Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verfemte des Alls

Verfemte des Alls

Titel: Verfemte des Alls
Autoren: Andre Norton
Vom Netzwerk:
mußten. Dann machten wir uns daran, zwei der Transporter selbst zu beladen.
    Plötzlich griff Harkon sich an den Kopf. »Die Zeit läuft aus«, sagte er. »Wenn wir etwas unternehmen wollen, dann muß es jetzt sein!«
     

 
17
 
Krip Vorlund
     
    Es war kein weiterer Transporter erschienen, aber Griss, Lidj und Harkon starrten alle drei auf den dunklen Eingang, als hörten sie irgendeinen Ruf.
    »Sie sind unruhig – jene, die unsere Körper tragen«, berichtete Harkon dem Kommandanten. »Wir müssen uns beeilen, wenn wir unseren Vorteil wahrnehmen wollen.«
    Wir kletterten auf die Transporter, und unsere Berechnungen erwiesen sich als richtig – sie setzten sich in Bewegung. Als wir durch die Halle schwebten, hätte ich vor Erleichterung laut aufschreien mögen.
    »Sie sind nicht allzu weit vor uns«, sagte Lidj plötzlich.
    »Wieviele?« wollte Foss wissen.
    »Das kann ich nicht sagen. Ich weiß nur, daß mein Körper irgendwo dort vorn ist …« Lidj sah mich an. »Krip, Sie wissen, wie es ist, in einem fremden Körper herumzulaufen – und wie schwer es ist, sich daran zu gewöhnen. Obgleich ich zugeben muß, daß dieser hier einige Vorteile hat. Verschiedene Schwächen und Schmerzen sind nicht mehr da. Aber ich möchte trotzdem nicht länger als unbedingt notwendig in dieser Gesalt bleiben. Ich fürchte, da bin ich ziemlich konservativ.«
    Ich bewunderte die Gelassenheit meines Vorgesetzten, mit der er offenbar eine Situation akzeptierte, die einen anderen leicht um den Verstand hätte bringen können.
    »Ich hoffe allerdings«, fuhr er fort, »daß derjenige, der mich trägt, keine heroischen Anwandlungen hat. Wenn meinem Körper etwas passieren sollte, bevor ich ihn zurückerlangen kann, wäre das eine große Enttäuschung – um es milde auszudrücken!«
    Daß er sogar jetzt noch Humor aufbrachte, war wirklich erstaunlich.
    Vor uns wurde es heller, und ich war eigentlich ganz froh, daß Borton und die Patrouillenof fiziere in dem ersten Transporter saßen, während wir in dem zweiten folgten. Wir gelangten ins Freie, und ein rascher Blick über das Bollwerk unserer Kisten zeigte mir, daß wir uns in dem Tal befanden – vor dem gleichen Schiff, das Maelen und ich gesehen hatten, als wir aus der Höhle flohen. Die üblichen gesteuerten Roboter sortierten und transportierten Waren aus dem Lagerraum im Innern zu einem Kran, der aus einer der Schiffsluken herabgesenkt wurde.
    Die Überraschung war vollkommen, als sich unsere Transporter den Männern am Schiff näherten. Ich hörte Schreie, sah Blitze von Waffen aufzucken und Männer fallen. Der Schock der Energiewellen hatte die gewünschte Wirkung. Wir sprangen von den Transportern und suchten uns hinter den Frachtkisten Deckung.
    Die Patrouillenoffiziere holten Fesselnetze hervor und fesselten jene Piraten, die wie betäubt von dem Energieschock matt am Boden krochen, während wir unter den arbeitenden Robotern nach weiteren Menschen suchten.
    Als ich um einen Stapel Kisten herumging, sah ich Lidj. Er schlich sich von uns fort – geduckt, als erwarte er jeden Augenblick einen Schuß. Es lag etwas in seinem Benehmen, das mich unwillkürlich veranlaßte, ihm zu folgen. Einen Augenblick später erschien Harkon von links. Und dann kam noch eine dunkle Gestalt – Griss. Sie liefen gebückt und hielten ihre leeren Hände mit gebogenen Fingern von sich, wie die Klauen eines Roboters. Und sie blickten nicht links und nicht rechts, sondern starr geradeaus, als ob sie ihr Ziel deutlich sichtbar vor Augen hätten.
    Als ich sie so beobachtete, stieg Angst in mir auf. Es sah so aus, als wären sie wieder unter der Kontrolle der Fremden, die ihnen ihre Körper genommen hatten. Und es würde wahrscheinlich jetzt für uns alle besser sein, wenn ich sie außer Gefecht setzte.
    Ich wollte gerade auf Griss zielen, als dieser mit einem großen Satz vorwärtssprang und in der Öffnung der Höhle verschwand, in der sich das Piratenlager befand. Durch diesen Sprung entging er ganz knapp einer Wolke grünlichen Lichts. Eine weitere grünliche Wolke glühte dort auf, wo Harkon eben noch gewesen war – er war aber nicht mehr da. Seine Reaktionen waren schneller als die eines Menschen. Es schien, daß er die Gefahr im voraus spürte und seine Furcht augenblickliche Teleportation zur Folge hatte. Ich sah ihn nicht weit von der Stelle, an der die grüne Blase explodiert war.
    Es war nicht schwer zu erraten, daß die Fremden dort in der Höhle sein mußten. Ich besaß nicht die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher