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Veni, Vidi, Gucci

Titel: Veni, Vidi, Gucci
Autoren: Maria Beaumont
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mir sicher sein kann, dass das Kind von ihm ist.«
    Ich pruste laut los, und Summer stimmt in mein Lachen ein. Aber sie ist mit Laurence noch nicht fertig. Noch lange nicht. Ich lasse sie ihren ganzen Frust auskotzen und werfe nur gelegentlich »Oh Mann, was für ein Idiot« und manchmal sogar ein klischeehaftes »Männer!« ein. Das Reden tut Summer offenbar gut. Sie befreit sich gerade von ihrem seelischen Müll, lässt den ganzen Mist aus sich heraus . Ein Ausdruck, der ganz sicher von Sureya stammt. Das waren ihre Worte, als sie mir ihr »fantastisches« Abführmittel auf Kräuterbasis gab, das leider überhaupt keine Wirkung zeigte.
    Summer kommt nun zum Ende.
    »Das war’s«, sagt sie. »Laurence ist Geschichte. Wenn du den Namen von diesem Vollidioten auch nur noch ein einziges Mal erwähnst, bringe ich dich um, okay? Was anderes, sag mir, wie geht es Sureya?«
    »Ich musste auch gerade an sie denken, obwohl, eigentlich muss ich ständig an sie denken. Ich werde sie morgen besuchen. Verstehst du, nur damit sie weiß, dass sie immer noch auf mich zählen kann.«
    »Sag ihr, dass ich ganz oft an sie denke. Ich habe sie schon so lange nicht mehr gesehen.«
    Zwischen Summer und mir entsteht betretenes Schweigen. Was gibt es auch noch zu sagen?
    Ich breche das Schweigen: »Hör mal, wir zwei sollten mal wieder zusammen ausgehen. Wie wär’s mit Donnerstag? Ich bin tagsüber ohnehin in der Stadt wegen dem Aufnahmetermin.«
    »Sicher! Lass uns das tun. Aber ich werde keinen Tropfen trinken. Ach ja, ich werde in letzter Zeit immer so früh müde, daher würde ich mich lieber früher als später mit dir treffen. Und bitte, ich möchte nirgendwohin, wo es laut ist. Oder wo die Luft vor Qualm steht.«
    »Na, dann treffen wir uns am besten in der Bücherei.«
    »Ja, das ist gut. Das wird bestimmt zum Schießen.«
    Wir beenden das Telefonat, jede auf ihre Art zufrieden, denke ich.
    Ich will gerade in die Küche zurückkehren, als das Telefon erneut klingelt.
    »Mrs Clark? Hier ist Ron. Ron Penfold.«
    » Ron .« Was will der denn am Sonntagabend?
    »Tut mir leid, wenn ich störe, aber ich möchte Ihnen noch gerne ein paar Takte zu gestern sagen. Ich schätze, Thomas war ziemlich am Boden.«
    »Allerdings. Aber wissen Sie, das ist kein Beinbruch. Mir ist klar, dass Sie mit der Entscheidung nichts zu tun haben. Aber trotzdem sehr nett von Ihnen, dass Sie sich noch einmal melden.«
    »Ich sage Ihnen, Mrs Clark, hätte ich zu entscheiden gehabt, ich hätte Ihrem Jungen eine Chance gegeben. Thomas ist zwar etwas klein geraten, aber das kann sich ändern. Und falls nicht, kann er die fehlenden Zentimeter mit seinem Talent wettmachen. Terry ist ein guter Trainer, aber unter uns gesagt, ich finde, er hat gestern die falsche Entscheidung getroffen.«
    »Danke. Ich werde das an Thomas weitergeben. Das wird sein Selbstvertrauen stärken.«
    »Haben Sie etwas dagegen, wenn ich es ihm persönlich sage? Es wäre wirklich jammerschade, wenn er jetzt aufgibt. Vielleicht nützt es ja was, wenn ich mit ihm rede. Vorausgesetzt, Sie haben nichts dagegen.«
    »Selbstverständlich nicht. Ich bin Ihnen sogar dankbar.«
    »Das brauchen Sie nicht. Wenn Thomas den Durchbruch schafft, gelte ich als sein Entdecker. Das ist Dank genug.«
    Ich rufe Thomas ans Telefon und lasse ihn dann alleine. Nun ja, fast jedenfalls, denn ich bleibe an der Küchentür stehen und lausche heimlich. Thomas sagt nicht viel, aber ich kann ein Lächeln in seinem Gesicht sehen, und das ist für mich ebenfalls Dank genug.

12
 
    M eine Kinder hüpften heute Morgen auf dem ganzen Weg zur Schule. Na ja, Thomas eigentlich nicht, aber der Anruf von Ron hat ihn definitiv aufgemuntert. Jedenfalls ein bisschen. Und es gibt noch einen Grund, warum er heute mal kein finsteres Gesicht machte, einen Grund, der im Guinness Buch der Rekorde erscheinen müsste. Zum allerersten Mal wurden meine Kinder von Mutter und Vater zur Schule gebracht.
    Richard ging an meiner Seite, und ich wäre ebenfalls beinahe gehüpft. Nicht, weil ich vor lauter Verliebtsein auf Wolke sieben schwebte, sondern weil Richards Anwesenheit mir ein beträchtliches Stück meiner Nervosität nahm.
    Heute Morgen war er bereits in aller Herrgottsfrühe aufgestanden und hatte Frühstück gemacht, ohne dass die Kinder merkten, dass er im Gästezimmer geschlafen hatte. Sie wurden von dem Speckduft geweckt.
    Speck an einem Montag?
    Während des Frühstücks erzählten Richard und ich den Kindern, dass wir einen Termin bei
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