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VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition)

VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition)

Titel: VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition)
Autoren: Jeri Smith-Ready
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hineinzirkelt. Viel Platz zum Manövrieren hat der rote Riese nicht. Schließlich stammt die Kreuzung noch aus der Zeit, als fahrbare Untersätze ausschließlich von Pferden gezogen wurden.
    Kurz vor der Abzweigung meiner Straße verlangsame ich das Tempo. Ich wohne in einem Teil der Stadt, den man, wenn man besonders feinfühlig in seiner Wortwahl ist, als ›eher bescheidene‹ Wohngegend bezeichnen könnte. Vereinzelt sehe ich Leute den Bürgersteig in Richtung Stadtmitte und Hauptkreuzung entlanghasten. Offenkundig möchten sie nicht das wichtigste Ereignis in der Stadt verpassen seit … tja, seit das letzte Mal ein Geschäft auf der Main Street abgebrannt ist.
    In der Nähe meiner kleinen Wohnung parke ich den Wagen an einer Ecke. Ich steige aus und folge den anderen Schaulustigen in Richtung Stadtzentrum. Ich möchte zumindest sichergehen, dass es nicht gerade das Smoking Pig ist, das da gerade abbrennt.
    Ich verlangsame mein Schritttempo. Oh-oh!
    Es ist das Smoking Pig, das gerade abbrennt.
    Das gesamte Erdgeschoss des Gebäudes brennt bereits lichterloh; überall lecken die Flammen fauchend an der Fassade hoch. Schmutzig gelb schlagen sie aus dem großen Fenster an der Straßenfront. Mir schlägt bei dem Gedanken, Lori könnte noch im Pig sein, vielleicht mittendrin in diesem Flammeninferno, das Herz bis zum Hals.
    Ich renne los. Dabei muss ich mir unglaubliche Mühe geben, meine Sandalen nicht zu verlieren. Die Einsatzfahrzeuge von Polizei und Feuerwehr verhindern aber, dass ich näher als einen halben Block an den Brand herankomme.
    Ein Rettungswagen steht gleich rechts neben mir. Erleichtert entdecke ich Stuart, der auf der hinteren Stoßstange hockt und mit einem Cop redet. Ein Stück Sperrholz von der Größe eines Reklameschilds lehnt gegen sein Bein.
    Aufgelöst wusele ich zu ihm hinüber. »Stuart, sind alle okay? Ist jemandem etwas passiert?« Ich muss brüllen, um das Rauschen des Löschwassers zu übertönen, das aus einer der Schläuche schießt.
    »Hallo, Ciara«, sagt Stuart. Er klingt benommen. »Ich war der Einzige, der noch da war.« Er zeigt auf den Cop. »Ich erzähl ihm hier gerade, dass ich im Büro hinten war und an der Abrechnung gesessen habe. Da hör ich plötzlich von der Straße her Autobremsen quietschen.« Stuart setzt sich eine Sauerstoffmaske auf und atmet ein paar Mal tief durch. »Dann Scheibenklirren aus dem Schankraum. Und dann eine Explosion, aber nicht wie bei einer Granate. Ich bin raus aus dem Büro, aber da hat alles schon lichterloh gebrannt.«
    »Jemand hat eine Brandbombe ins Pig geworfen?!« Ich bin fassungslos.
    »Sieht wohl so aus.« Mit dem Handrücken wischt sich Stuart Schweiß, vermischt mit Ruß, von der Stirn. »Keine Ahnung, warum.«
    Mit dem Finger zeige ich auf das Stück Sperrholz zu seinen Füßen. »Was ist denn das da?«
    »Hab’s auf dem Bürgersteig gefunden, als ich durch die Hintertür raus bin. Lag da wie ein Fußabtreter, der auf mich wartet. Da hab ich mir gedacht, es könnte ein Beweisstück sein.«
    Stuart dreht das Holzbrett um. Mit roter Farbe sind dick vier Wörter auf das Brett geschmiert:
    IR FART ZUR HÖLLE

2
Wild Thing
    »Also das … das ist aber jetzt nicht in Ordnung!«
    Von einer Auslage mit Augäpfeln blicke ich hinüber zu Franklin, der durch das Schaufenster hindurch eine Gruppe Kinder finster anstarrt.
    Regel Nummer eins fürs Überleben innerhalb einer Firma: Passe dich der Stimmung an, die dein Boss hat, und ertrage sie stoisch, auch und besonders wenn das Stimmungsbarometer auf ›gereizt‹ und/oder ›schlecht gelaunt‹ steht! Was in Franklins Fall im Übrigen die einzigen möglichen Einstellungen sind.
    Er zeigt auf eine Schar kostümierter Kinder, die lautstark Süßigkeiten von einer der Verkäuferinnen im Halloween-Land einfordern. Selbstredend belagern sie die Lady im Ballerina-Kostüm, und nicht den Kerl mit den von Nekrose zerfressenen Armen und Beinen, dem schaurig schönen Opfer multiresistenter Keime! »Es ist schon schlimm genug, dass die Kinder heutzutage wegen der Sommerzeit im Hellen ihre ›Süßes oder Saures‹-Beutezüge unternehmen. Aber jetzt sieh sich das einer an! Jetzt müssen sie das auch noch im Einkaufszentrum machen! Wieso? Wovor haben die Eltern von diesen Kids zum Teufel noch mal so viel Schiss?«
    »Vor Vampiren, hoffe ich.« Ich widme mich wieder den Auslagen mit den Neuheiten für den ultimativen Party-Spaß. »Ich glaube, ich nehme lieber Gehirn statt Augen.«
    Franklin greift sich noch
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