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Verfemte des Alls

Verfemte des Alls

Titel: Verfemte des Alls
Autoren: Andre Norton
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»es könnte gut sein, daß jetzt die ursprünglichen Besitzer wieder die Oberhand haben.«
    »Sie meinen …«, begann Borton.
    Lidj wandte sich ihm zu. »Ist das so merkwürdig? Wir legen Menschen für Jahre auf Eis. Ich weiß nicht, was die längste Gefrierzeit gewesen ist, die mit einer erfolgreichen Wiederbelebung endete. Diese hier könnten erwacht sein, um ihr Leben an dem Punkt weiterzuführen, an dem sie es unterbrochen haben. Wollen Sie leugnen, daß sie über Geheimnisse verfügen, die uns nicht zugänglich sind? Fragen Sie Harkon! Wie kann er erklären, was mit uns dreien geschehen ist?«
    »Aber zumindest jener in dem Kasten über dem Tal war tot!« Mein Protest war schwach.
    »Vielleicht sind die meisten von ihnen gestorben, vielleicht wollen sie deshalb unsere Körper haben. Wer weiß das? Aber ich gehe jede Wette ein, daß jene drei, die unsere Körper tragen, hier jetzt den Oberbefehl haben und dieses Unternehmenleiten!«
    »Kann man einen Unterbrechungsstrahl auf die Laser setzen?« fragte Harkon plötzlich. Ich verstand nicht, was er damit meinte, aber Borton, der neben ihm stand, wußte es offenbar.
    »Riskant – von hier aus«, bemerkte der Kommandant.
    »Riskant oder nicht, wir können es versuchen. Geben Sie mir Ihre Waffe …«
    Zögerte Borton einen Augenblick, bevor er Harkon seine Waffe gab? Ich konnte es ihm nicht verdenken. Harkon untersuchte den Laser, prüfte die Ladung und stellte die Skala neu ein. Dann zielte er auf einen der Roboter, der gerade dabei war, einen Metallbehälter auf einen wartenden Transporter zu heben.
    Ein greller Blitz schoß wie ein Peitschenhieb durch den Raum und umschloß den kugelförmigen Kopf des Roboters, ohne ihn selbst zu berühren. Der Roboter erstarrte mitten in der Bewegung, den Metallbehälter in den halberhobenen Armen.
    »Bei Gore, Sie haben es geschafft!« rief Borton bewundernd.
    Harkon zielte bereits auf den nächsten Roboter und hielt auch diesen an. Als alle sechs Roboter angehalten waren, stiegen wir von der Galerie herunter. Die Antigrav-Transporter schwebten immer noch langsam und gleichmäßig zum Ausgang des Lagers – jetzt allerdings nur teilweise beladen. Sie waren eigentlich nichts weiter als Ovale aus Metall mit niedrigen Seitenwänden. Die Antriebskraft eines jeden Transporters befand sich in einem Kasten an der Rückfront. Das Prinzip ihrer Konstruktion ähnelte nichts, was ich bisher gesehen hatte.
    »Es kommt etwas!« Auf diese Warnung von Griss warfen wir uns alle auf den Boden, aber was kam, war lediglich ein leerer Transporter.
    Lidj sprang auf, rannte los, ergriff den Rand der Transporterwand und schwang sich hinauf. Das Gefährt hielt nicht an, sondern schwebte weiter an einer Reihe von Kisten vorbei, bis er neben einem reglosen Roboter, der immer noch eine Kiste zwischen den Greifarmen hielt, stehenblieb.
    Lidj kauerte vor dem Kontrollgerät und versuchte, daraus schlau zu werden, als wir ebenfalls auf die Plattform kletterten.
    »Entweder ist er darauf eingestellt, loszufahren, wenn sich eine bestimmte Gewichtmenge an Bord befindet – oder nach einer festgesetzten Zeit. Letzteres ist riskant, aber wenn es eine Frage des Gewichts ist …«
    »Dann können wir das Ding benutzen«, nickte Foss.
    Ich erriet, was sie beabsichtigten: Eine Reihe von Kisten und Kartons wurden um den Rand des Transporters aufgestellt, und wir würden uns in der Mitte verbergen und, ohne uns in den unterirdischen Gängen zu verirren, hinausbefördert werden. Wir würden auf diese Weise zwar geradewegs in die Arme des Feindes gelangen, aber das Element der Überraschung war auf unserer Seite.
    Lidj und Foss hatten gezählt. Sie waren bis hundert gekommen, und der Transporter hatte sich nicht in Bewegung gesetzt. Foss atmete hörbar auf. »Sehr gut. Es muß also von Gewicht in Bewegung gesetzt werden.«
    Inzwischen waren zwei weitere leere Transporter zurückgekommen. Drei andere warteten noch darauf, weiter beladen zu werden. Wie lange würde es dauern, bis jemand kam, um nachzusehen, wo sie mit ihrer Ladung blieben?
    Lidj schätzte das Fassungsvermögen und mögliche Gewicht der Transporter ab. Er als Lademeister war darin der Experte. Ich, als sein Assistent, war nicht so erfahren, hatte aber doch genug unter ihm gelernt, daß auch ich es ungefähr abschätzen konnte.
    Als wir das festgestellt hatten, suchten wir Kisten aus, die uns genügend Schutz geben konnten, ohne zuviel Gewicht zu haben, da wir das Gewicht unserer Körper mit einrechnen
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