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Verbotene Nächte - Kent, A: Verbotene Nächte - The Shaughnessey Accord (02 Spies)

Verbotene Nächte - Kent, A: Verbotene Nächte - The Shaughnessey Accord (02 Spies)

Titel: Verbotene Nächte - Kent, A: Verbotene Nächte - The Shaughnessey Accord (02 Spies)
Autoren: Alison Kent
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ein Drama um nichts und wieder nichts!
    Es stimmte. Sie hatte zweimal in ihren siebenundzwanzig Lebensjahren eine schlechte Wahl getroffen, wenn es um Männer ging. Aber durfte sich eine Frau nicht ein oder zwei kleine Beziehungsniederlagen leisten? Bevor man sie als abgehalftert und ausrangiert einordnete?
    »Hey, Glory.«
    Sie blickte nach rechts, die lange Sandwich-Bar entlang, zu der Stelle, wo Neal Baker stand und gerade den Schinken wieder verpackte, von dem er einige Scheiben für Wes abgeschnitten hatte.
    »Hey, Neal.«
    Er grinste, aber das galt weniger ihr, sondern mehr ihrem »Hey, du«-Ritual, das sie beide immer wieder gern zelebrierten. »Brauchst du mich noch, um die Bestellung für morgen vorzubereiten?«
    Mist. Die Bestellung. Der unvermeidliche Anruf ihres Vaters hatte ihre Aufmerksamkeit derart in Anspruch genommen, dass sie kurz davor stand, einen größeren Bockmist zu bauen als ihre augenscheinliche Schwäche für Kriminelle.
    Sie band ihre Schürze ab und zog sie sich über den Kopf. Sie wusste, dass die Tanztruppe von Neals Freundin morgen Abend Premiere mit ihrem neuen Stück
hatte und dass es heute Abend schon einmal eine Vorpremiere für Familie und Freunde gab.
    »Tut mir Leid, Neal. Wird schnell gehen.«
    »Mikki weiß das wirklich zu schätzen.«
    »Das sollte sie besser auch«, zog ihn Glory auf und holte ihr Klemmbrett unter der Theke hervor.
    Sie ließ ihren Blick schnell durch den Laden wandern, registrierte die Kunden, die noch aßen, und schaute dann zur Wanduhr hinüber, die die Form einer Gewürzgurke hatte.
    Nichts, womit Neal nicht allein fertig werden konnte. Himmel, seine Tüchtigkeit stellte ihre eigene doch weit in den Schatten. Oh Gott. Jetzt fing sie schon wieder damit an, sich selbst abzuwerten.
    Sie war auch sehr tüchtig, redete sie sich auf dem Weg zum Lagerraum am Ende des Flurs im hinteren Teil des Ladens ein. Man musste doch bloß mal einen Blick auf die Regale hier werfen. Platz für alles. Und alles an seinem Platz. Es waren bloß die ständigen Vorhaltungen ihrer Eltern, die ihr das Gefühl vermittelten, nicht gut genug zu sein. Kein guter Menschenkenner, wie es eine Tochter von Ann Brighton eigentlich sein sollte. Nicht so angesehen, wie sie es als verheiratete Tochter von Milt wäre.
    Wie hieß es noch so schön: Steter Tropfen höhlt den Stein. Inzwischen war sie so weit, dass sie sich weniger tüchtig fühlte als ihr eigener Angestellter, der halbtags für sie arbeitete.
    Sie hatte immer nur dann das Gefühl, gut genug zu
sein, wenn sie in die wunderschönen, grünen Augen von Tripp Shaughnessey blickte, einem der Ingenieure von Smithson Engineering. Mmm-mmm . Das war definitiv ein Mann, bei dem man ins Schwärmen geraten konnte.
    Bevor er vor einigen Wochen, nein, eigentlich waren es Monate gewesen, auch wenn es ihr eher wie Tage, fast schon wie Sekunden vorkam, hier in ihrem Laden aufgetaucht war und sie jedes Mal, wenn er durch die Tür hereinkam, dieses Kribbeln in ihrem Bauch verspürt hatte, war sie beinahe so weit gewesen, sich versuchsweise von ihren Eltern verkuppeln zu lassen.
    Aber jetzt dachte sie nur noch an Tripp.
    Sie würde schon gern heiraten – irgendwann einmal. Und sie hätte auch gern eine eigene Familie – wenn die Zeit dazu gekommen wäre. Und sie war bereit, sich in ein Abenteuer mit Tripp zu stürzen.
    Jetzt allerdings musste sie erst einmal die Vorräte für die morgige Bestellung durchgehen, damit Neal verschwinden konnte. Also, da waren die Gewürzgurken, die Oliven, die Papierservietten, die Thunfischdosen …
    Und sie fragte sich, ob das Leben wohl irgendwann einmal besser werden würde als in diesem Augenblick.
    Diese Frage stellte sie sich zehn Minuten später immer noch, als hinter ihr die Tür zum Vorratsraum mit einem Knall geschlossen wurde.

2
    Glory wirbelte herum, die Hand unten an den Hals gepresst. Das Einklinken der Tür hallte immer noch im Raum wider, als sie den Eindringling anstarrte, ihm einen wütenden Blick zuwarf und zusah, wie er hinuntergriff und die Tür abschloss, ohne sie dabei auch nur für eine Sekunde aus den Augen zu lassen.
    Ihr Blick wanderte von seiner großen Hand auf dem Türgriff zu dem Gesicht, das sie jede Nacht in ihren Träumen sah. Sie musste sich geradezu zwingen, nicht laut zu seufzen, den Anschein zu erwecken, verärgert anstatt erfreut zu sein, aber das war gar nicht so einfach, da sie schon wieder dieses unglaubliche Kribbeln verspürte.
    Sie kniff ein Auge zusammen und deutete mit
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