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Verfemte des Alls

Verfemte des Alls

Titel: Verfemte des Alls
Autoren: Andre Norton
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Fremden belebt hatte, erwies sich als ein weitläufiges Schatzhaus. Die hier gemachten Entdeckungen werden jahrelang Gegenstand von Untersuchungen aller Art sein. Da das Piratenunternehmen – so rasch von den Fremden übernommen – nach dem Sternenrecht illegal gewesen war, wurde der Besatzung der LYDIS gestattet, ersten Anspruch auf die Funde anzumelden. Und das bedeutete, daß jedes Mitglied der Mannschaft von nun an über sein eigenes Schicksal bestimmen konnte, reich genug, sein Leben so zu führen, wie er es wünschte. Mir hatte man zugestanden, daß alles, was ihr gehört hatte, jetzt mein war.
    Als Krip und ich allein waren, fragte ich ihn, was er mit seinem Schatz tun würde. »Du hast einmal gesagt, der größte Schatz wäre für dich ein Schiff, ein eigenes Schiff. Ist das immer noch so?«
    »Was ist dein Schatz, Maelen? Dein großer Traum?« gab er mir die Frage zurück.
    Mein Traum? Was hatte ich mir damals auf Yiktor gewünscht? Die Erinnerung daran war noch lebendig.
    »Dein Traum ist immer noch ein Schiff mit Tieren – eine Sternenreise mit deinem kleinen Volk, um anderen zu zeigen, daß es ein echtes Band zwischen Mensch und Tier geben kann«, antwortete Krip für mich.
    »Ja, aber ich kann mir kein solches Schiff kaufen und allein auf Sternenreise gehen.« Ich sah ihn an. »Du hast gesagt, daß dein Traum von einem Schatz auch ein Schiff ist – und das kannst du jetzt haben …«
    Er war Thassa und doch nicht Thassa. Als ich in seinem Gesicht zu lesen suchte, konnte ich hinter Maquads Zügen den braunhäutigen, dunkelhaarigen jungen Mann sehen, den ich auf dem Großen Markt von Yrjar kennengelernt hatte.
    »Willst du nicht nach Yiktor zurückkehren?« Wieder wich er einer direkten Antwort aus.
    »Nicht im Augenblick.« Yiktor rief mich nicht; ich war zu weit gereist, nicht nur räumlich, sondern auch im Geist. Eines Tages wollte ich wieder nach Yiktor gehen, ja. Ich wollte die drei Ringe von Sotrath am nächtlichen Himmel glühen sehen und unter den Thassa sein – aber jetzt noch nicht. »Yiktor ist weit fort – in Raum und Zeit. Sehr weit.«
    Ich weiß nicht, was er in meinem Gesicht las, daß er zu mir kam und seine Hände ausstreckte, um mich an sich zu ziehen.
    »Maelen, ich bin nicht mehr der, der ich einmal war. Ich habe erfahren müssen, daß ich unter den Gefährten meiner eigenen Art ein Verfemter bin. Ich habe es nicht glauben wollen, bis es hier auf Sekhmet bewiesen wurde. Jetzt kannst allein du noch Anspruch auf meine volle Treue erheben.«
    »Zwei Verfemte können vielleicht ein gemeinsames Leben finden, Krip. Und dann sind da die Sterne – ein Schiff kann zu ihnen gelangen. Ich glaube, daß unsere Träume ineinanderfließen.«

 
19
 
Krip Vorlund
     
    Als ich sie ansah, die zu mir gekommen war und mir vertraute – selbst als ich sie zurückrief in ein von schmerzlichem Tod bedrohtes Leben, weil ich glaubte, daß eine kleine Chance sie erwartete, da wußte ich, daß dies der Weg für uns beide war.
    »Es ist kein Exil«, sagte ich ihr. »Es ist keine Verbannung, wenn man nach Hause kommt!«
    Denn Heim ist letztlich doch kein Schiff, kein Planet und auch kein Reisewagen, mit dem man die Ebenen von Yiktor überquert. Es ist ein Gefühl, das, einmal empfunden, nie mehr vergessen werden kann. Wir zwei sind Außenseiter, ausgeschlossen vielleicht von jenen, die einmal unsere Artgenossen waren. Aber vor uns liegen alle Sterne und in uns – unser Heim! Und so werden wir es in uns tragen, solange unser Leben währt.
     
    – Ende –
     

 
    Als nächster Roman in der Reihe
    »Terra-Taschenbuch« erscheint:
     
    Duell der Unsterblichen
     
    Fremde von den Sternen unter den Menschen der Erde
     
    von Keith Laumer
     
    Die Gestrandeten vom Planeten Ysar
     
    In den dunklen Zeiten vor Beginn der menschlichen Geschichte stießen Grayle und Falconer, Männer des Planeten Ysar, die ein rätselvolles Geschick auf die Erde verschlagen hatte, das erste Mal im Kampf zusammen – und ihre Begegnungen im Verlauf der Zeitalter boten Stoff für blutige Legenden.
     
    Jetzt steht der Höhepunkt ihres jahrtausendewährenden Duells bevor. Grayle und Falconer treten zum entscheidenden Kampf an. Der Schauplatz ihrer Auseinandersetzung ist ein außer Kontrolle geratenes Atomkraftwerk, das die Existenz der gesamten Erde bedroht…
     
    Terra-Taschenbuch Nr. 197 erhalten Sie in Kürze im Buch- und Bahnhofsbuchhandel und im Zeitschriftenhandel. Preis DM 2,80.

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