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Verarschung

Verarschung

Titel: Verarschung
Autoren: Lars Arffssen
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zu lügen? Ich darf Sie daran erinnern, dass sie bereits in einer geschlossenen Anstalt war.»
    «Außerdem war sie Twigs Freundin. Drei Jahre lang.»
    «Es waren wohl eher zwei.»
    «Und dennoch haben Sie das in unseren Gesprächen niemals erwähnt.»
    «Ein zufälliges Versäumnis.»
    «Diesen Ausdruck benutzen Sie oft: ‹ein zufälliges Versäumnis›.»
    Nix Arssen tupfte sich die Lippen mit der Serviette ab, obwohl er nichts gegessen oder getrunken hatte. «Ich bin ein vielbeschäftigter Mann, Herr Blomberg. Sie müssen mich entschuldigen.»
    «Ich dachte, Sie wären längst im Ruhestand.»
    «Ich bin heute Nachmittag mit einigen Literaturagenten und Verlegern verabredet, die sich für das Buch meines Sohnes interessieren.»
     
    Lizzy untersuchte die verschiedenen Geheimkonten und illegalen Firmen. Wie die meisten Wirtschaftsbetrüger war auch Dagher Ukea ein totaler Trottel, was den Schutz seiner eigenen Daten anging. Aber der Mann hatte Chuzpe, das konnte man nicht leugnen. Nach ihren Schätzungen hatte er fast 3,2 Milliarden Kronen von UKEA auf seine verschiedenen Überseekonten transferiert. Sie konnte es nicht begreifen, wie er es geschafft hatte, nicht erwischt zu werden. Hatte UKEA denn keine Rechnungsprüfer? Sie müssen eine amerikanische Firma angeheuert haben .
    Nun war es an der Zeit, das Vermögen wieder umzuschichten. Ukea würde es nicht mehr brauchen; er würde sechs, vielleicht auch sieben Jahre im Gefängnis bleiben. Im Prinzip hätte man alles dem Unternehmen zurücküberweisen müssen, aber Prinzipien hatten nur beschränkt Gültigkeit, wenn man es mit multinationalen Ungetümen zu tun hatte. Sie überwies drei Milliarden an die Pensionskasse des Unternehmens. Damit blieben ihr 200 Millionen Kronen als Provision.
    Mit einem Software-Programm, das sie selbst geschrieben hatte, eröffnete Salamander vier geheime Konten unter verschiedenen Decknamen. Jedes Konto war einer eigenen Mantelgesellschaft zugeordnet. Die Rechnungen für jedes dieser Unternehmen waren durch Kreditkarten gedeckt, die miteinander verbunden waren. Einzahlungen auf die Konten wurden automatisch in kleinere Beträge gesplittet und durch andere Konten geschleust, die Salamander vor ein paar Jahren eröffnet hatte, um einen anderen Psychopathen des globalen Kapitalmarktes um ein paar Milliarden zu erleichtern. Die gesplitteten Einzahlungen wurden wiederum nach dem Zufallsprinzip geteilt und zwischen Salamanders verschiedenen Scheinfirmen in Lichtgeschwindigkeit hin und her überwiesen, bis die Transaktionen nicht mehr nachvollziehbar waren. Salamander lächelte über ihre eigene Raffinesse, sandte aber gleichzeitig ein paar Dankgebete an die Finanzgesetzgebungen von Belize, Zypern, Malta und Panama.
    Als Nächstes musste sie das Diebesgut ausgeben. Häuser in Grönland waren auffallend günstig. Sie wusste, dass Bubbles immer schon von einem gemütlichen arktischen Bungalow geträumt hatte. Warum sie ihm einen kaufen wollte, wusste sie selbst nicht so genau. War es ein Geschenk dafür, dass er ihr beigebracht hatte, einem Mann beinahe über den Weg zu trauen? Oder war es nur ein Mittel zu dem Zweck, ihn wieder aus ihrem Leben zu manövrieren? Salamander schüttelte diese Gedanken ab. Selbstreflexion war nie ihre Stärke gewesen.
    Sie fand ein tolles Anwesen, das für 2,6 Millionen Euro zum Verkauf stand. Das war erschwinglich, aber brauchte Bubbles wirklich 24 Millionen Hektar? Vielleicht war das doch ein wenig … übertrieben.
    Dann fand sie ein hübsches Haus am Rand von Ittoqqortoormiit. Zwei Schlafzimmer, zwei Bäder, eine Bibliothek, eine renovierte Küche und ein wunderschöner Blick auf die Arktische See. Und es hatte ein eigenes Hochseekajak sowie eine Herde Moschusochsen.
    Salamander überwies das Geld von einem ihrer Scheinkonten direkt an die GrønlandsBANKEN. Dann richtete sie es so ein, dass sie das Haus von ihrem Alter ego erwarb, damit ihr Name ins Grundbuch eingetragen wurde. Und dann überschrieb sie das Haus auf Bubbles.
    Ukeas Villa auf den Kaimaninseln wäre ein hübsches Geschenk für ihre Schwester – etwas, worauf sie sich freuen konnte, wenn sie aus dem Gefängnis kam. Was Ukeas Dassault-Falcon-50EX-Firmenjet betraf: Den übereignete sie KFB. Nicht, dass sie im Ernst annahm, dass Blomberg ihn benutzen würde. Sie wollte nur sein Gesicht sehen.
    Kurz überlegte sie, Ukeas Ferrari Enzo dem Bullenschwein zu schenken, verwarf die Idee dann aber wieder. Der kam ja kaum mit seinem iPhone zurecht.
    Für
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