaus, wie Roboter. Sie waren auch nicht allein; andere Männer, wahrscheinlich Piraten, schlossen sich ihnen an. Alle waren bewaffnet, Blaster schußbereit in den Händen, als ob ihre fremden Anführer sicher waren, daß sie von ihnen keine Revolte zu fürchten hatten. Dennoch zielte niemand auf die drei, die sich näherten. Dann blieben die drei Schwarzgekleideten stehen. Da ich die Schutzkappe trug, empfing ich nur ein schwaches Echo des stattfindenden Willenskampfes. Aber daß die Fremden bestrebt waren, die Kontrolle über ihre eigenen Körper wiederzuerlangen, war deutlich.
    Von den dreien war Griss der erste, der sich umdrehte und zu den anderen stellte. Sein Gesicht war jetzt ebenso leer wie das der übrigen Männer unter fremder Kontrolle. Dann Harkon – und zuletzt Lidj. In der gleichen Gruppierung, wie sie hergekommen waren, begannen die drei jetzt zum Ausgang zurückzumarschieren, und der Rest der kontrollierten Kompanie folgte ihnen.
    Vielleicht wollten die Fremden sie als Schild benutzen – oder als Lockmittel. Jedenfalls gehörten sie offenbar nicht zu dem Typ Anführer, der sich an die Spitze seiner eigenen Armee stellt, denn sie selbst rührten sich nicht von der Wand fort.
    Hatte ich zu lange gewartet? Konnte ich den Laser mit der notwendigen Präzision benutzen – wie Harkon vorhin? Ich glaubte jedoch, daß sogar der Tod denen, die ich unter Kontrolle sah, willkommener sein würde als das Leben, zu dem jene anderen sie verdammt hatten.
    Ich zielte über die Köpfe der drei an der Spitze und feuerte. Das Krachen der ausgelösten Energie war hier doppelt so laut wie draußen. Oder hatte ich vielleicht die Ladung zu hoch bemessen? Aber jene, über deren Köpfen sich die Energie entladen hatte, schrien auf, ließen ihre Waffen fallen, schwankten und sanken zu Boden. Die drei an der Spitze gingen noch ein paar Schritte weiter, so daß ich dachte, ich müßte sie verfehlt haben, aber dann ließ auch ihre Kraft nach. Sie gingen plötzlich in die Knie und lagen dann reglos da.
    Gleichzeitig verstärkte sich der Zwang, den ich zuvor schon leicht gespürt hatte – trotz der Schutzkappe. Sie wußten genau, wo ich war. Aber es war allein mein eigener Wille, der mich beherrschte, als ich meine Deckung verließ und durch die Reihen der reglosen Männer schritt, um ihnen gegenüberzutreten.
    Ihre Arroganz und ihr maßloses Selbstvertrauen, das Bewußtsein ihrer außergewöhnlichen Kräfte – all das war eine fast greifbare Aura, die sie umgab.
    Dennoch ergab ich mich nicht ihrem Willen. Vielleicht wollten sie mich auch programmieren wie die anderen und mich zu einer Waffe machen, die sich gegen meine eigene Art wandte. Statt dessen ging ich unbeirrt weiter auf sie zu.
    Sie hatten sich so sehr auf ihre nichtphysische Kraft verlassen, daß sie zu spät reagierten. Ich feuerte zuerst – eine weitere Ladung dieser lähmenden Energie. Ich zielte über ihre Köpfe, obgleich ich die Waffe
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