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Verdeckte Fouls

Titel: Verdeckte Fouls
Autoren: Ben Nevis
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wie eine Furie.«
    »Vielleicht war es Toll selber«, warf Peter ein.
    Bob lächelte. »Klar, er könnte es gewesen sein. Ich kann ihn irgendwie nicht leiden. Aber warum sollte ausgerechnet er das tun?«
    Auch Justus war nicht überzeugt. »Vermutlich wollte er ebenfalls dem Täter auflauern. Hast du denn sonst noch etwas beobachtet, Bob?« Er zeigte auf Bobs Hand. »Was ist das da eigentlich für eine schwarze Stelle?«
    »Ach das!« Bob hielt seine Hand hoch. »Ich dachte, ich wäre in den Umkleideräumen an Öl gekommen. Es ließ sich nicht ganz abwaschen.«
    »Es könnte auch Farbe sein«, sagte Justus ruhig. »Farbspray.«
    Peter nahm den Gedanken sofort auf. »Irgendwie musst du an das besprayte Kleidungsstück gekommen sein. Oder an die Dose selbst. Kannst du dich nicht daran erinnern?«
    Bob schüttelte den Kopf. »Nein, keine Ahnung.«
    »Okay«, fasste Justus zusammen. »Verdächtige gibt es genug: Mr Toll sowie alle Spieler inklusive Betreuer, die die Kabine erst kurz vor dem Spiel verlassen haben – sofern es in der ersten Halbzeit, also vor Bobs Besuch, passiert ist. Wir können das nicht ausschließen, da du ja nicht alle Kleidungsstücke untersucht hast. Falls es danach passiert sein sollte, sind natürlich alle Spieler verdächtig, die ausgewechselt worden sind.«
    »Wenn es nicht noch einen weiteren unbekannten Besucher gegeben hat«, sagte Peter.
    Justus wiegte den Kopf. »Wie dem auch sei«, murmelte er. »Die so entscheidende Harmonie im Team und vor allem die zwischen Trainer und Spielern zeigt Risse. Die Ziele, die der 1. FC mit dem Ausflug nach Kalifornien erreichen wollte, scheinen sich ins Gegenteil zu verkehren.«
    Bob gab ihm recht: »Wenn sich die Stimmung weiter so hochschaukelt, können die in der Fußball-Rückrunde einpacken. Eine zerstrittene Mannschaft spielt nicht gut.«
    »Das wäre wirklich schade«, meinte Peter. »Gerade hatte ich eine neue Lieblingsmannschaft.«
    »Es ist nicht nur schade«, lenkte Justus ein. »Beim Fußball geht es schließlich auch um Geld, um sehr viel Geld. Es ist ein Millionenspiel: Meisterschaft, europäische Cupteilnahme, davon hängt viel ab! Fernsehgelder, Werbeeinnahmen und Sponsorengelder fließen nur bei Erfolg. Andernfalls kann sich selbst eine Traummannschaft sehr schnell auflösen. Stell dir mal vor, was passiert, wenn DaElba geht. Auch andere Spieler werden dann nicht mehr zu halten sein.«
    Bob rutschte aufgeregt auf seinem Sessel hin und her. »Vielleicht sind wir an einem ganz heißen Fall dran. Ein zerschnittenes Trikot und ein besprühtes Sweatshirt: kleine, unfeine und zuerst einmal harmlos wirkende Mittel, die eine riesige Wirkung nach sich ziehen. Sozusagen verdeckte Fouls des Gegners außerhalb des Spielfeldes.«
    Justus nickte. »Böse Fouls. Bloß, welcher Gegner ist hier im Spiel? Wir brauchen dringend mehr Informationen.«
    »Kein Problem«, sagte Peter und er erzählte Justus von Kellys neuem Aushilfsjob. »Sie stellt sich gerade bei Mr Toll vor.«
    »Genial«, meinte Justus. »Aber Kelly hat doch wie wir nur eine Woche Schulferien!«
    »Aber, Just! In einer Woche wollen wir den Fall doch geklärt haben«, antwortete Peter. »Dann kündigt sie den Job wieder.«
    Justus nickte: »Gut gemacht. Allerdings werdet ihr mir langsam etwas zu selbstständig. Schließlich bin ich der Boss. Wir müssen die Dinge wenigstens gemeinsam entscheiden.«
    Bob fühlte sich angesprochen. »Wenn du Kellys Einsatz meinst: Man muss die Chancen wahrnehmen. Außerdem hast du bis jetzt doch noch nicht einmal an einen Fall geglaubt!«
    Da musste Justus ihm recht geben. »Okay, aber das ist jetzt ja anders.«

Der verschwundene Bruder
    Mr Toll, der Marketingmanager des Sporthotels, war auch für die Einstellung von Personal zuständig. Er empfing Kelly in seinem aufgeräumten, fast kahl wirkenden Büro. Heute trug er ein dunkelblaues Jackett, dazu eine Krawatte, die mit kleinen Tennisschlägern gemustert war. Er wirkte gut gelaunt. Kelly hatte sich auf das Gespräch vorbereitet: In einem Superschnellkurs per Telefon hatte sie sich von einer Freundin, die in einem Hotel tätig war, einige Grundregeln der Arbeit dort angeeignet. Besonders die Fachausdrücke hatte sie sich eingeprägt. Dazu einige Fragen, die sie stellen wollte, um bei Toll den Eindruck zu erwecken, sich gut auszukennen.
    Wie sich während des Vorstellungsgesprächs dann allerdings sehr schnell herausstellte, hätte sie sich die Mühe und die Telefongebühren sparen können. Mr Toll wollte nur
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