Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verbotene Nächte - Kent, A: Verbotene Nächte - The Shaughnessey Accord (02 Spies)

Verbotene Nächte - Kent, A: Verbotene Nächte - The Shaughnessey Accord (02 Spies)

Titel: Verbotene Nächte - Kent, A: Verbotene Nächte - The Shaughnessey Accord (02 Spies)
Autoren: Alison Kent
Vom Netzwerk:
die Höhe. Er trat von einem Fuß auf den anderen. »Findest du?«
    »Ja. Das finde ich.«
    Sie ließ sich Zeit, die restliche Entfernung zwischen ihnen zu überwinden, fasste ihn nicht an – noch nicht -, wartete ab, wollte diese erste Berührung genie ßen. Wollte ihre Lippen in diese Vertiefung an seinem Schlüsselbein pressen und dort verweilen. Ihn kosten. Ihn einatmen.

    Ihre Finger sehnten sich danach, zwischen die Druckknöpfe seines sorgfältig gebügelten Khaki-Hemdes zu gleiten. Aber statt ihrem Verlangen nachzugeben, senkte sie den Blick angesichts der fast magischen Anziehung seiner Augen. Ihre pinkfarbenen, ledernen Mary Janes mit ihren Keilabsätzen standen in scharfem Kontrast zu seinen großen, schwarzen Motorradstiefeln.
    Sie war das Rotkäppchen und er der große, böse Wolf. Die kleine Miss Muffet und er die Spinne. Die Wendy und er Peter Pan. Er war eine Versuchung. Und jagte ihr zugleich Angst ein. Sie sehnte sich danach, dass er sie aus ihrem Alltag herausholte und sich mit ihr in die Lüfte erhob.
    Sie war es leid, Sandwiches zuzubereiten und Kartoffeln zu füllen und Vorräte für Neubestellungen zu inventarisieren. Leid, kein Privatleben zu haben außer den von ihren Eltern arrangierten Verabredungen, die immer noch hofften, dass sie doch noch eine vernünftige Partie machen würde.
    Vernünftig . Dabei sehnte sie sich doch nach Romantik.
    Sie seufzte erneut und erlaubte ihrem Blick – nun begleitet von einem leichten Stirnrunzeln -, an seinen langen, jeansbedeckten Beinen zu der Stelle unter seinem Adamsapfel hinaufzuwandern, die sie immer noch so verlockend fand.
    »Du kleidest dich nicht gerade wie die Ingenieure, die ich kenne.«

    »Ach, und du kennst wohl eine Menge Ingenieure, dass du so genau weißt, wie wir uns kleiden sollten?« Er öffnete die verschränkten Arme und hakte seine Daumen in zwei Gürtelschlaufen seiner Hose ein.
    Die Bewegung lenkte ihre Aufmerksamkeit auf seinen langen, starken, schlanken Rumpf, an den sie sich so gern einmal ankuscheln würde. Davon träumte sie schon so lange. Wann hatte sie nur begonnen, sich in diesen Mann zu verlieben, sich nach ihm zu sehnen?
    »Ganz offensichtlich mangelt es mir bei der Garderobeberatung für einen Ingenieur an Erfahrung.« Dieses Mal umkreiste sie mit der Fingerspitze den obersten Druckknopf, der sich unter dem Punkt befand, den sie so gern küssen würde. »Aber ich lasse mich gern von dir aufklären.«
    »Jeans und Stiefel trage ich, wenn ich irgendwo drau ßen vor Ort bin«, sagte er, ohne sich ganz sicher zu sein, ob er seiner Stimme vertrauen konnte. »Anzug und Krawatte dann im Büro.«
    »Verstehe.« Er gefiel ihr in beidem. Sie mochte diesen weltmännischen Schickeria-Typen mit seinem liebenswürdigen Flair, den coolen James-Bond-Look mit dieser Spur eines schwelenden Feuers.
    Aber die Klamotten, die er heute trug, hatten es ihr angetan, und sie waren es auch, die ihr Hoffnung machten. Er hätte gut und gern der Nachbarsjunge sein können, mit dem sie groß geworden wäre, Sandburgen gebaut und Limonade verkauft und den ersten Zungenkuss geübt hätte.

    Er kam ihr nun nicht mehr so vor, als spielte er in einer anderen Liga, schien ihr leichter zugänglich zu sein.
    Und daher näherte sie sich ihm, und ihr Finger wanderte zu dem nächsten Druckknopf in einer langen Reihe von Knöpfen hinunter. »Also, bist du gerade auf dem Weg, um irgendwo vor Ort zu arbeiten? Um bei einem Projekt zu beraten? Hättest du gern ein Sandwich für unterwegs?«
    »Ehrlich gesagt, komme ich gerade zurück«, entgegnete er, und seine Brust hob und senkte sich jetzt schneller. »Ich dachte, ich schaue einmal vorbei und sehe mir an, was du im Angebot hast.«
    »Nun«, begann sie und befeuchtete ihre Lippen mit der Zungenspitze. »Der Truthahn ist immer frisch, und ich habe gerade erst einen frisch gebratenen Schinken nach Cajun-Art hingestellt und mit Meersalz gewürztes Roastbeef.«
    »Hmm.« Er stellte sich breitbeiniger hin, verlagerte sein Gewicht, balancierte auf beiden Füßen. »Mir ist eigentlich eher nach etwas Süßem.«
    »Das glaube ich nicht, Shaughnessey. Du bestellst doch nie ein Dessert«, erwiderte sie, hob den Blick und begegnete dem seinen, woraufhin sie sich sicher war, bald schon nicht mehr atmen zu können.
    Der Lagerraum schrumpfte mit einem Mal auf die Größe einer Streichholzschachtel zusammen. Es spielte keine Rolle, dass sie von Stahlregalen und Metallspinden und genug Ketchup umgeben waren, um die Stadt rot
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher