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VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition)

VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition)

Titel: VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition)
Autoren: Jeri Smith-Ready
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Spenderin Marcia, die am T-Fest die Gastgeberin gespielt hatte, ist Wirtschaftsanwältin und spezialisiert auf Verkaufsabwicklungen. Sie wird als Syndikus des Senders den Verkauf aussehen lassen, als handele es sich dabei um ein besonders lukratives Geschäft. Dann wird sie dafür sorgen, dass Elizabeth möglichst unauffällig von der Bildfläche verschwindet. Wir wollen ja schließlich kein Aufsehen bei den Behörden erregen.
    Der Mensch, der am meisten von dem schon überfälligen Ableben der bisherigen Eigentümerin des Senders profitieren wird, ist gerade beschäftigt. Er trägt eine Schachtel mit albernen Sonnenbrillen herum. Die Brillen haben die Form der Jahreszahl, an die wir uns ab erstem Januar als Jahreszahl im Datum noch werden gewöhnen müssen. Als David bei mir anlangt, bemerke ich, dass sein Atem einen typischen Anis- und Fenchelgeruch aufweist. Ich kräusele die Nase. »Was ist das denn? Hat Stuart echt Absinth für die Party besorgt?«
    »War Jeremys Idee. Es ist eine Erfahrung, die du wirklich mal …«, David scheint noch nach dem rechten Wort suchen zu müssen, »… erfahren haben solltest.« Er wählt eine pinkfarbene Brille für mich aus und versucht, sie mir auf die Nase zu schieben. Stattdessen sticht er mir mit dem Rahmen ins Auge. »’tschuldigung!«
    »Es ist mir sowas von egal, ob Absinth gerade chillig ist oder vampirisch oder sonst was! Ich kann Lakritz nicht ausstehen.« Ich setze mir die Sonnenbrille selbst auf und überlege, ob ich ihn fragen soll, ob es stimmt. Das Gerücht, dass man nach Genuss von Absinth grüne Feen sieht, hält sich nämlich hartnäckig.
    »Außerdem«, fahre ich stattdessen fort, »bleibe ich heute bei dem Getränk, das der Mann der Stunde am liebsten getrunken hat.« Ich hebe meine Flasche National Bohemian und trinke auf Travis’ Wohl.
    Davids Gesicht wirkt plötzlich nüchtern.
    »Wie geht es Lori?«
    »Es ist gut, dass sie wieder in Sherwood ist. Als ich sie bei ihren Eltern zuhause angerufen habe, durfte sie in ihrer Gegenwart nicht einmal um ihn trauern. Sie kann ihnen nicht erzählen, dass ihr Freund tot ist. Denn dann hätten sie alles wissen wollen. Sie hätten wissen wollen, wie er heißt und seine Todesanzeige lesen wollen. Sie hätten ihr ein Loch in den Bauch gefragt, um zu erfahren, wer der Mann war, der ihr kleines Mädchen geliebt hat.« Ich beobachte, wie Lori Regina mit Travis’ Kamera für die Ewigkeit einfängt. Ich bemerke es erst jetzt: Zum ersten Mal hat sie keine Angst vor dem Vampir in der martialischen Lederkluft.
    David runzelt die Stirn und meint düster: »Für Leute wie uns ist es ein Luxus, öffentlich Trauer zu zeigen.«
    Ich versuche, seine Augen hinter den Nullen aus Plastik zu erkennen. Keine Chance. Da geht hinter David die Eingangstür auf, und Shane betritt unsere wiederauferstandene Stammkneipe.
    Mein Kerl schlendert zu uns herüber und küsst mich zur Begrüßung. »Frohes neues Jahr!« Er sagt es, als ob er es auch meinen würde.
    »Wie ist es gelaufen mit deiner Familie und der Liga?«
    »Es gibt gute Nachrichten und schlechte Nachrichten.« Er zieht seine Jacke aus und hängt sie über eine Stuhllehne. »Die schlechte Nachricht: Ich darf meinen Neffen nichts über meine wahre Natur verraten. Die Liga ist der Ansicht, dass sie es sofort all ihren Freunden in der Schule erzählen würden. Schließlich sind Vampire momentan total angesagt.«
    »Und die gute Nachricht?«
    Shane hebt die Schultern und lässt sie wieder fallen. »Die Liga wird Mom und Eileen einen finanziellen Anreiz bieten, wenn sie absolutes Stillschweigen darüber bewahren, dass man sie aus ihrem Heim entführt hat und beinahe auf dem Scheiterhaufen verbrannt hätte.«
    »Wie viel finanziellen Anreiz?«
    Shane schenkt mir ein schwer zu deutendes Lächeln. »Mehr Geld, als ihnen ein Fernsehsender für die Exklusiv-Geschichte bieten würde.«
    Wenn es Manna vom Himmel regnet, dann schüttet es gleich.
    »Wie nimmt deine Mutter das Ganze auf?«, fragt David Shane. »Möchte sie dich am liebsten dem nächsten Exorzisten überantworten?«
    »Nicht mehr, seit ich ihr erzählt habe, was Weihwasser dem Gesicht ihres süßen kleinen Jungen antun würde.« Er streicht sich über die Wange. Aber sein Lächeln fällt dünn aus. »Sie hat viel geweint, als wir miteinander geredet haben, und sich die Schuld an allem gegeben.«
    Ich greife nach Shanes Hand. »Glaubt sie, dass du in die Hölle kommst?«
    »Das ist der erfreuliche Teil der ganzen Geschichte. Sie sieht
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