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Verfemte des Alls

Verfemte des Alls

Titel: Verfemte des Alls
Autoren: Andre Norton
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Handelswaren hinzufügen konnten. Andere beschäftigten ihren Geist, indem sie von Informationsbändern lernten. So bemühten sie sich, zu verhindern, daß das Schiff auch für sie zum Gefängnis wurde.
    Was Krip betraf – nun, vielleicht ging es ihm ein wenig wie mir, und der Körper, den er jetzt trug, beeinflußte ihn ebenfalls. Seit er äußerlich ein Thassa war, fragte er mich oft nach meinen Erinnerungen und wollte so viel wie möglich von meinem Volk erfahren. Und ich erzählte ihm alles, ausgenommen jene Dinge, die vor keinem Fremdling ausgebreitet werden dürfen.
    Jetzt kam er zurück, bereit für die Schlafperiode. Er fragte mich, ob ich inzwischen noch mehr über unseren Passagier erfahren hätte und ob es eine Änderung gäbe. Lidj hatte dem Mann nach meiner Warnung eine gewisse Droge gegeben, so daß er den größten Teil unserer Reise im Schlaf liegen würde.
    Nein, keine Änderung, antwortete ich. Und so sehr war ich bereits an den Lebensrhythmus des Schiffes gewöhnt, daß auch ich das Bedürfnis nach Schlaf verspürte.
    Ich wurde so jäh aus dem Schlaf gerissen, daß ich im ersten Schreck wie wild gegen das Netz schlug, das mich auf der Koje hielt. Dann beruhigte ich mich, aber zunächst wußte ich nicht, was mich geweckt hatte. Und dann merkte ich, daß ich nicht mehr das Stampfen der Maschinell hörte. Und nur eine Sekunde später schrillte der Alarm aus der Verständigungsanlage – eine Warnung, daß in der LYDIS nicht alles in Ordnung war.
    Krip rollte aus der unteren Koje. Da wir uns in freiem Fall befanden, schleuderte ihn seine rasche Bewegung mit einiger Gewalt gegen die andere Wand. Ich hörte ihn etwas murmeln. Er hielt sich an einer Wandstange fest und zog sich daran zu mir zurück. Dann löste er mit der freien Hand mein Schutznetz.
    Nachdem die erste Warnung uns geweckt hatte, folgte ein Befehl über die Anlage:
    »Alles dienstfreie Personal anschnallen! Wir gehen auf eine Planetenumlaufbahn!«
    Krip hielt inne, seine Hand an meinem Schutznetz, während ich mich mit meinen Pfoten an der Koje festkrallte, um nicht davonzuschweben. Dann gehorchte er dem Befehl, stieß mich zurück und befestigte mich wieder, bevor er zu seinem eigenen Platz zurückkehrte.
    »Wir können Ptah noch nicht erreicht haben!« Ich war immer noch ziemlich mitgenommen von dem plötzlichen Erwachen.
    »Nein – aber das Schiff …«
    Er brauchte nicht fortzufahren. Selbst ich, die ich kein echter Sternenwanderer war, merkte den Unterschied. Die Maschinen arbeiteten zwar wieder, aber ihr Rhythmus war unregelmäßig.
    Ich wagte nicht, Gedankenberührung zu benutzen, um nicht irgendein Gehirn zu stören, das sich jetzt zum Wohle des Schiffes konzentrieren mußte. Aber ich versuchte Geistesforschung. Vielleicht war es ganz einfach Instinkt, daß ich meine Kraft zuerst auf den Fremden in unserer Mitte richtete.
    Ich weiß nicht mehr, ob ich laut aufschrie, aber Krip antwortete mir sofort. Und als er meine Entdeckung las, war seine Bestürzung der Angst sehr nahe.
    Ich bin – war – eine Mondsängerin. Als solche benutzte ich den Zauberstab. Ich konnte Strahlen lesen. Ich habe unter den drei Ringen von Sotrath den Austausch von Körpern bewirkt. Durch die Gnade Molasters habe ich viel mit meinem Talent tun können. Aber das, was ich jetzt berührte, war neu, fremd, dunkel und so destruktiv, daß es jenseits meiner Vorstellungskraft lag.
    Denn von dem Priester ging eine Strömung reiner Macht aus. Ich konnte dieser Strömung folgen, und während ich das tat, zog ich Krips Gedanken zu mir, durch die LYDIS, hinunter zu etwas, das unterhalb jener Maschinen lag, die das Leben des Schiffes bedeuteten – etwas, das sich im Frachtraum befand.
    Und diese Gedankenkraft löste die Macht dessen aus, das dort verborgen war und auf teuflische Weise auf den Gedanken eines einzigen Mannes abgestimmt war. Und so strömte jetzt von dem verborgenen Päckchen eine Macht aus, die stärker war als jeder Gedanke, eine tödliche Macht, die auf das Herz der LYDIS einwirkte und den Schlag ihrer Maschinen verlangsamte. Und mit der Zeit würde sie ihr völliges Versagen erreichen.
    Ich versuchte, diesen zwingenden Kraftstrom aus dem Geist des Priester einzudämmen, zu unterbrechen, aber es war, als wäre dieser Energiestrom im Felsen von Tormora eingeschlossen. Er konnte weder unterbrochen, noch vom Kurs abgebracht werden. Dennoch spürte ich, daß, wenn er angehalten werden könnte, das unheilvolle Paket seinerseits versagen würde. Als mir
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