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VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition)

VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition)

Titel: VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition)
Autoren: Jeri Smith-Ready
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leugnen. Ich kann nicht mehr so tun, als ob er ein ganz normaler Mensch wäre oder es vielleicht eines Tages wieder sein könnte.
    Aber es war die hässliche Fratze animalischer Wildheit, die es Shane ermöglicht hat, die vier Frauen zu retten, die er auf der Welt am meisten liebt: seine Mutter, seine Schwester, seine Blutmutter und mich. Wenn er ein Monster ist, dann ist er unser Monster. Er ist mein Monster.
    »Das ist meine Antwort.« Ich ziehe ihn an mich und küsse ihn wild und leidenschaftlich. Mir ist schwindelig; in meinem Kopf dreht sich alles. Mir ist, als fiele ich von einer Klippe. Nein, das stimmt nicht. Ich falle nicht. Ich tanze auf einem Drahtseil, aber blicke nicht mehr in die Tiefe.
    Erst legt Shane die Arme um mich, erwidert den Kuss. Dann löst er sich aus dem Kuss, drückt mich eine Handbreit von sich fort und fragt: »Ist das ein Ja?«
    Ich nicke. »Wir unterschreiben gemeinsam den Mietvertrag. Ganz wie richtige Erwachsene.«
    Shane zuckt zusammen. »Nein, nicht das böse E-Wort! Sprich es bloß nicht aus! DJs mögen das nicht, gar nicht!«
    »Trickbetrüger auch nicht.« Ich küsse Shane noch einmal, genieße die Wärme, die mir Zunge und Lippen zu bieten haben. Während des Kusses verbiete ich mir, darüber nachzugrübeln, wie viel Reife und Verantwortungsbewusstsein ich brauche, um als freie Mitarbeiterin der Liga zu bestehen – und welche anderen Eigenschaften ich besitzen oder mir aneignen sollte. Mir deshalb Gedanken zu machen bleibt schließlich noch reichlich Zeit.
    »Noch fünf Minuten bis Mitternacht!«, brüllt da jemand hinter mir. Als ich mich umdrehe, sehe ich Stuart, den stolzen Besitzer eines sanierten, neu rausgeputzten Smoking Pigs, der eifrig drei Sektflaschen schwenkt.
    Shane und ich gesellen uns zu den anderen an einen Tisch, auf dem Sektflöten wie brave Soldaten aufgereiht stehen.
    Shane blickt sich suchend um. »Wo ist David?«
    Jim deutet mit seiner Zigarette auf die Flügeltür, die hinaus zur umlaufenden Veranda führt. »Draußen in der Raucher-Lounge.« Jim hält offenbar nichts von der Lounge. Wahrscheinlich wird er sich auch nicht vor Ablauf eines Monats und vier Minuten darum scheren, denn erst dann tritt das Anti-Raucher-Gesetz offiziell in Kraft. Und vielleicht wird es Jim selbst dann noch egal sein.
    Ich nehme mir ein zweites Glas Sekt und marschiere in Richtung Tür. Ehe ich sie öffne, spähe ich vorsichtig hindurch. Ans Geländer gelehnt steht David mutterseelenallein draußen, das Gesicht gen Himmel gerichtet. Es sieht aus, als suche er den Himmel ab.
    Statt nach draußen gehe ich zu Lori hinüber, die sich abseits von den anderen hält und zweifellos keine rechte Lust auf Party hat. Lori fingert gerade an Travis’ Kamera herum.
    Ich lege ihr den Arm um die Schultern und gebe mir alle Mühe, ihr bei diesem Manöver keinen Sekt in den Nacken oder sonst wohin zu schütten. »Alles klar?«
    »Ich denke gerade darüber nach, mich ernsthaft mit Fotografie zu beschäftigen. Travis hat mir viel übers Fotografieren beigebracht, als er noch gelebt hat. Ich meine, solange er … ähm, da war.« Sie lässt die Schultern hängen. »Na ja, egal, er hat jedenfalls gesagt, ich hätte Talent.«
    »Das ist schön. Du hast da immerhin eine Hammer Ausrüstung parat.«
    Lori versucht ein Lächeln. Mir entgeht nicht, dass ihre Augen rot gerändert sind. »Vielleicht ist es ja wirklich an der Zeit, mit meinem Leben was anderes anzufangen als nach Geistern zu jagen und Getränke zu servieren.«
    Ich blicke auf das zweite Glas in meiner Hand. »Dann ist mein Timing mal wieder voll mies, aber trotzdem: Könntest du das Glas Sekt raus zu David bringen? Ich glaube, momentan hat er wenig Lust, Teil der Meute zu sein.«
    »Mir geht es genauso.« Sie nimmt mir die Sektflöte ab und greift nach ihrer eigenen.
    Ich blicke ihr hinterher, sehe sie durch die Glastür gehen und sich David nähern. Er dreht sich zu ihr um, als er sie bemerkt und nimmt ihr mit einem Lächeln das Sektglas ab. Ich warte einen Moment. Halb erwarte ich, dass sie jetzt hereinkommen und sich zu uns gesellen; halb hoffe ich, dass sie es nicht tun.
    Schließlich stehen David und Lori Seite an Seite mit dem Rücken zu uns am Geländer und blicken gemeinsam hinaus in die Dunkelheit. Obwohl es noch nicht Mitternacht ist, stoßen sie miteinander an und trinken einen ersten Schluck Sekt zusammen.
    »Frohes neues Jahr, ihr zwei«, flüstere ich. Dann drehe ich mich um und kehre rasch zurück zu Shane. Ganz plötzlich
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