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DS037 - Südpol-Terror

DS037 - Südpol-Terror

Titel: DS037 - Südpol-Terror
Autoren: Kenneth Robeson
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1.
     
    Doc Savage erfuhr gleichzeitig mit einigen Millionen Menschen von dem Geheimnis um die sogenannte silberne Schaluppe, und er war nicht weniger verblüfft als sie. Ein Patrouillenboot der Küstenwache hatte die Schaluppe im Long Island Sund gesichtet. Es war Nacht, und die Küstenwache rief die Schaluppe an, weil sie keine Positionslampen gesetzt hatte. Von der Schaluppe kam keine Antwort. Sie driftete mit schlappenden Segeln wie ein Gespensterschiff. Daher gingen die Männer vom Küstenschutz an Bord.
    Am nächsten Morgen stand alles in den Zeitungen, nicht nur in New York, sondern überall in den Vereinigten Staaten und außerhalb. Doc Savage hatte die Angewohnheit, Zeitungen zu lesen, und zwar die wichtigsten der Welt. Diese Angewohnheit hing mit seinem außergewöhnlichen Beruf zusammen, mit seiner notorischen Neugier und mit seiner Skepsis. Er wußte, daß Zeitungen im allgemeinen nicht sehr zuverlässig sind: Wer genau informiert sein will, muß sich der Mühe unterziehen, Berichte miteinander zu vergleichen.
    Die silberne Schaluppe war ungefähr fünfzig Fuß lang und schnittig gebaut. Äußerlich bestand sie aus Teakholz, im Innern aus Mahagoni und Chrom. Fachleute pflegten nur anerkennend über dieses Gefährt zu sprechen, und wer es einmal betreten hatte, kam mit leuchtenden Augen wieder herunter.
    Die Männer von der Küstenwacht waren, Fachleute, aber als sie das Schiff verließen, waren sie wie in Panik, und einige beugten sich über die Reling und wurden ihr Abendessen wieder los. Was sie an Bord erblickt hatten, war so gräßlich, daß die Reporter es nicht fotografieren durften, als die Schaluppe in den New-London-Hafen geschleppt worden war. Viele Zeitungsleser wissen es nicht, aber ihnen werden häufig Abbildungen vorenthalten, die geeignet sein könnten, ihnen den Magen umzukehren.
    Die Küstenwächter hatten im Cockpit einen toten Mann gefunden, der zu Lebzeiten ein bekannter Bankier und Philanthrop gewesen war. Die rechte Hand dieses freundlichen Menschen war in die Haare einer jungen Frau verkrallt, deren Kehle von Ohr zu Ohr durchgeschnitten war. Spätere Ermittlungen ergaben, daß die Frau den Philanthropen seit Jahren wegen einer Jugendsünde erpreßt hatte.
     
    Die Untersuchungen ergaben, daß sich fünfzehn Menschen an Bord der Schaluppe befunden hatten. Vierzehn davon wurden entdeckt, und alle vierzehn waren tot. Aber nur die Frau war ermordet worden. Die übrigen Leichen wiesen keinerlei Verletzungen auf.
    Die Männer vom Küstenschutz vermuteten zunächst eine Gasvergiftung, aber sie konnten keinen Beweis dafür erbringen.
    Die fünfzehn Personen wurden identifiziert. Die Passagiere gehörten ausnahmslos der sogenannten gehobenen Gesellschaftsschicht an, die meisten von ihnen waren wohlhabend oder sogar reich. Nachteiliges über sie war nie an die Öffentlichkeit gedrungen. Auch die Mannschaft erfreute sich eines vertretbaren Rufes.
    Ärzte versuchten erfolglos die Todesursache zu ergründen, auch Detektive machten sich an die Arbeit. Sie hatten kaum mehr Erfolg als die Ärzte. Sämtliche Opfer hatten einen Sonnenbrand, aber niemand fand diese Tatsache bemerkenswert. Obwohl die Jahreszeit erheblich vorgerückt war, gab es noch warme Tage, und der Vortag war sogar ungewöhnlich heiß gewesen.
    Der Chronometer des Schiffs war seltsamerweise heruntergelassen worden und um Punkt drei Uhr stehengeblieben. Die Detektive tippten auf drei Uhr nachmittags. Die Teerverdichtung war zum Teil zwischen den Planken hervor gepreßt, und ein Journalist verfaßte einen wüsten Artikel, der Anblick hätte ihn an eine gigantische Faust erinnert, die das Schiff gepackt und zusammengedrückt hatte.
    Interessant war, daß eine Person fehlte. Dies wurde offenkundig, nachdem die Detektive festgestellt hatten, daß die Schaluppe am Morgen mit fünfzehn Menschen an Bord ausgelaufen war. Angeblich sollte sie nur einen Tag im Sund bleiben. Die fehlende Person hieß Velma Crale.
    Der Name machte sofort Schlagzeilen, denn Velma Crale war berühmt. Sie war allein über den Atlantik und über den Pazifik geflogen, sie hatte die legendären weißen Indianer im Amazonasbecken entdeckt und einige von ihnen der zivilisierten Welt vorgestellt, sie hatte vom Bürgermeister von New York symbolisch die Stadtschlüssel empfangen und mit dem Präsidenten der Vereinigten Staaten diniert.
    Ihr zunächst letztes Abenteuer war ein Abstecher mit dem Flugzeug zum Südpol gewesen. Vor zwei Wochen war sie zurückgekehrt. Auf eine
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