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Verdeckte Fouls

Titel: Verdeckte Fouls
Autoren: Ben Nevis
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dieser Sekte warnen«, las er vor. »Vor ihren geschickten Anwerbungsmethoden, aber vor allem auch vor ihren Zielen.« Er machte eine kurze Pause. »Mensch, laut Computer hast du ja schon fünf Seiten geschrieben! Ganz schön viel Text!«
    Justus hörte auf zu tippen. »Wie soll man sich bei deinem Gequatsche noch konzentrieren können«, pflaumte er Peter an.
    Bob mischte sich ein. »Justus, was hat das zu bedeuten? Anwerbung? Sekte?«
    Justus lehnte sich zurück. »Ich schreibe einen Artikel«, erklärte er. »Für die Schülerzeitung. Lest doch selbst.« Justus gab den Druckbefehl.
    Peter zog Seite um Seite aus dem Drucker. »Du warst mit deiner Freundin nach einem Termin noch etwas in der Stadt unterwegs«, referierte er für Bob das, was er las. »Warum schreibst du eigentlich nicht ihren Namen? Es war doch wohl Lys?«
    Justus warf ihm einen genervten Blick zu. Peter fasste den Text weiter zusammen. »Ihr wurdet also angesprochen, ob ihr nicht kostenlos einen aktuellen Kinofilm sehen wolltet, und da ihr Zeit hattet, seid ihr hingegangen. In dem Kinosaal herrschte dann eine sehr merkwürdige Stimmung und dir als genauem und gutem Beobachter – äh, Justus, willst du das mit dem guten Beobachter nicht weglassen? Eigenlob stinkt doch so …«
    Justus zog ihm die Zettel aus der Hand. »Bob soll weiterlesen«, erklärte er.
    Bob grinste Peter an, beugte sich über den Artikel und referierte weiter. »Tja, dir als, ähm … genauem und gutem Beobachter fiel also sofort auf, dass es sich um eine Veranstaltung der Futurio -Sekte handelt. Ihr habt euch den Film trotzdem angeschaut und wurdet hinterher in eine Diskussion über Futurio verwickelt, in der sich die Sekte sozusagen als Retter der Menschheit aufspielte. Ihr solltet eure Adressen dalassen, wurdet zu irgendwelchen Kursen eingeladen, die euch den Eintritt ins Berufsleben erleichtern sollten, und, und, und.«
    »So war es«, sagte Justus. »Eine üble Masche, Leute zu fangen. Ich habe gleich ein wenig in der Bibliothek und im Internet recherchiert. Schau mal auf Seite vier. Klingt alles sehr sauber, was die versprechen. Zu sauber und zu perfekt, als dass es sich im wirklichen Leben umsetzen ließe. Die beanspruchen für sich, mit ihren Methoden alle Menschen glücklich machen zu können. Alle, wohlgemerkt, das bedeutet Weltherrschaft. Alle sollen das Gleiche denken, sonst sind sie nicht glücklich und letztendlich auch keine richtigen Menschen. Aber noch schlimmer ist, wie sie mit ihren Gegnern umgehen: Klagen vor Gericht sind noch das Harmloseste. Ansonsten Verleumdungen, Erpressungen … Sie sagen ja selbst, dass sie den Planeten Erde ›reinigen‹ werden. Für mich ist das eher eine Drohung!«
    »Zum Reinigen nehme ich immer Seife«, sagte Bob. »Mehr Reinigen ist ungesund.«
    »Das denke ich auch«, pflichtete Justus ihm bei. »Und deswegen werde ich unsere Mitschüler vor diesen Leuten warnen. Die Anhänger von Futurio sind offenbar schon in mehr Unternehmen und Organisationen drin, als man ahnt. Gleich nachher rufe ich Dave von der Schülerzeitung an, vielleicht bringt er es schon in der nächsten Ausgabe.«
    »Wenn da noch so viel Platz ist«, sagte Bob und blickte zweifelnd auf die vielen Blätter. »Oder Dave gibt eine Sonderausgabe heraus.« Justus warf mit dem Staublappen nach ihm.
    »Jetzt lass uns mal berichten«, ging Peter dazwischen. Justus grinste und nickte.
    Peters Bericht war äußerst ausführlich. Jede Einzelheit war ihm wichtig: die Anweisungen des Trainers vor dem Spiel, wie es dann raus zum Auflaufen ging, der Anpfiff, DaElbas schnelle Tore … Bob wartete geduldig, er wusste, auf welchen Höhepunkt Peters Bericht unaufhaltsam zusteuerte: auf seinen glorreichen Torschuss. »Kuhn im Tor hatte kaum Zeit zu reagieren«, erklärte Peter. »Er ist aber ein super Torwart und flog in die richtige Ecke. Trotzdem hatte er keine Chance. Mein Schuss kam zu platziert. Tja, so ist Fußball!«
    »Wie war das noch mit dem Eigenlob?«, fragte Justus süffisant.
    »Okay, okay«, gab Peter zu. »1:1, Just.«
    Dann war Bob an der Reihe. Er berichtete von seinem Besuch in der Umkleidekabine und der Begegnung mit Toll.
    »Das war nicht geschickt von dir«, unterbrach ihn Justus. »Du hast dich verdächtig gemacht.«
    »In der Tat habe ich das«, sagte Bob. »Besonders, wenn man weiß, wie die Geschichte weitergeht. Denn während des Spiels wurde auf DaElbas Sweatshirt eine Katze aufgesprayt. Ihr glaubt nicht, wie die Sache Wellen geschlagen hat. DaElba war
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